Denn alles, welches sich in einem zarten Dufft Jn Freyheit setzt, und sich vom Cörper trennt, Da es dem Triebe folgt vom ersten Element, Nimmt die Bewegung und den Schein Vom Feur allein.
Des Holtzes ästige und Zweigen-förm'ge Theile Sind, wenn sie allgemach sich lösen und sich trennen, Geschickt die Gluht zu nähren, und zu brennen; Und wenn das Holtz die Theilchen, welche feucht, Jndem es brennt, verliehrt, entstehn die Flammen leicht. Es brennt in wilder Gluht der fetten Theilchen Krafft, Von Naphta, Hartz und manchem zähen Safft.
Zumal das Oel und Wachs, in welchen, gleich den Zweigen, Sich eine Menge Theilchen zeigen, Wodurch, da sich gemach die krumme Stäubgen trennen, Die Flammen lange Zeit, durch sie genähret, brennen. Jhr dauerhafft und reines Licht, Macht Spiele, Fest, und Bälle, Jn ausgezierten Zimmern helle, Und stellet in der duncklen Nacht Den Augen gleichsam vor des hellen Tages Pracht.
Die Gluht schickt einen hellen Schein Beschäfftigt in die Lufft hinein, Wenn sich der Stoff, so brennt, in grosser Menge reget, Und mit Geschwindigkeit beweget.
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Von der Hitze und Kaͤlte.
Denn alles, welches ſich in einem zarten Dufft Jn Freyheit ſetzt, und ſich vom Coͤrper trennt, Da es dem Triebe folgt vom erſten Element, Nimmt die Bewegung und den Schein Vom Feur allein.
Des Holtzes aͤſtige und Zweigen-foͤrm’ge Theile Sind, wenn ſie allgemach ſich loͤſen und ſich trennen, Geſchickt die Gluht zu naͤhren, und zu brennen; Und wenn das Holtz die Theilchen, welche feucht, Jndem es brennt, verliehrt, entſtehn die Flammen leicht. Es brennt in wilder Gluht der fetten Theilchen Krafft, Von Naphta, Hartz und manchem zaͤhen Safft.
Zumal das Oel und Wachs, in welchen, gleich den Zweigen, Sich eine Menge Theilchen zeigen, Wodurch, da ſich gemach die krumme Staͤubgen trennen, Die Flammen lange Zeit, durch ſie genaͤhret, brennen. Jhr dauerhafft und reines Licht, Macht Spiele, Feſt, und Baͤlle, Jn ausgezierten Zimmern helle, Und ſtellet in der duncklen Nacht Den Augen gleichſam vor des hellen Tages Pracht.
Die Gluht ſchickt einen hellen Schein Beſchaͤfftigt in die Lufft hinein, Wenn ſich der Stoff, ſo brennt, in groſſer Menge reget, Und mit Geſchwindigkeit beweget.
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Von der Hitze und Kaͤlte.
Denn alles, welches ſich in einem zarten Dufft
Jn Freyheit ſetzt, und ſich vom Coͤrper trennt,
Da es dem Triebe folgt vom erſten Element,
Nimmt die Bewegung und den Schein
Vom Feur allein.
Des Holtzes aͤſtige und Zweigen-foͤrm’ge Theile
Sind, wenn ſie allgemach ſich loͤſen und ſich trennen,
Geſchickt die Gluht zu naͤhren, und zu brennen;
Und wenn das Holtz die Theilchen, welche feucht,
Jndem es brennt, verliehrt, entſtehn die Flammen leicht.
Es brennt in wilder Gluht der fetten Theilchen Krafft,
Von Naphta, Hartz und manchem zaͤhen Safft.
Zumal das Oel und Wachs, in welchen, gleich den Zweigen,
Sich eine Menge Theilchen zeigen,
Wodurch, da ſich gemach die krumme Staͤubgen trennen,
Die Flammen lange Zeit, durch ſie genaͤhret, brennen.
Jhr dauerhafft und reines Licht,
Macht Spiele, Feſt, und Baͤlle,
Jn ausgezierten Zimmern helle,
Und ſtellet in der duncklen Nacht
Den Augen gleichſam vor des hellen Tages Pracht.
Die Gluht ſchickt einen hellen Schein
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Wenn ſich der Stoff, ſo brennt, in groſſer Menge reget,
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/343>, abgerufen am 25.11.2024.
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