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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.

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Gleich ietzo brachest Du drey Hyacinthen ab,
k) p. 43.

So tritt Beraldo ein, Aurander schleppt daneben,
l) p. 41. 42.

Du wilt auch ihnen Theil von Freud und Bluhmen geben,
Die Dir des Schöpfers Huld und mächtge Weisheit gab.
Beraldo, dessen Geist nach GOttes Lust geschmückt,
m) p. 114.

Nimmt sie mit Eifer an, den ihr betrachten mehret,
Der Schöpfer wird gerühmt, Beraldo selbst belehret,
Ein eingedrückter Wunsch, mit Seufzen ausgedrückt.
Aurander nimmt sie träg' und sieht darüber hin,
Er dreht, zum Zeitvertreib, sein Blümchen hin und wieder,
Zerknickt und drücket es in seine Tasche nieder,
Er ist ein Ungeheur, bey Sinnen ohne Sinn.
Hierob verdunckelt sich Dein heiteres Gesicht,
n) p. 43.

Du must bey reger Lust ein stilles Leiden haben,
Ach! Schöpfer! brichst Du aus: hast du für solche Gaben,
Nicht einst ein fröhlichs Hertz, ein danckbars dencken nicht!
Wenn sich ein tummer Mops von schönen Bluhmen wendt,
o) p. 81.

So kennt sie Tummheit nicht, ihm sind sie nicht erschaffen,
Doch kluge Menschen muß Dein Eifer traurig straffen,
Daß der, dem sie gemacht, der sie versteht, verblendt.
Du denckst: Aurander sieht mit viehischem Gesicht,
Was Vorrecht kann er doch vor Thier' und Ochsen haben?
p) p. 78.

Denn, beider Augen sehn des Schöpfers schöne Gaben,
Und beider Augen sehn doch Gab und Geber nicht.
Jndeß die Freunde gehn, und Du zu dem Altan,
Um durch erhöhten Stand die Blicke zu verbreiten,
Hier ist Dein Predigt-Stuhl, da predigst Du zwar Leuten,
q) p. 79.

Doch ach! die Predigten sind Fröschen nur gethan.
Du
b 3


Gleich ietzo bracheſt Du drey Hyacinthen ab,
k) p. 43.

So tritt Beraldo ein, Aurander ſchleppt daneben,
l) p. 41. 42.

Du wilt auch ihnen Theil von Freud und Bluhmen geben,
Die Dir des Schoͤpfers Huld und maͤchtge Weisheit gab.
Beraldo, deſſen Geiſt nach GOttes Luſt geſchmuͤckt,
m) p. 114.

Nimmt ſie mit Eifer an, den ihr betrachten mehret,
Der Schoͤpfer wird geruͤhmt, Beraldo ſelbſt belehret,
Ein eingedruͤckter Wunſch, mit Seufzen ausgedruͤckt.
Aurander nimmt ſie traͤg’ und ſieht daruͤber hin,
Er dreht, zum Zeitvertreib, ſein Bluͤmchen hin und wieder,
Zerknickt und druͤcket es in ſeine Taſche nieder,
Er iſt ein Ungeheur, bey Sinnen ohne Sinn.
Hierob verdunckelt ſich Dein heiteres Geſicht,
n) p. 43.

Du muſt bey reger Luſt ein ſtilles Leiden haben,
Ach! Schoͤpfer! brichſt Du aus: haſt du fuͤr ſolche Gaben,
Nicht einſt ein froͤhlichs Hertz, ein danckbars dencken nicht!
Wenn ſich ein tummer Mops von ſchoͤnen Bluhmen wendt,
o) p. 81.

So kennt ſie Tummheit nicht, ihm ſind ſie nicht erſchaffen,
Doch kluge Menſchen muß Dein Eifer traurig ſtraffen,
Daß der, dem ſie gemacht, der ſie verſteht, verblendt.
Du denckſt: Aurander ſieht mit viehiſchem Geſicht,
Was Vorrecht kann er doch vor Thier’ und Ochſen haben?
p) p. 78.

Denn, beider Augen ſehn des Schoͤpfers ſchoͤne Gaben,
Und beider Augen ſehn doch Gab und Geber nicht.
Jndeß die Freunde gehn, und Du zu dem Altan,
Um durch erhoͤhten Stand die Blicke zu verbreiten,
Hier iſt Dein Predigt-Stuhl, da predigſt Du zwar Leuten,
q) p. 79.

Doch ach! die Predigten ſind Froͤſchen nur gethan.
Du
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[0021] Gleich ietzo bracheſt Du drey Hyacinthen ab, k⁾ p. 43. So tritt Beraldo ein, Aurander ſchleppt daneben, l⁾ p. 41. 42. Du wilt auch ihnen Theil von Freud und Bluhmen geben, Die Dir des Schoͤpfers Huld und maͤchtge Weisheit gab. Beraldo, deſſen Geiſt nach GOttes Luſt geſchmuͤckt, m⁾ p. 114. Nimmt ſie mit Eifer an, den ihr betrachten mehret, Der Schoͤpfer wird geruͤhmt, Beraldo ſelbſt belehret, Ein eingedruͤckter Wunſch, mit Seufzen ausgedruͤckt. Aurander nimmt ſie traͤg’ und ſieht daruͤber hin, Er dreht, zum Zeitvertreib, ſein Bluͤmchen hin und wieder, Zerknickt und druͤcket es in ſeine Taſche nieder, Er iſt ein Ungeheur, bey Sinnen ohne Sinn. Hierob verdunckelt ſich Dein heiteres Geſicht, n⁾ p. 43. Du muſt bey reger Luſt ein ſtilles Leiden haben, Ach! Schoͤpfer! brichſt Du aus: haſt du fuͤr ſolche Gaben, Nicht einſt ein froͤhlichs Hertz, ein danckbars dencken nicht! Wenn ſich ein tummer Mops von ſchoͤnen Bluhmen wendt, o⁾ p. 81. So kennt ſie Tummheit nicht, ihm ſind ſie nicht erſchaffen, Doch kluge Menſchen muß Dein Eifer traurig ſtraffen, Daß der, dem ſie gemacht, der ſie verſteht, verblendt. Du denckſt: Aurander ſieht mit viehiſchem Geſicht, Was Vorrecht kann er doch vor Thier’ und Ochſen haben? p⁾ p. 78. Denn, beider Augen ſehn des Schoͤpfers ſchoͤne Gaben, Und beider Augen ſehn doch Gab und Geber nicht. Jndeß die Freunde gehn, und Du zu dem Altan, Um durch erhoͤhten Stand die Blicke zu verbreiten, Hier iſt Dein Predigt-Stuhl, da predigſt Du zwar Leuten, q⁾ p. 79. Doch ach! die Predigten ſind Froͤſchen nur gethan. Du b 3

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/21>, abgerufen am 21.11.2024.