Wann willst du, armer Mensch, von dieser Sucht ge- nesen, Von dem Gewohnheits-Staar, von diesem Seelen-Gift? Jm Buch der Welt verlangt fast gar kein Mensch zu lesen, Wie schön der Jnhalt gleich, wie herrlich seine Schrift. Durch Gold-Staub, womit hier und dort die Schrift be streuet, Wird er, der eitle Thor, nicht durch die Schrift, erfreuet. Dieß, wie ein thöricht Kind, sucht er nur abzuschaben, Nur hiervon will er viel in seinem Beutel haben: Und GOTTES Herrlichkeit, Licht, Liebe, Weisheit, Macht, Wovon das Welt-Buch zeugt, das lässt er aus der Acht.
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Der Menſch.
Wann willſt du, armer Menſch, von dieſer Sucht ge- neſen, Von dem Gewohnheits-Staar, von dieſem Seelen-Gift? Jm Buch der Welt verlangt faſt gar kein Menſch zu leſen, Wie ſchoͤn der Jnhalt gleich, wie herrlich ſeine Schrift. Durch Gold-Staub, womit hier und dort die Schrift be ſtreuet, Wird er, der eitle Thor, nicht durch die Schrift, erfreuet. Dieß, wie ein thoͤricht Kind, ſucht er nur abzuſchaben, Nur hiervon will er viel in ſeinem Beutel haben: Und GOTTES Herrlichkeit, Licht, Liebe, Weisheit, Macht, Wovon das Welt-Buch zeugt, das laͤſſt er aus der Acht.
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Der Menſch.
Wann willſt du, armer Menſch, von dieſer Sucht ge-
neſen,
Von dem Gewohnheits-Staar, von dieſem Seelen-Gift?
Jm Buch der Welt verlangt faſt gar kein Menſch zu leſen,
Wie ſchoͤn der Jnhalt gleich, wie herrlich ſeine Schrift.
Durch Gold-Staub, womit hier und dort die Schrift be
ſtreuet,
Wird er, der eitle Thor, nicht durch die Schrift, erfreuet.
Dieß, wie ein thoͤricht Kind, ſucht er nur abzuſchaben,
Nur hiervon will er viel in ſeinem Beutel haben:
Und GOTTES Herrlichkeit, Licht, Liebe, Weisheit,
Macht,
Wovon das Welt-Buch zeugt, das laͤſſt er aus der Acht.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/357>, abgerufen am 22.11.2024.
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