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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.

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Die Qwitzen.

Aus Gnad' und Huld verliehn.
Jch brach
Demnach
Um mich noch ferner zu bemühn,
Der Qwitzen Schönheit zu betrachten,
Und in derselben Pracht auf Sein Geschöpf zu achten,
Ein Zweiglein voller Frucht und Blätter ab;
Das mir, zu folgender Betrachtung, Anlaß gab:

Wie reich erzeiget sich des Schöpfers Herrlichkeit
Allein in der Geschöpfe Unterscheid!
Wie seh ich hier in rother Glut
Solch eine Menge Beeren blitzen
Und all' an einem Stengel sitzen,
Jn andrer Ordnung noch, als wie das Trauben-Blut!
Die Beeren an sich selbst sind aus dermassen zierlich
Geründet und geformt. Die Bildung ist natürlich
Den nettsten Aepfeln gleich, die roth durchaus gefärbt.
Besiehet man sie recht, wird auf der glatten Haut
Ein kleines Sonnen-Bild geschaut,
Das lieblich wiederstrahlt, zumahl bey heiterm Wetter.
Wie länglich rund, und zierlich eingekerbt
Sind dieses Baumes nette Blätter!
Man kann derselben lieblich Grün,
Bey ihrer Frucht ergetzenden Rubin,
Nicht sonder Anmuth sehn.
Ob
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Die Qwitzen.

Aus Gnad’ und Huld verliehn.
Jch brach
Demnach
Um mich noch ferner zu bemuͤhn,
Der Qwitzen Schoͤnheit zu betrachten,
Und in derſelben Pracht auf Sein Geſchoͤpf zu achten,
Ein Zweiglein voller Frucht und Blaͤtter ab;
Das mir, zu folgender Betrachtung, Anlaß gab:

Wie reich erzeiget ſich des Schoͤpfers Herrlichkeit
Allein in der Geſchoͤpfe Unterſcheid!
Wie ſeh ich hier in rother Glut
Solch eine Menge Beeren blitzen
Und all’ an einem Stengel ſitzen,
Jn andrer Ordnung noch, als wie das Trauben-Blut!
Die Beeren an ſich ſelbſt ſind aus dermaſſen zierlich
Geruͤndet und geformt. Die Bildung iſt natuͤrlich
Den nettſten Aepfeln gleich, die roth durchaus gefaͤrbt.
Beſiehet man ſie recht, wird auf der glatten Haut
Ein kleines Sonnen-Bild geſchaut,
Das lieblich wiederſtrahlt, zumahl bey heiterm Wetter.
Wie laͤnglich rund, und zierlich eingekerbt
Sind dieſes Baumes nette Blaͤtter!
Man kann derſelben lieblich Gruͤn,
Bey ihrer Frucht ergetzenden Rubin,
Nicht ſonder Anmuth ſehn.
Ob
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[357/0389] Die Qwitzen. Aus Gnad’ und Huld verliehn. Jch brach Demnach Um mich noch ferner zu bemuͤhn, Der Qwitzen Schoͤnheit zu betrachten, Und in derſelben Pracht auf Sein Geſchoͤpf zu achten, Ein Zweiglein voller Frucht und Blaͤtter ab; Das mir, zu folgender Betrachtung, Anlaß gab: Wie reich erzeiget ſich des Schoͤpfers Herrlichkeit Allein in der Geſchoͤpfe Unterſcheid! Wie ſeh ich hier in rother Glut Solch eine Menge Beeren blitzen Und all’ an einem Stengel ſitzen, Jn andrer Ordnung noch, als wie das Trauben-Blut! Die Beeren an ſich ſelbſt ſind aus dermaſſen zierlich Geruͤndet und geformt. Die Bildung iſt natuͤrlich Den nettſten Aepfeln gleich, die roth durchaus gefaͤrbt. Beſiehet man ſie recht, wird auf der glatten Haut Ein kleines Sonnen-Bild geſchaut, Das lieblich wiederſtrahlt, zumahl bey heiterm Wetter. Wie laͤnglich rund, und zierlich eingekerbt Sind dieſes Baumes nette Blaͤtter! Man kann derſelben lieblich Gruͤn, Bey ihrer Frucht ergetzenden Rubin, Nicht ſonder Anmuth ſehn. Ob Z 3

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/389>, abgerufen am 31.10.2024.