Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735.
Noch mehr: durch Dich allein hab ich, Dir, HERR, zur Ehr, Und vieler tausend Seelen Lehr, Jm Land', ohn Eigennutz, zum Prediger gesetzet Denjenigen, den ich den würdigsten geschätzet. Dir, HErr, sey Lob dafür, daß Geitz, Geschenck und Gaben Mich nicht verführt, mich nicht geblendet haben; Und daß ich, (wie zu dieser Zeit, Bey solcher seltenen Gelegenheit, Ja leider offt den wehlenden geschicht,) Dem theuren Scheller gleich, nach meiner Pflicht, Viel tausend, so mir angetragen, Geschickt gewesen auszuschlagen. Laß den Erwehlten denn sein Ampt unsträfflich treiben, Und lange, Dir zur Ehr, Dein Prediger verbleiben! Mein GOTT, ich hab' anietzt die Güte, Die Du bisher, in meiner Lebens-Zeit, Jn solcher Uberschwenglichkeit, Mich würdigtest mir zu erweisen, Mit fast darob erstaunt- und danckbarem Gemüthe, Zumahl zu dieser Zeit, zu rühmen und zu preisen: Da K k 3
Noch mehr: durch Dich allein hab ich, Dir, HERR, zur Ehr, Und vieler tauſend Seelen Lehr, Jm Land’, ohn Eigennutz, zum Prediger geſetzet Denjenigen, den ich den wuͤrdigſten geſchaͤtzet. Dir, HErr, ſey Lob dafuͤr, daß Geitz, Geſchenck und Gaben Mich nicht verfuͤhrt, mich nicht geblendet haben; Und daß ich, (wie zu dieſer Zeit, Bey ſolcher ſeltenen Gelegenheit, Ja leider offt den wehlenden geſchicht,) Dem theuren Scheller gleich, nach meiner Pflicht, Viel tauſend, ſo mir angetragen, Geſchickt geweſen auszuſchlagen. Laß den Erwehlten denn ſein Ampt unſtraͤfflich treiben, Und lange, Dir zur Ehr, Dein Prediger verbleiben! Mein GOTT, ich hab’ anietzt die Guͤte, Die Du bisher, in meiner Lebens-Zeit, Jn ſolcher Uberſchwenglichkeit, Mich wuͤrdigteſt mir zu erweiſen, Mit faſt darob erſtaunt- und danckbarem Gemuͤthe, Zumahl zu dieſer Zeit, zu ruͤhmen und zu preiſen: Da K k 3
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bey dem 1731. Jahrs-Wechſel betrachtet.
Jn deinen wunderbaren Wercken
Dein’ Allmacht, Lieb und Weisheit zu bemercken,
Und, in nicht unterbrochnen Freuden,
Mein an dich denckend Aug’ an aller Pracht zu weiden
Gelegenheit gehabt. Jch habe voller Luſt geſehn
Die Baͤume bluͤhen, Fruͤchte tragen,
Die Schnitter reiffe Felder maͤhn,
Die Jaͤger muntres Wildpret jagen,
Die Fiſcher mit gefuͤllten Netzen
Und Waſſer-Fruͤchten mich ergetzen.
Noch mehr: durch Dich allein hab ich, Dir, HERR,
zur Ehr,
Und vieler tauſend Seelen Lehr,
Jm Land’, ohn Eigennutz, zum Prediger geſetzet
Denjenigen, den ich den wuͤrdigſten geſchaͤtzet.
Dir, HErr, ſey Lob dafuͤr, daß Geitz, Geſchenck und Gaben
Mich nicht verfuͤhrt, mich nicht geblendet haben;
Und daß ich, (wie zu dieſer Zeit,
Bey ſolcher ſeltenen Gelegenheit,
Ja leider offt den wehlenden geſchicht,)
Dem theuren Scheller gleich, nach meiner Pflicht,
Viel tauſend, ſo mir angetragen,
Geſchickt geweſen auszuſchlagen.
Laß den Erwehlten denn ſein Ampt unſtraͤfflich treiben,
Und lange, Dir zur Ehr, Dein Prediger verbleiben!
Mein GOTT, ich hab’ anietzt die Guͤte,
Die Du bisher, in meiner Lebens-Zeit,
Jn ſolcher Uberſchwenglichkeit,
Mich wuͤrdigteſt mir zu erweiſen,
Mit faſt darob erſtaunt- und danckbarem Gemuͤthe,
Zumahl zu dieſer Zeit, zu ruͤhmen und zu preiſen:
Da
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