Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Nothwendiger Dienst Nothwendiger Dienst des Schöpfers. So weit wir des Verstandes Kräfte mit aller Fähigkeit erstrecken, Um in den Kräften unsers Geistes was GOtt anständigs zu entdecken; So scheinet die Empfindlichkeit der Seelen, wenn wir, in den Wercken Des Schöpfers, seine Herrlichkeit und Macht und Lieb und Weisheit mercken Und sie darin mit Lust bewundern, so viel wir hier begreif- fen können, Das erste Stück des GOttes Diensts ja fast das eintzige zu nennen. Erschrick, als Christ, hierüber nicht und denck', ob woll' ich deinen Glauben, Mithin dein gantzes Christenthum, durch diesen meinen Satz dir rauben: O nein; der bleibet Felsen-fest. Laß uns nur nach der Ordnung gehn, So, hoff' ich, wirft du was ich sage mir, sonder Wieder- spruch, gestehn. Jst es nicht wahr? daß GOtt der HErr, auch nach der heilgen Bibel Lehren, Von Engeln, von den seel'gen Geistern, und aller Himmel Himmel Heeren, Als Schöpfer, angebetet werde? daß sie, wenn sie die Wunder sehn, Die er, in aller Himmel Tieffen, an Millionen Sonn- und Erden, Als Proben seiner weisen Macht und seiner Liebe, lassen werden, Jhn
Nothwendiger Dienſt Nothwendiger Dienſt des Schoͤpfers. So weit wir des Verſtandes Kraͤfte mit aller Faͤhigkeit erſtrecken, Um in den Kraͤften unſers Geiſtes was GOtt anſtaͤndigs zu entdecken; So ſcheinet die Empfindlichkeit der Seelen, wenn wir, in den Wercken Des Schoͤpfers, ſeine Herrlichkeit und Macht und Lieb und Weisheit mercken Und ſie darin mit Luſt bewundern, ſo viel wir hier begreif- fen koͤnnen, Das erſte Stuͤck des GOttes Dienſts ja faſt das eintzige zu nennen. Erſchrick, als Chriſt, hieruͤber nicht und denck’, ob woll’ ich deinen Glauben, Mithin dein gantzes Chriſtenthum, durch dieſen meinen Satz dir rauben: O nein; der bleibet Felſen-feſt. Laß uns nur nach der Ordnung gehn, So, hoff’ ich, wirft du was ich ſage mir, ſonder Wieder- ſpruch, geſtehn. Jſt es nicht wahr? daß GOtt der HErr, auch nach der heilgen Bibel Lehren, Von Engeln, von den ſeel’gen Geiſtern, und aller Himmel Himmel Heeren, Als Schoͤpfer, angebetet werde? daß ſie, wenn ſie die Wunder ſehn, Die er, in aller Himmel Tieffen, an Millionen Sonn- und Erden, Als Proben ſeiner weiſen Macht und ſeiner Liebe, laſſen werden, Jhn
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Nothwendiger Dienſt
Nothwendiger Dienſt des Schoͤpfers.
So weit wir des Verſtandes Kraͤfte mit aller Faͤhigkeit
erſtrecken,
Um in den Kraͤften unſers Geiſtes was GOtt anſtaͤndigs
zu entdecken;
So ſcheinet die Empfindlichkeit der Seelen, wenn wir, in
den Wercken
Des Schoͤpfers, ſeine Herrlichkeit und Macht und Lieb und
Weisheit mercken
Und ſie darin mit Luſt bewundern, ſo viel wir hier begreif-
fen koͤnnen,
Das erſte Stuͤck des GOttes Dienſts ja faſt das eintzige
zu nennen.
Erſchrick, als Chriſt, hieruͤber nicht und denck’, ob woll’
ich deinen Glauben,
Mithin dein gantzes Chriſtenthum, durch dieſen meinen
Satz dir rauben:
O nein; der bleibet Felſen-feſt. Laß uns nur nach der
Ordnung gehn,
So, hoff’ ich, wirft du was ich ſage mir, ſonder Wieder-
ſpruch, geſtehn.
Jſt es nicht wahr? daß GOtt der HErr, auch nach
der heilgen Bibel Lehren,
Von Engeln, von den ſeel’gen Geiſtern, und aller Himmel
Himmel Heeren,
Als Schoͤpfer, angebetet werde? daß ſie, wenn ſie die
Wunder ſehn,
Die er, in aller Himmel Tieffen, an Millionen Sonn-
und Erden,
Als Proben ſeiner weiſen Macht und ſeiner Liebe, laſſen
werden,
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