Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Neu-Jahrs Gedichte. HErr, seegne ferner sein Beginnen, und wie du ihn, in diesem Jahr, Vor einer, sonder deine Huld fast nicht vermeidlichen, Gefahr, Da ein herab-geschoßner Ziegel sein Kleid getroffen und zerrissen, Der, wo er sich nicht ungefähr gebückt, ihn hätt erschlagen müssen, Recht wunderbar bewahret hast; so sey inbrünstiglich ge- beten, Nebst einem Demuth-vollen Danck, ihm ferner gnädig bey- zutreten, Mit deiner Engel Hülff und Schutz, so wol als meinem andern Sohn, Der ebenfals im vor'gem Jahr, in einem Zufall gleichfals, schon Besonders deinen Schutz verspührt, da, sonder Schad' und Ungemach, Ein morscher Tritt an einer Stieg' im Lauffen unter ihm zerbrach, Und er damit herunter fiel, doch ohne den geringsten Schaden. Dir, HErr, sey Lob und Danck dafür! Ach laß die andern all' aus Gnaden Jm künft'gen Jahr, nebst meiner Frauen und mir, vor aller Plag' und Pein, Vor Kranckheit, Kummer und Gefahr, Verdruß und Noht bewahret seyn; Absonderlich da ich entschlossen, die Amptmannschaft nicht auszuschlagen Die mir, nach unsrer Stadt Verfassung, in Ritzebüttel auf- getragen! Ach
Neu-Jahrs Gedichte. HErr, ſeegne ferner ſein Beginnen, und wie du ihn, in dieſem Jahr, Vor einer, ſonder deine Huld faſt nicht vermeidlichen, Gefahr, Da ein herab-geſchoßner Ziegel ſein Kleid getroffen und zerriſſen, Der, wo er ſich nicht ungefaͤhr gebuͤckt, ihn haͤtt erſchlagen muͤſſen, Recht wunderbar bewahret haſt; ſo ſey inbruͤnſtiglich ge- beten, Nebſt einem Demuth-vollen Danck, ihm ferner gnaͤdig bey- zutreten, Mit deiner Engel Huͤlff und Schutz, ſo wol als meinem andern Sohn, Der ebenfals im vor’gem Jahr, in einem Zufall gleichfals, ſchon Beſonders deinen Schutz verſpuͤhrt, da, ſonder Schad’ und Ungemach, Ein morſcher Tritt an einer Stieg’ im Lauffen unter ihm zerbrach, Und er damit herunter fiel, doch ohne den geringſten Schaden. Dir, HErr, ſey Lob und Danck dafuͤr! Ach laß die andern all’ aus Gnaden Jm kuͤnft’gen Jahr, nebſt meiner Frauen und mir, vor aller Plag’ und Pein, Vor Kranckheit, Kummer und Gefahr, Verdruß und Noht bewahret ſeyn; Abſonderlich da ich entſchloſſen, die Amptmannſchaft nicht auszuſchlagen Die mir, nach unſrer Stadt Verfaſſung, in Ritzebuͤttel auf- getragen! Ach
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Neu-Jahrs Gedichte.
HErr, ſeegne ferner ſein Beginnen, und wie du ihn, in
dieſem Jahr,
Vor einer, ſonder deine Huld faſt nicht vermeidlichen, Gefahr,
Da ein herab-geſchoßner Ziegel ſein Kleid getroffen und
zerriſſen,
Der, wo er ſich nicht ungefaͤhr gebuͤckt, ihn haͤtt erſchlagen
muͤſſen,
Recht wunderbar bewahret haſt; ſo ſey inbruͤnſtiglich ge-
beten,
Nebſt einem Demuth-vollen Danck, ihm ferner gnaͤdig bey-
zutreten,
Mit deiner Engel Huͤlff und Schutz, ſo wol als meinem
andern Sohn,
Der ebenfals im vor’gem Jahr, in einem Zufall gleichfals,
ſchon
Beſonders deinen Schutz verſpuͤhrt, da, ſonder Schad’ und
Ungemach,
Ein morſcher Tritt an einer Stieg’ im Lauffen unter ihm
zerbrach,
Und er damit herunter fiel, doch ohne den geringſten
Schaden.
Dir, HErr, ſey Lob und Danck dafuͤr! Ach laß die andern
all’ aus Gnaden
Jm kuͤnft’gen Jahr, nebſt meiner Frauen und mir, vor aller
Plag’ und Pein,
Vor Kranckheit, Kummer und Gefahr, Verdruß und Noht
bewahret ſeyn;
Abſonderlich da ich entſchloſſen, die Amptmannſchaft nicht
auszuſchlagen
Die mir, nach unſrer Stadt Verfaſſung, in Ritzebuͤttel auf-
getragen!
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