Auf den bunt-beblühmten Feldern, Jn den Schatten-reichen Wäldern Herrscht, in stiller Einsamkeit, Unschuld und Zufriedenheit. Fern vom städtischen Getümmel, Als in einem ird'schen Himmel, Find' ich hier die güldne Zeit.
ARIA.
Die Stille, die den Wald erfüllt, Der holden Unschuld sanftes Bild, Jst nicht von froher Anmuth leer. Der kleinen Vögel muntres Heer Lässt tausend süsse Tön' erklingen. So kann auch ein gelassnes Hertz Mit Recht, bey zugelassnem Schertz, Gesellig lachen, frölich singen; Weil sonst die Tugend grämlich wär.
[Abbildung]
Ander-
D 4
Zwo Fruͤhlings-Arien.
ARIA.
Auf den bunt-bebluͤhmten Feldern, Jn den Schatten-reichen Waͤldern Herrſcht, in ſtiller Einſamkeit, Unſchuld und Zufriedenheit. Fern vom ſtaͤdtiſchen Getuͤmmel, Als in einem ird’ſchen Himmel, Find’ ich hier die guͤldne Zeit.
ARIA.
Die Stille, die den Wald erfuͤllt, Der holden Unſchuld ſanftes Bild, Jſt nicht von froher Anmuth leer. Der kleinen Voͤgel muntres Heer Laͤſſt tauſend ſuͤſſe Toͤn’ erklingen. So kann auch ein gelaſſnes Hertz Mit Recht, bey zugelaſſnem Schertz, Geſellig lachen, froͤlich ſingen; Weil ſonſt die Tugend graͤmlich waͤr.
[Abbildung]
Ander-
D 4
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0071"n="55"/><lgtype="poem"><head><hirendition="#b">Zwo Fruͤhlings-Arien.</hi></head><lb/><lgn="1"><head><hirendition="#aq">ARIA.</hi></head><lb/><l><hirendition="#in">A</hi>uf den bunt-bebluͤhmten Feldern,</l><lb/><l>Jn den Schatten-reichen Waͤldern</l><lb/><l>Herrſcht, in ſtiller Einſamkeit,</l><lb/><l>Unſchuld und Zufriedenheit.</l><lb/><l>Fern vom ſtaͤdtiſchen Getuͤmmel,</l><lb/><l>Als in einem ird’ſchen Himmel,</l><lb/><l>Find’ ich hier die guͤldne Zeit.</l></lg><lb/><lgn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ARIA</hi>.</hi></head><lb/><l><hirendition="#in">D</hi>ie Stille, die den Wald erfuͤllt,</l><lb/><l>Der holden Unſchuld ſanftes Bild,</l><lb/><l>Jſt nicht von froher Anmuth leer.</l><lb/><l>Der kleinen Voͤgel muntres Heer</l><lb/><l>Laͤſſt tauſend ſuͤſſe Toͤn’ erklingen.</l><lb/><l>So kann auch ein gelaſſnes Hertz</l><lb/><l>Mit Recht, bey zugelaſſnem Schertz,</l><lb/><l>Geſellig lachen, froͤlich ſingen;</l><lb/><l>Weil ſonſt die Tugend graͤmlich waͤr.</l></lg></lg><lb/><figure/><fwplace="bottom"type="sig">D 4</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Ander-</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[55/0071]
Zwo Fruͤhlings-Arien.
ARIA.
Auf den bunt-bebluͤhmten Feldern,
Jn den Schatten-reichen Waͤldern
Herrſcht, in ſtiller Einſamkeit,
Unſchuld und Zufriedenheit.
Fern vom ſtaͤdtiſchen Getuͤmmel,
Als in einem ird’ſchen Himmel,
Find’ ich hier die guͤldne Zeit.
ARIA.
Die Stille, die den Wald erfuͤllt,
Der holden Unſchuld ſanftes Bild,
Jſt nicht von froher Anmuth leer.
Der kleinen Voͤgel muntres Heer
Laͤſſt tauſend ſuͤſſe Toͤn’ erklingen.
So kann auch ein gelaſſnes Hertz
Mit Recht, bey zugelaſſnem Schertz,
Geſellig lachen, froͤlich ſingen;
Weil ſonſt die Tugend graͤmlich waͤr.
[Abbildung]
Ander-
D 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/71>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.