Welches meine Seele rührte, Und durch dieser Sternen Schein, Die so zierlich, rein und klein, Mich zum HErrn der Sterne führte, Dessen unumschrenckte Macht, Aller Himmel tieffe Meere, Aller Welt und Sonnen Heere, Durch ein Wort, hervorgebracht; Dem es ja so leicht, die Pracht Jn den himmlischen gefilden, Als die Sternchen hier, zu bilden. Durch dein Sternen-förmig Wesen, Giebst du mir, beliebte Blume, Dem, der Sterne macht, zum Ruhme, Ein' Erinnerung zu lesen, Daß wir seiner nicht vergessen, Sondern in den schönen Wercken Seine Gegenwart bemercken, Seine weise Macht ermessen, Und sie, wie in jenen Höhen, So auf Erden auch zu sehen.
Wunsch.
E 4
Die Trauben-Hyacinth.
Welches meine Seele ruͤhrte, Und durch dieſer Sternen Schein, Die ſo zierlich, rein und klein, Mich zum HErrn der Sterne fuͤhrte, Deſſen unumſchrenckte Macht, Aller Himmel tieffe Meere, Aller Welt und Sonnen Heere, Durch ein Wort, hervorgebracht; Dem es ja ſo leicht, die Pracht Jn den himmliſchen gefilden, Als die Sternchen hier, zu bilden. Durch dein Sternen-foͤrmig Weſen, Giebſt du mir, beliebte Blume, Dem, der Sterne macht, zum Ruhme, Ein’ Erinnerung zu leſen, Daß wir ſeiner nicht vergeſſen, Sondern in den ſchoͤnen Wercken Seine Gegenwart bemercken, Seine weiſe Macht ermeſſen, Und ſie, wie in jenen Hoͤhen, So auf Erden auch zu ſehen.
Wunſch.
E 4
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0087"n="71"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Trauben-Hyacinth.</hi></fw><lb/><lgtype="poem"><l>Welches meine Seele ruͤhrte,</l><lb/><l>Und durch dieſer Sternen Schein,</l><lb/><l>Die ſo zierlich, rein und klein,</l><lb/><l>Mich zum HErrn der Sterne fuͤhrte,</l><lb/><l>Deſſen unumſchrenckte Macht,</l><lb/><l>Aller Himmel tieffe Meere,</l><lb/><l>Aller Welt und Sonnen Heere,</l><lb/><l>Durch ein Wort, hervorgebracht;</l><lb/><l>Dem es ja ſo leicht, die Pracht</l><lb/><l>Jn den himmliſchen gefilden,</l><lb/><l>Als die Sternchen hier, zu bilden.</l><lb/><l>Durch dein Sternen-foͤrmig Weſen,</l><lb/><l>Giebſt du mir, beliebte Blume,</l><lb/><l>Dem, der Sterne macht, zum Ruhme,</l><lb/><l>Ein’ Erinnerung zu leſen,</l><lb/><l>Daß wir ſeiner nicht vergeſſen,</l><lb/><l>Sondern in den ſchoͤnen Wercken</l><lb/><l>Seine Gegenwart bemercken,</l><lb/><l>Seine weiſe Macht ermeſſen,</l><lb/><l>Und ſie, wie in jenen Hoͤhen,</l><lb/><l>So auf Erden auch zu ſehen.</l></lg><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="sig">E 4</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Wunſch.</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[71/0087]
Die Trauben-Hyacinth.
Welches meine Seele ruͤhrte,
Und durch dieſer Sternen Schein,
Die ſo zierlich, rein und klein,
Mich zum HErrn der Sterne fuͤhrte,
Deſſen unumſchrenckte Macht,
Aller Himmel tieffe Meere,
Aller Welt und Sonnen Heere,
Durch ein Wort, hervorgebracht;
Dem es ja ſo leicht, die Pracht
Jn den himmliſchen gefilden,
Als die Sternchen hier, zu bilden.
Durch dein Sternen-foͤrmig Weſen,
Giebſt du mir, beliebte Blume,
Dem, der Sterne macht, zum Ruhme,
Ein’ Erinnerung zu leſen,
Daß wir ſeiner nicht vergeſſen,
Sondern in den ſchoͤnen Wercken
Seine Gegenwart bemercken,
Seine weiſe Macht ermeſſen,
Und ſie, wie in jenen Hoͤhen,
So auf Erden auch zu ſehen.
Wunſch.
E 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/87>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.