Wer bewundert nicht die Kunst! da sich hier der Hasen Geist, Voller Furcht und dummer Einfalt, in so mancher Stellung, weist, Sonderlich zeigt hier die Häsinn, in den Augen, Furcht und Grauen.
Wenn wir die gespitzten Ohren des erhabnen Rammlers schauen: Stehet diesem kleinen Männchen alles so poßirlich an, Daß man, überlaut zu lachen, schwerlich sich enthalten kann. Wer dieß Bild vernünftig sieht, wird und muß den Meister loben. Warum wird denn, der das Urbild noch viel trefflicher gemacht, Nicht bewundert, nicht verehret, seine Weisheit nicht bedacht, Seine Liebe nicht gerühmt, und sein' Allmacht nicht erhoben?
Die
Ueber Haſen.
Ueber Haſen.
Wer bewundert nicht die Kunſt! da ſich hier der Haſen Geiſt, Voller Furcht und dummer Einfalt, in ſo mancher Stellung, weiſt, Sonderlich zeigt hier die Haͤſinn, in den Augen, Furcht und Grauen.
Wenn wir die geſpitzten Ohren des erhabnen Rammlers ſchauen: Stehet dieſem kleinen Maͤnnchen alles ſo poßirlich an, Daß man, uͤberlaut zu lachen, ſchwerlich ſich enthalten kann. Wer dieß Bild vernuͤnftig ſieht, wird und muß den Meiſter loben. Warum wird denn, der das Urbild noch viel trefflicher gemacht, Nicht bewundert, nicht verehret, ſeine Weisheit nicht bedacht, Seine Liebe nicht geruͤhmt, und ſein’ Allmacht nicht erhoben?
Die
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Ueber Haſen.
Ueber Haſen.
Wer bewundert nicht die Kunſt! da ſich hier der Haſen
Geiſt,
Voller Furcht und dummer Einfalt, in ſo mancher Stellung,
weiſt,
Sonderlich zeigt hier die Haͤſinn, in den Augen, Furcht und
Grauen.
Wenn wir die geſpitzten Ohren des erhabnen Rammlers
ſchauen:
Stehet dieſem kleinen Maͤnnchen alles ſo poßirlich an,
Daß man, uͤberlaut zu lachen, ſchwerlich ſich enthalten kann.
Wer dieß Bild vernuͤnftig ſieht, wird und muß den Meiſter
loben.
Warum wird denn, der das Urbild noch viel trefflicher gemacht,
Nicht bewundert, nicht verehret, ſeine Weisheit nicht bedacht,
Seine Liebe nicht geruͤhmt, und ſein’ Allmacht nicht erhoben?
Die
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/252>, abgerufen am 22.11.2024.
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