Jn ihrer Lust gebrauchet würd-und wären. Was meynest du? Stimmt eine solche Welt Nicht mit der Absicht und den Ehren Des Schöpfers besser überein; Und sollte sie ihm nicht viel lieber seyn, Als die Beschäfftigung auf unsrer Erden, Auf welcher wir im Weltlichen nur reich, Und selig, wenn wir todt, zu werden Verhoffen, und dahin uns bloß allein bestreben; Sonst aber fast nicht anders leben, Als wenn wir, wenn für uns von Gott nichts zu erlangen, Noch etwas zu verhoffen wäre, Man ihm für das, was wir von ihm empfangen, So wenig Dank, als Andacht, Lieb und Ehre, Nicht mehr, als wie ein Vieh, zu geben schuldig sey. Ach! stimmt denn meinem Wunsch, geliebte Menschen, bey.
Große Gottheit! laß uns doch, deinen väterlichen Willen, Der zur Lust uns vorgeschrieben, stets mit Lust und Freud erfüllen!
Ueber-
Verbindung der Seele und Sinnen.
Jn ihrer Luſt gebrauchet wuͤrd-und waͤren. Was meyneſt du? Stimmt eine ſolche Welt Nicht mit der Abſicht und den Ehren Des Schoͤpfers beſſer uͤberein; Und ſollte ſie ihm nicht viel lieber ſeyn, Als die Beſchaͤfftigung auf unſrer Erden, Auf welcher wir im Weltlichen nur reich, Und ſelig, wenn wir todt, zu werden Verhoffen, und dahin uns bloß allein beſtreben; Sonſt aber faſt nicht anders leben, Als wenn wir, wenn fuͤr uns von Gott nichts zu erlangen, Noch etwas zu verhoffen waͤre, Man ihm fuͤr das, was wir von ihm empfangen, So wenig Dank, als Andacht, Lieb und Ehre, Nicht mehr, als wie ein Vieh, zu geben ſchuldig ſey. Ach! ſtimmt denn meinem Wunſch, geliebte Menſchen, bey.
Große Gottheit! laß uns doch, deinen vaͤterlichen Willen, Der zur Luſt uns vorgeſchrieben, ſtets mit Luſt und Freud erfuͤllen!
Ueber-
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Verbindung der Seele und Sinnen.
Jn ihrer Luſt gebrauchet wuͤrd-und waͤren.
Was meyneſt du? Stimmt eine ſolche Welt
Nicht mit der Abſicht und den Ehren
Des Schoͤpfers beſſer uͤberein;
Und ſollte ſie ihm nicht viel lieber ſeyn,
Als die Beſchaͤfftigung auf unſrer Erden,
Auf welcher wir im Weltlichen nur reich,
Und ſelig, wenn wir todt, zu werden
Verhoffen, und dahin uns bloß allein beſtreben;
Sonſt aber faſt nicht anders leben,
Als wenn wir, wenn fuͤr uns von Gott nichts zu erlangen,
Noch etwas zu verhoffen waͤre,
Man ihm fuͤr das, was wir von ihm empfangen,
So wenig Dank, als Andacht, Lieb und Ehre,
Nicht mehr, als wie ein Vieh, zu geben ſchuldig ſey.
Ach! ſtimmt denn meinem Wunſch, geliebte Menſchen, bey.
Große Gottheit! laß uns doch, deinen vaͤterlichen Willen,
Der zur Luſt uns vorgeſchrieben, ſtets mit Luſt und Freud
erfuͤllen!
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/382>, abgerufen am 22.11.2024.
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