Jch kann Gottlob! heut abermal beglückt, gesund und mit Vergnügen, Bey ungeschwächten Leibeskräften, ein Jahr zu den vergang- nen fügen. Wem anders, als dir Herrn des Lebens und unsers Wesens ganz allein, Kann ich, in frölichem Erwegen so vieler Güter, dankbar seyn?
Der aufgeklärten Himmelsluft, die heute recht besonders schön, Kann ich, mit unverletzter Brust, Gottlob! im Athmen, noch geniessen, Und das entwölkte Sonnenlicht, mit meiner Seelen Augen, sehn, So wohl als mit des Körpers Aug. Jch seh, zum Stadt und Land erspriessen, Der Elbe Fluth recht majestätisch in ihren rechten Gränzen fliessen. Jch seh, in noch beblühmtem Grase, das fette Vieh; ich seh das Feld, Nachdem es reichlich Frucht getragen, auf einen neuen Sa- men warten. Jch seh mit Frucht beladne Bäume, voll bunten Glanz, in meinem Garten, Und kurz, mit irrdischem Vergnügen in Gott, seh ich annoch die Welt,
Jch
Beym Eintritt
Beym Eintritt in mein acht und funfzigſtes Jahr.
Jch kann Gottlob! heut abermal begluͤckt, geſund und mit Vergnuͤgen, Bey ungeſchwaͤchten Leibeskraͤften, ein Jahr zu den vergang- nen fuͤgen. Wem anders, als dir Herrn des Lebens und unſers Weſens ganz allein, Kann ich, in froͤlichem Erwegen ſo vieler Guͤter, dankbar ſeyn?
Der aufgeklaͤrten Himmelsluft, die heute recht beſonders ſchoͤn, Kann ich, mit unverletzter Bruſt, Gottlob! im Athmen, noch genieſſen, Und das entwoͤlkte Sonnenlicht, mit meiner Seelen Augen, ſehn, So wohl als mit des Koͤrpers Aug. Jch ſeh, zum Stadt und Land erſprieſſen, Der Elbe Fluth recht majeſtaͤtiſch in ihren rechten Graͤnzen flieſſen. Jch ſeh, in noch bebluͤhmtem Graſe, das fette Vieh; ich ſeh das Feld, Nachdem es reichlich Frucht getragen, auf einen neuen Sa- men warten. Jch ſeh mit Frucht beladne Baͤume, voll bunten Glanz, in meinem Garten, Und kurz, mit irrdiſchem Vergnuͤgen in Gott, ſeh ich annoch die Welt,
Jch
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Beym Eintritt
Beym Eintritt
in mein acht und funfzigſtes Jahr.
Jch kann Gottlob! heut abermal begluͤckt, geſund und
mit Vergnuͤgen,
Bey ungeſchwaͤchten Leibeskraͤften, ein Jahr zu den vergang-
nen fuͤgen.
Wem anders, als dir Herrn des Lebens und unſers Weſens
ganz allein,
Kann ich, in froͤlichem Erwegen ſo vieler Guͤter, dankbar ſeyn?
Der aufgeklaͤrten Himmelsluft, die heute recht beſonders
ſchoͤn,
Kann ich, mit unverletzter Bruſt, Gottlob! im Athmen, noch
genieſſen,
Und das entwoͤlkte Sonnenlicht, mit meiner Seelen Augen, ſehn,
So wohl als mit des Koͤrpers Aug. Jch ſeh, zum Stadt und
Land erſprieſſen,
Der Elbe Fluth recht majeſtaͤtiſch in ihren rechten Graͤnzen
flieſſen.
Jch ſeh, in noch bebluͤhmtem Graſe, das fette Vieh; ich ſeh
das Feld,
Nachdem es reichlich Frucht getragen, auf einen neuen Sa-
men warten.
Jch ſeh mit Frucht beladne Baͤume, voll bunten Glanz, in
meinem Garten,
Und kurz, mit irrdiſchem Vergnuͤgen in Gott, ſeh ich annoch
die Welt,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/488>, abgerufen am 22.11.2024.
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