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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740.

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Schreiben an Mademoiselle Weisen
Schreiben
an Mademoiselle Weisen
in Merseburg.

Bewunderung und Vergnügen beschäfftigten mich,
bey dem ersten Anblick Dero so kunst-als sinnrei-
reichen Geschenkes bald zugleich, bald wechselsweise.
Bewunderung nnd Vergnügen beschäfftigen mich ebenfalls
beym Anfang dieser meiner so schuldigst-als ergebensten
Danksagung, auf eine solche Art, daß, für angenehme
Verwirrung mir kaum so viel Fähigkeit überbleibet, etwas
an einander hangendes zu Dero höchstverdientem Lobe
nieder zu schreiben. Bald gedacht ich in Versen,
bald in Prosa meine Gedanken auszudrücken; weilen in
Beantwortung Dero höchstgeschätzten Schreibens so
wohl, als sinnreichen Gedichts, ich zu beyden mich ver-
pflichtet erachtete. Endlich enschloß ich mich, beydes zu
verbinden. Sie werden demnach allhier, Mademoi-
selle,
ein geschriebenes ambigu antreffen, dessen Be-
stes vermuthlich darin bestehen wird, daß in keiner von
beyden Schreibarten, sich lange zu ennuiren, ihnen wird
Gelegenheit gelassen, sondern eins durch das andere bald
unterbrochen werden. Die ersten Einfälle, welche
Dero preiswürdige Arbeit bey mir erregten, waren
ungefähr dieses Jnhalts:

Wie
Schreiben an Mademoiſelle Weiſen
Schreiben
an Mademoiſelle Weiſen
in Merſeburg.

Bewunderung und Vergnuͤgen beſchaͤfftigten mich,
bey dem erſten Anblick Dero ſo kunſt-als ſinnrei-
reichen Geſchenkes bald zugleich, bald wechſelsweiſe.
Bewunderung nnd Vergnuͤgen beſchaͤfftigen mich ebenfalls
beym Anfang dieſer meiner ſo ſchuldigſt-als ergebenſten
Dankſagung, auf eine ſolche Art, daß, fuͤr angenehme
Verwirrung mir kaum ſo viel Faͤhigkeit uͤberbleibet, etwas
an einander hangendes zu Dero hoͤchſtverdientem Lobe
nieder zu ſchreiben. Bald gedacht ich in Verſen,
bald in Proſa meine Gedanken auszudruͤcken; weilen in
Beantwortung Dero hoͤchſtgeſchaͤtzten Schreibens ſo
wohl, als ſinnreichen Gedichts, ich zu beyden mich ver-
pflichtet erachtete. Endlich enſchloß ich mich, beydes zu
verbinden. Sie werden demnach allhier, Mademoi-
ſelle,
ein geſchriebenes ambigu antreffen, deſſen Be-
ſtes vermuthlich darin beſtehen wird, daß in keiner von
beyden Schreibarten, ſich lange zu ennuiren, ihnen wird
Gelegenheit gelaſſen, ſondern eins durch das andere bald
unterbrochen werden. Die erſten Einfaͤlle, welche
Dero preiswuͤrdige Arbeit bey mir erregten, waren
ungefaͤhr dieſes Jnhalts:

Wie
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[536/0560] Schreiben an Mademoiſelle Weiſen Schreiben an Mademoiſelle Weiſen in Merſeburg. Bewunderung und Vergnuͤgen beſchaͤfftigten mich, bey dem erſten Anblick Dero ſo kunſt-als ſinnrei- reichen Geſchenkes bald zugleich, bald wechſelsweiſe. Bewunderung nnd Vergnuͤgen beſchaͤfftigen mich ebenfalls beym Anfang dieſer meiner ſo ſchuldigſt-als ergebenſten Dankſagung, auf eine ſolche Art, daß, fuͤr angenehme Verwirrung mir kaum ſo viel Faͤhigkeit uͤberbleibet, etwas an einander hangendes zu Dero hoͤchſtverdientem Lobe nieder zu ſchreiben. Bald gedacht ich in Verſen, bald in Proſa meine Gedanken auszudruͤcken; weilen in Beantwortung Dero hoͤchſtgeſchaͤtzten Schreibens ſo wohl, als ſinnreichen Gedichts, ich zu beyden mich ver- pflichtet erachtete. Endlich enſchloß ich mich, beydes zu verbinden. Sie werden demnach allhier, Mademoi- ſelle, ein geſchriebenes ambigu antreffen, deſſen Be- ſtes vermuthlich darin beſtehen wird, daß in keiner von beyden Schreibarten, ſich lange zu ennuiren, ihnen wird Gelegenheit gelaſſen, ſondern eins durch das andere bald unterbrochen werden. Die erſten Einfaͤlle, welche Dero preiswuͤrdige Arbeit bey mir erregten, waren ungefaͤhr dieſes Jnhalts: Wie

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/560>, abgerufen am 22.11.2024.