Dann, wann sie sich zusammen schließt, der Muskeln Schwellen stark verspüren,) Wir, wie die Dehnung in der Hand, dieselbige recht zu re- gieren, Noch was zu fassen, tüchtig wären. Da nun die Muskeln sich entfernen, Und nur von weiten in sie wirken: So kann man überzeuglich lernen, Daß alles, sonder weise Vorsicht, nicht in den Stand gese- tzet sey.
Den Muskeln tritt nun die Betrachtung der nett-getheil ten Sehnen bey, Die, recht als wie durch kleine Pforten, die ersten Sehnen durch sich lassen, Damit, durch sie im Zaum gehalten, die Hand um desto bes- ser fassen, Und ihr Geschäfft verrichten könne. Zum dritten sind die kleinen Rollen, Jn den Gelenken, daß die Sehnen sich und die Haut nicht dehnen sollen, Bewunderns-würdig zugefüget. Wie auch, daß, unten an der Hand, Die Sehnen, als durch einen Ring, und recht als durch ein starkes Band, Sich stark und fest zusammen drücken, damit sich die sonst losen Sehnen, Die aus den fernen Muskeln stammen, nicht können von ein- ander dehnen.
Wenn unsre Finger nun nicht biegsam, und bloß aus Knochen nur bestünden,
Würd
R r 3
der Wohlthaten in der Hand.
Dann, wann ſie ſich zuſammen ſchließt, der Muskeln Schwellen ſtark verſpuͤren,) Wir, wie die Dehnung in der Hand, dieſelbige recht zu re- gieren, Noch was zu faſſen, tuͤchtig waͤren. Da nun die Muskeln ſich entfernen, Und nur von weiten in ſie wirken: So kann man uͤberzeuglich lernen, Daß alles, ſonder weiſe Vorſicht, nicht in den Stand geſe- tzet ſey.
Den Muskeln tritt nun die Betrachtung der nett-getheil ten Sehnen bey, Die, recht als wie durch kleine Pforten, die erſten Sehnen durch ſich laſſen, Damit, durch ſie im Zaum gehalten, die Hand um deſto beſ- ſer faſſen, Und ihr Geſchaͤfft verrichten koͤnne. Zum dritten ſind die kleinen Rollen, Jn den Gelenken, daß die Sehnen ſich und die Haut nicht dehnen ſollen, Bewunderns-wuͤrdig zugefuͤget. Wie auch, daß, unten an der Hand, Die Sehnen, als durch einen Ring, und recht als durch ein ſtarkes Band, Sich ſtark und feſt zuſammen druͤcken, damit ſich die ſonſt loſen Sehnen, Die aus den fernen Muskeln ſtammen, nicht koͤnnen von ein- ander dehnen.
Wenn unſre Finger nun nicht biegſam, und bloß aus Knochen nur beſtuͤnden,
Wuͤrd
R r 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgn="10"><l><pbfacs="#f0653"n="629"/><fwplace="top"type="header">der Wohlthaten in der Hand.</fw><lb/>
Dann, wann ſie ſich zuſammen ſchließt, der Muskeln Schwellen<lb/><hirendition="#et">ſtark verſpuͤren,)</hi></l><lb/><l>Wir, wie die Dehnung in der Hand, dieſelbige recht zu re-<lb/><hirendition="#et">gieren,</hi></l><lb/><l>Noch was zu faſſen, tuͤchtig waͤren. Da nun die Muskeln<lb/><hirendition="#et">ſich entfernen,</hi></l><lb/><l>Und nur von weiten in ſie wirken: So kann man uͤberzeuglich<lb/><hirendition="#et">lernen,</hi></l><lb/><l>Daß alles, ſonder weiſe Vorſicht, nicht in den Stand geſe-<lb/><hirendition="#et">tzet ſey.</hi></l></lg><lb/><lgn="11"><l>Den Muskeln tritt nun die Betrachtung der nett-getheil<lb/><hirendition="#et">ten Sehnen bey,</hi></l><lb/><l>Die, recht als wie durch kleine Pforten, die erſten Sehnen<lb/><hirendition="#et">durch ſich laſſen,</hi></l><lb/><l>Damit, durch ſie im Zaum gehalten, die Hand um deſto beſ-<lb/><hirendition="#et">ſer faſſen,</hi></l><lb/><l>Und ihr Geſchaͤfft verrichten koͤnne. Zum dritten ſind die<lb/><hirendition="#et">kleinen Rollen,</hi></l><lb/><l>Jn den Gelenken, daß die Sehnen ſich und die Haut nicht<lb/><hirendition="#et">dehnen ſollen,</hi></l><lb/><l>Bewunderns-wuͤrdig zugefuͤget. Wie auch, daß, unten an der<lb/><hirendition="#et">Hand,</hi></l><lb/><l>Die Sehnen, als durch einen Ring, und recht als durch ein<lb/><hirendition="#et">ſtarkes Band,</hi></l><lb/><l>Sich ſtark und feſt zuſammen druͤcken, damit ſich die ſonſt<lb/><hirendition="#et">loſen Sehnen,</hi></l><lb/><l>Die aus den fernen Muskeln ſtammen, nicht koͤnnen von ein-<lb/><hirendition="#et">ander dehnen.</hi></l></lg><lb/><lgn="12"><l>Wenn unſre Finger nun nicht biegſam, und bloß aus Knochen<lb/><hirendition="#et">nur beſtuͤnden,</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">R r 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">Wuͤrd</fw><lb/></l></lg></div></div></body></text></TEI>
[629/0653]
der Wohlthaten in der Hand.
Dann, wann ſie ſich zuſammen ſchließt, der Muskeln Schwellen
ſtark verſpuͤren,)
Wir, wie die Dehnung in der Hand, dieſelbige recht zu re-
gieren,
Noch was zu faſſen, tuͤchtig waͤren. Da nun die Muskeln
ſich entfernen,
Und nur von weiten in ſie wirken: So kann man uͤberzeuglich
lernen,
Daß alles, ſonder weiſe Vorſicht, nicht in den Stand geſe-
tzet ſey.
Den Muskeln tritt nun die Betrachtung der nett-getheil
ten Sehnen bey,
Die, recht als wie durch kleine Pforten, die erſten Sehnen
durch ſich laſſen,
Damit, durch ſie im Zaum gehalten, die Hand um deſto beſ-
ſer faſſen,
Und ihr Geſchaͤfft verrichten koͤnne. Zum dritten ſind die
kleinen Rollen,
Jn den Gelenken, daß die Sehnen ſich und die Haut nicht
dehnen ſollen,
Bewunderns-wuͤrdig zugefuͤget. Wie auch, daß, unten an der
Hand,
Die Sehnen, als durch einen Ring, und recht als durch ein
ſtarkes Band,
Sich ſtark und feſt zuſammen druͤcken, damit ſich die ſonſt
loſen Sehnen,
Die aus den fernen Muskeln ſtammen, nicht koͤnnen von ein-
ander dehnen.
Wenn unſre Finger nun nicht biegſam, und bloß aus Knochen
nur beſtuͤnden,
Wuͤrd
R r 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 629. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/653>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.