Die schöne Gegend zu Ritzebüttel, nebst einigen Betrachtungen.
Fast ausser mir, ob aller Schönheit, ob aller Zier und Herrlichkeit, So, in der weit- und schönen Gegend, uns die Natur, auf einmahl, beut, Wo Himmel, Erd und Wasser sich in solcher Pracht und Grösse weisen, Fing ich mit froher Seelen an, den Schöpfer im Geschöpf zu preisen:
Kein Ort ist leichtlich auf der Welt, Wo uns solch eine Himmels-Weite, Auch ein nicht abzusehend Feld, Nebst einer grössern Meeres-Breite, Auf einmahl in die Augen fällt. Ach laß, die ausgespannte Schranken Der Luft, der Erden und der Fluht, Samt der sie füll'nden Sonnen-Gluht, Nicht ohn Ergetzen, sonder Danken, Von mir, o GOTT, gesehen seyn! Laß mich in allen, bloß allein Auf Dich, als ihren Schöpfer, schauen. Laß an der Luft, an Erd und Meer, Sie wohl betrachtend, Dir zur Ehr, Mich, mich ergetzen und erbauen.
Ach
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Die ſchoͤne Gegend zu Ritzebuͤttel, nebſt einigen Betrachtungen.
Faſt auſſer mir, ob aller Schoͤnheit, ob aller Zier und Herrlichkeit, So, in der weit- und ſchoͤnen Gegend, uns die Natur, auf einmahl, beut, Wo Himmel, Erd und Waſſer ſich in ſolcher Pracht und Groͤſſe weiſen, Fing ich mit froher Seelen an, den Schoͤpfer im Geſchoͤpf zu preiſen:
Kein Ort iſt leichtlich auf der Welt, Wo uns ſolch eine Himmels-Weite, Auch ein nicht abzuſehend Feld, Nebſt einer groͤſſern Meeres-Breite, Auf einmahl in die Augen faͤllt. Ach laß, die ausgeſpannte Schranken Der Luft, der Erden und der Fluht, Samt der ſie fuͤll’nden Sonnen-Gluht, Nicht ohn Ergetzen, ſonder Danken, Von mir, o GOTT, geſehen ſeyn! Laß mich in allen, bloß allein Auf Dich, als ihren Schoͤpfer, ſchauen. Laß an der Luft, an Erd und Meer, Sie wohl betrachtend, Dir zur Ehr, Mich, mich ergetzen und erbauen.
Ach
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Die
ſchoͤne Gegend zu Ritzebuͤttel,
nebſt
einigen Betrachtungen.
Faſt auſſer mir, ob aller Schoͤnheit, ob aller Zier und
Herrlichkeit,
So, in der weit- und ſchoͤnen Gegend, uns die Natur, auf
einmahl, beut,
Wo Himmel, Erd und Waſſer ſich in ſolcher Pracht und
Groͤſſe weiſen,
Fing ich mit froher Seelen an, den Schoͤpfer im Geſchoͤpf
zu preiſen:
Kein Ort iſt leichtlich auf der Welt,
Wo uns ſolch eine Himmels-Weite,
Auch ein nicht abzuſehend Feld,
Nebſt einer groͤſſern Meeres-Breite,
Auf einmahl in die Augen faͤllt.
Ach laß, die ausgeſpannte Schranken
Der Luft, der Erden und der Fluht,
Samt der ſie fuͤll’nden Sonnen-Gluht,
Nicht ohn Ergetzen, ſonder Danken,
Von mir, o GOTT, geſehen ſeyn!
Laß mich in allen, bloß allein
Auf Dich, als ihren Schoͤpfer, ſchauen.
Laß an der Luft, an Erd und Meer,
Sie wohl betrachtend, Dir zur Ehr,
Mich, mich ergetzen und erbauen.
Ach
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/23>, abgerufen am 21.11.2024.
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