Der nicht, im höchst gerechten Schrecken, Der Elementen Kräft' empfand, Und, da sie sich so weit erstrecken, Nicht gleich sein armes Nichts erkannt; Der nicht, da ihm sein Fall so nah, Auf seines Schöpfers Gnade sah!
5.
Dem, da so Luft als Erde schüttert, Durch der gepreßten Wolken Grimm, Nicht auch mit Recht sein Herz gezittert Vor Dem, Der in des Donners Stimm' Solch einen furchtbarn Ton geprägt, Daß jedes Herz für Schrecken schlägt.
6.
Da aber itzt das schwehre Wetter Verzog, Blitz, Knall und Sturm vorbey; So überlegt, wer der Erretter Jn dieser Noht gewesen sey? Ohn' Den ihr arm, verbrannt, versehrt, Gelähmt, ja gar zerschmettert, wärt.
7.
Unendlichs All! durch Dessen Willen Geschöpf' entstehen und vergehn, Durch Den allein die Donner brüllen, Durch Den das Licht der Sonnen schön, Es ist bloß Deine Gnad' allein, Daß wir erhalten worden seyn.
8. Daß
Dank-Lied nach dem Ungewitter.
4.
Der nicht, im hoͤchſt gerechten Schrecken, Der Elementen Kraͤft’ empfand, Und, da ſie ſich ſo weit erſtrecken, Nicht gleich ſein armes Nichts erkannt; Der nicht, da ihm ſein Fall ſo nah, Auf ſeines Schoͤpfers Gnade ſah!
5.
Dem, da ſo Luft als Erde ſchuͤttert, Durch der gepreßten Wolken Grimm, Nicht auch mit Recht ſein Herz gezittert Vor Dem, Der in des Donners Stimm’ Solch einen furchtbarn Ton gepraͤgt, Daß jedes Herz fuͤr Schrecken ſchlaͤgt.
6.
Da aber itzt das ſchwehre Wetter Verzog, Blitz, Knall und Sturm vorbey; So uͤberlegt, wer der Erretter Jn dieſer Noht geweſen ſey? Ohn’ Den ihr arm, verbrannt, verſehrt, Gelaͤhmt, ja gar zerſchmettert, waͤrt.
7.
Unendlichs All! durch Deſſen Willen Geſchoͤpf’ entſtehen und vergehn, Durch Den allein die Donner bruͤllen, Durch Den das Licht der Sonnen ſchoͤn, Es iſt bloß Deine Gnad’ allein, Daß wir erhalten worden ſeyn.
8. Daß
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Dank-Lied nach dem Ungewitter.
4.
Der nicht, im hoͤchſt gerechten Schrecken,
Der Elementen Kraͤft’ empfand,
Und, da ſie ſich ſo weit erſtrecken,
Nicht gleich ſein armes Nichts erkannt;
Der nicht, da ihm ſein Fall ſo nah,
Auf ſeines Schoͤpfers Gnade ſah!
5.
Dem, da ſo Luft als Erde ſchuͤttert,
Durch der gepreßten Wolken Grimm,
Nicht auch mit Recht ſein Herz gezittert
Vor Dem, Der in des Donners Stimm’
Solch einen furchtbarn Ton gepraͤgt,
Daß jedes Herz fuͤr Schrecken ſchlaͤgt.
6.
Da aber itzt das ſchwehre Wetter
Verzog, Blitz, Knall und Sturm vorbey;
So uͤberlegt, wer der Erretter
Jn dieſer Noht geweſen ſey?
Ohn’ Den ihr arm, verbrannt, verſehrt,
Gelaͤhmt, ja gar zerſchmettert, waͤrt.
7.
Unendlichs All! durch Deſſen Willen
Geſchoͤpf’ entſtehen und vergehn,
Durch Den allein die Donner bruͤllen,
Durch Den das Licht der Sonnen ſchoͤn,
Es iſt bloß Deine Gnad’ allein,
Daß wir erhalten worden ſeyn.
8. Daß
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/273>, abgerufen am 24.11.2024.
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