Auf eben so viel Batterien. Der Rand der Brustwehr scheint begrenzet Von der krystallnen Fluht des Grabens, der wie ein reiner Spiegel glänzet, Und sich vom innern Graben theilt, durch eines langen Dammes Rücken, Den ich bey meiner Zeit erhöht, mit Jpern-Bäumen oben schmücken, Mit Weyden unten ganz besetzen, mit schlanken Kneyen * rings umfassen, Sie künstlich in einander flechten, und fest dadurch ver- schränken lassen, (Auf welchem Damm, im holden Grünen, recht zwischen zweyen Wassern, man Jn einer lieblichen Allee, mit sanftem Schritt, spatzieren kann.) Des äussern Grabens andres Ufer ist auch von hier nicht minder schön, Da ihn sechs kleine Gärten zieren, voll bunter Bluhmen, anzuseh'n. Die Gärten grenzen an der Gassen, an welcher neun Gebäude steh'n, Die denn von Westen, Osten-werts, bis an die grosse Gasse geh'n, So hier sich ins Nord-Osten zieht. Nach vorerwehnten neun Gebäuden Sieht man von oben Nord- werts liegen die schönsten Felder, Wies- und Weiden, So weit das Auge tragen kann, bis an den Elb-Deich, mit Vergnügen, Der sich bis an die Döse zieht, als im Amphitheater liegen.
Zur
* Eine Art Wasser-Weyden.
Das Thuͤrmchen
Auf eben ſo viel Batterien. Der Rand der Bruſtwehr ſcheint begrenzet Von der kryſtallnen Fluht des Grabens, der wie ein reiner Spiegel glaͤnzet, Und ſich vom innern Graben theilt, durch eines langen Dammes Ruͤcken, Den ich bey meiner Zeit erhoͤht, mit Jpern-Baͤumen oben ſchmuͤcken, Mit Weyden unten ganz beſetzen, mit ſchlanken Kneyen * rings umfaſſen, Sie kuͤnſtlich in einander flechten, und feſt dadurch ver- ſchraͤnken laſſen, (Auf welchem Damm, im holden Gruͤnen, recht zwiſchen zweyen Waſſern, man Jn einer lieblichen Allee, mit ſanftem Schritt, ſpatzieren kann.) Des aͤuſſern Grabens andres Ufer iſt auch von hier nicht minder ſchoͤn, Da ihn ſechs kleine Gaͤrten zieren, voll bunter Bluhmen, anzuſeh’n. Die Gaͤrten grenzen an der Gaſſen, an welcher neun Gebaͤude ſteh’n, Die denn von Weſten, Oſten-werts, bis an die groſſe Gaſſe geh’n, So hier ſich ins Nord-Oſten zieht. Nach vorerwehnten neun Gebaͤuden Sieht man von oben Nord- werts liegen die ſchoͤnſten Felder, Wieſ- und Weiden, So weit das Auge tragen kann, bis an den Elb-Deich, mit Vergnuͤgen, Der ſich bis an die Doͤſe zieht, als im Amphitheater liegen.
Zur
* Eine Art Waſſer-Weyden.
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Das Thuͤrmchen
Auf eben ſo viel Batterien. Der Rand der Bruſtwehr
ſcheint begrenzet
Von der kryſtallnen Fluht des Grabens, der wie ein reiner
Spiegel glaͤnzet,
Und ſich vom innern Graben theilt, durch eines langen
Dammes Ruͤcken,
Den ich bey meiner Zeit erhoͤht, mit Jpern-Baͤumen oben
ſchmuͤcken,
Mit Weyden unten ganz beſetzen, mit ſchlanken Kneyen *
rings umfaſſen,
Sie kuͤnſtlich in einander flechten, und feſt dadurch ver-
ſchraͤnken laſſen,
(Auf welchem Damm, im holden Gruͤnen, recht zwiſchen
zweyen Waſſern, man
Jn einer lieblichen Allee, mit ſanftem Schritt, ſpatzieren
kann.)
Des aͤuſſern Grabens andres Ufer iſt auch von hier nicht
minder ſchoͤn,
Da ihn ſechs kleine Gaͤrten zieren, voll bunter Bluhmen,
anzuſeh’n.
Die Gaͤrten grenzen an der Gaſſen, an welcher neun Gebaͤude
ſteh’n,
Die denn von Weſten, Oſten-werts, bis an die groſſe Gaſſe
geh’n,
So hier ſich ins Nord-Oſten zieht. Nach vorerwehnten
neun Gebaͤuden
Sieht man von oben Nord- werts liegen die ſchoͤnſten Felder,
Wieſ- und Weiden,
So weit das Auge tragen kann, bis an den Elb-Deich, mit
Vergnuͤgen,
Der ſich bis an die Doͤſe zieht, als im Amphitheater liegen.
Zur
* Eine Art Waſſer-Weyden.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/334>, abgerufen am 24.11.2024.
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