Da es auch wilder Thiere Felle, Wenn ich mirs recht vor Augen stelle, Uns, zur Bequemlichkeit, gewähret, Weil auch die wildesten sich nähren Mit Thieren, welche Gras verzehren, Und, wenn sich diese nicht durchs Gras zu nähren wüßten, Auch jene mit verkommen müßten.
Die Juden achten, wie man schaut, Vielmehr, als wir, das Gras und Kraut. Wenn sie, von GOttes Eigenschaft, Von Seiner Weisheit, Lieb' und Kraft, Was recht beträchtlichs zu erzehlen, mit wahrem Ernst be- mühet seyn, So ist der Ausdruck bey denselben kein anderer, als bloß allein: "Der GOtt, der alle Dinge macht, "Der Laub und Gras hervorgebracht. Wollt ihr im Christenthum denn minder, als die verworf- nen Juden, seyn? Verehret GOtt, in Kraut und Gras, indem der Nutz so all- gemein.
Das
Betraͤchtlichkeit des Graſes.
Da es auch wilder Thiere Felle, Wenn ich mirs recht vor Augen ſtelle, Uns, zur Bequemlichkeit, gewaͤhret, Weil auch die wildeſten ſich naͤhren Mit Thieren, welche Gras verzehren, Und, wenn ſich dieſe nicht durchs Gras zu naͤhren wuͤßten, Auch jene mit verkommen muͤßten.
Die Juden achten, wie man ſchaut, Vielmehr, als wir, das Gras und Kraut. Wenn ſie, von GOttes Eigenſchaft, Von Seiner Weisheit, Lieb’ und Kraft, Was recht betraͤchtlichs zu erzehlen, mit wahrem Ernſt be- muͤhet ſeyn, So iſt der Ausdruck bey denſelben kein anderer, als bloß allein: “Der GOtt, der alle Dinge macht, „Der Laub und Gras hervorgebracht. Wollt ihr im Chriſtenthum denn minder, als die verworf- nen Juden, ſeyn? Verehret GOtt, in Kraut und Gras, indem der Nutz ſo all- gemein.
Das
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Betraͤchtlichkeit des Graſes.
Da es auch wilder Thiere Felle,
Wenn ich mirs recht vor Augen ſtelle,
Uns, zur Bequemlichkeit, gewaͤhret,
Weil auch die wildeſten ſich naͤhren
Mit Thieren, welche Gras verzehren,
Und, wenn ſich dieſe nicht durchs Gras zu naͤhren wuͤßten,
Auch jene mit verkommen muͤßten.
Die Juden achten, wie man ſchaut,
Vielmehr, als wir, das Gras und Kraut.
Wenn ſie, von GOttes Eigenſchaft,
Von Seiner Weisheit, Lieb’ und Kraft,
Was recht betraͤchtlichs zu erzehlen, mit wahrem Ernſt be-
muͤhet ſeyn,
So iſt der Ausdruck bey denſelben kein anderer, als bloß
allein:
“Der GOtt, der alle Dinge macht,
„Der Laub und Gras hervorgebracht.
Wollt ihr im Chriſtenthum denn minder, als die verworf-
nen Juden, ſeyn?
Verehret GOtt, in Kraut und Gras, indem der Nutz ſo all-
gemein.
Das
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/398>, abgerufen am 22.11.2024.
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