Die Ursach' ist, dieweil der Schlag von dem Gewölk zurücke schlägt, Und dadurch ein erschrecklichs Echo, durch wiederholten Knall, erregt, Den Augenblick, so bald das Feuer aus den zerrißnen Blasen kracht, Zusammt dem angeflammten Stoff, und solch ein heftiges Erschüttern Jn der schnell ausgespannten Luft, mit gählinger Zertren- nung, macht; So müssen, durch so starken Druck, die nahen Wolken- Cörper zittern, Dem ungeheuren Stosse weichen, und heftig in einander dringen. Wann dann die Bläsgen ebenfalls, aus welchen sie be- steh'n, zerspringen, Und Feur aus allen Orten bricht; so muß ein stetigs Blitzen, Wittern, Und auch zugleich ein starker Regen herunter stürzen, welches man Jn allen heftigen Gewittern beständig spühren wird und kann.
Die Sturm-Winde.
Obgleich bekannt, daß viele Winde, durch einen Luft- Strohm in der Erden, Den das in ihr verschloßne Feur mit Macht verjagt, er- zeuget werden; So weiß man doch, daß viele Winde auch in der Wolken feuchten Höh'n, Durch Drücken, Drengen und Zersprengen der Bläsgen, die von Luft, entsteh'n.
Von
H h 5
Anhang zur Seifen-Blaſe.
Die Urſach’ iſt, dieweil der Schlag von dem Gewoͤlk zuruͤcke ſchlaͤgt, Und dadurch ein erſchrecklichs Echo, durch wiederholten Knall, erregt, Den Augenblick, ſo bald das Feuer aus den zerrißnen Blaſen kracht, Zuſammt dem angeflammten Stoff, und ſolch ein heftiges Erſchuͤttern Jn der ſchnell ausgeſpannten Luft, mit gaͤhlinger Zertren- nung, macht; So muͤſſen, durch ſo ſtarken Druck, die nahen Wolken- Coͤrper zittern, Dem ungeheuren Stoſſe weichen, und heftig in einander dringen. Wann dann die Blaͤsgen ebenfalls, aus welchen ſie be- ſteh’n, zerſpringen, Und Feur aus allen Orten bricht; ſo muß ein ſtetigs Blitzen, Wittern, Und auch zugleich ein ſtarker Regen herunter ſtuͤrzen, welches man Jn allen heftigen Gewittern beſtaͤndig ſpuͤhren wird und kann.
Die Sturm-Winde.
Obgleich bekannt, daß viele Winde, durch einen Luft- Strohm in der Erden, Den das in ihr verſchloßne Feur mit Macht verjagt, er- zeuget werden; So weiß man doch, daß viele Winde auch in der Wolken feuchten Hoͤh’n, Durch Druͤcken, Drengen und Zerſprengen der Blaͤsgen, die von Luft, entſteh’n.
Von
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Anhang zur Seifen-Blaſe.
Die Urſach’ iſt, dieweil der Schlag von dem Gewoͤlk
zuruͤcke ſchlaͤgt,
Und dadurch ein erſchrecklichs Echo, durch wiederholten
Knall, erregt,
Den Augenblick, ſo bald das Feuer aus den zerrißnen
Blaſen kracht,
Zuſammt dem angeflammten Stoff, und ſolch ein heftiges
Erſchuͤttern
Jn der ſchnell ausgeſpannten Luft, mit gaͤhlinger Zertren-
nung, macht;
So muͤſſen, durch ſo ſtarken Druck, die nahen Wolken-
Coͤrper zittern,
Dem ungeheuren Stoſſe weichen, und heftig in einander
dringen.
Wann dann die Blaͤsgen ebenfalls, aus welchen ſie be-
ſteh’n, zerſpringen,
Und Feur aus allen Orten bricht; ſo muß ein ſtetigs
Blitzen, Wittern,
Und auch zugleich ein ſtarker Regen herunter ſtuͤrzen,
welches man
Jn allen heftigen Gewittern beſtaͤndig ſpuͤhren wird und
kann.
Die Sturm-Winde.
Obgleich bekannt, daß viele Winde, durch einen Luft-
Strohm in der Erden,
Den das in ihr verſchloßne Feur mit Macht verjagt, er-
zeuget werden;
So weiß man doch, daß viele Winde auch in der Wolken
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Durch Druͤcken, Drengen und Zerſprengen der Blaͤsgen,
die von Luft, entſteh’n.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/507>, abgerufen am 22.11.2024.
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