Sey denn, o Schöpfer! von uns allen, in tiefster Demuht, hier gepriesen, Daß Du, wie vormahls Krieg und Fluht, auch eben itzo Gluht und Brand, Die grossen Plagen eines Landes, sich uns zwar nahe gnug gewiesen, Die Ruht', in ihnen, uns gezeigt, die Schläge selbst doch abgewandt. Ach, laß uns, dieser Deiner Huld oft zu erinnern, nicht vergessen! Laß uns, nach überstandnem Leide, in frohem Danken, oft ermessen: Wie uns, mit allen Seinen Plagen, zuerst des Krieges Grimm und Wut Mit Rauben und mit Morden droht', als eine Fluht, zu überschwemmen, Wie, mit nicht minderer Gefahr, nachhero die beschäumte Fluht Jn einer Linie schon stand mit unsern höchsten Deich- und Dämmen, Und wie anitzt die freßig-wild- und all-verzehr'nde rohte Gluht Uns den Garaus zu machen droht. Doch hat es unser GOtt gewehret, Die Krieges-Wut, die Wassers-Fluht, die Gluht des Feuers abgekehret, Daß es allein beym Schrecken blieb, und wir, durch keine Noht verstöret,
Jn
Demuͤt. Dank fuͤr die gnaͤdig abgewandte
Sey denn, o Schoͤpfer! von uns allen, in tiefſter Demuht, hier geprieſen, Daß Du, wie vormahls Krieg und Fluht, auch eben itzo Gluht und Brand, Die groſſen Plagen eines Landes, ſich uns zwar nahe gnug gewieſen, Die Ruht’, in ihnen, uns gezeigt, die Schlaͤge ſelbſt doch abgewandt. Ach, laß uns, dieſer Deiner Huld oft zu erinnern, nicht vergeſſen! Laß uns, nach uͤberſtandnem Leide, in frohem Danken, oft ermeſſen: Wie uns, mit allen Seinen Plagen, zuerſt des Krieges Grimm und Wut Mit Rauben und mit Morden droht’, als eine Fluht, zu uͤberſchwemmen, Wie, mit nicht minderer Gefahr, nachhero die beſchaͤumte Fluht Jn einer Linie ſchon ſtand mit unſern hoͤchſten Deich- und Daͤmmen, Und wie anitzt die freßig-wild- und all-verzehr’nde rohte Gluht Uns den Garaus zu machen droht. Doch hat es unſer GOtt gewehret, Die Krieges-Wut, die Waſſers-Fluht, die Gluht des Feuers abgekehret, Daß es allein beym Schrecken blieb, und wir, durch keine Noht verſtoͤret,
Jn
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Demuͤt. Dank fuͤr die gnaͤdig abgewandte
Sey denn, o Schoͤpfer! von uns allen, in tiefſter Demuht,
hier geprieſen,
Daß Du, wie vormahls Krieg und Fluht, auch eben itzo
Gluht und Brand,
Die groſſen Plagen eines Landes, ſich uns zwar nahe gnug
gewieſen,
Die Ruht’, in ihnen, uns gezeigt, die Schlaͤge ſelbſt doch
abgewandt.
Ach, laß uns, dieſer Deiner Huld oft zu erinnern, nicht
vergeſſen!
Laß uns, nach uͤberſtandnem Leide, in frohem Danken, oft
ermeſſen:
Wie uns, mit allen Seinen Plagen, zuerſt des Krieges
Grimm und Wut
Mit Rauben und mit Morden droht’, als eine Fluht, zu
uͤberſchwemmen,
Wie, mit nicht minderer Gefahr, nachhero die beſchaͤumte
Fluht
Jn einer Linie ſchon ſtand mit unſern hoͤchſten Deich- und
Daͤmmen,
Und wie anitzt die freßig-wild- und all-verzehr’nde rohte
Gluht
Uns den Garaus zu machen droht. Doch hat es unſer
GOtt gewehret,
Die Krieges-Wut, die Waſſers-Fluht, die Gluht des
Feuers abgekehret,
Daß es allein beym Schrecken blieb, und wir, durch keine
Noht verſtoͤret,
Jn
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/542>, abgerufen am 22.11.2024.
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