Wie jüngst, im späten Februar, Die Winde still, das Wetter lieblich war, Bing ich, mit aufgeräumtem Sinn, Nach meinem Vorwerk, um zu sehn Die Dinge, die daselbst, zur Winters-Zeit, geschehn, Nebst meinen Kindern, hin. Da wir denn unterwegs, und eh wir nahe kamen, bereits, mit Lust, in nett getheilter Zeit, Jn unzertrennt- und fester Richtigkeit, Der regen Drescher Tact vernahmen. [D]er, ob sich gleich zum Ton kein süsser Wechsel fügte, [u]ns dennoch ungemein vergnügte. [Z]umahl wir unsern Schritt zum Vorwerk selber kehrten, da wir sie dreschen sahn und hörten.
Jch dachte der Music ein wenig weiter nach, und fand, daß, bey dem richtigen Tactiren, und ordentlichen Musiciren, Nur bloß der Text gebrach. Daher ich, bey dem abgemeßnen Klang, ihr nützlich Werk, wie folgt, besang:
"Bemüht euch, mit wichtigen, richtigen Schlägen "Die springende Körner, den himmlischen Segen, "Jhr Drescher, aus ihren Behältern zu bringen! "Wir wollen den gütigen Geber besingen! "Auf, laßt uns den trocknen und fruchtbaren Regen, "Den euer Bewegen erreget, erwegen! "Es ist von den hüpfenden Früchten der Aehren "Ein zischend- und raschelndes Rauschen zu hören.
"Es
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Vorwerks-Betrachtungen.
Wie juͤngſt, im ſpaͤten Februar, Die Winde ſtill, das Wetter lieblich war, Bing ich, mit aufgeraͤumtem Sinn, Nach meinem Vorwerk, um zu ſehn Die Dinge, die daſelbſt, zur Winters-Zeit, geſchehn, Nebſt meinen Kindern, hin. Da wir denn unterwegs, und eh wir nahe kamen, bereits, mit Luſt, in nett getheilter Zeit, Jn unzertrennt- und feſter Richtigkeit, Der regen Dreſcher Tact vernahmen. [D]er, ob ſich gleich zum Ton kein ſuͤſſer Wechſel fuͤgte, [u]ns dennoch ungemein vergnuͤgte. [Z]umahl wir unſern Schritt zum Vorwerk ſelber kehrten, da wir ſie dreſchen ſahn und hoͤrten.
Jch dachte der Muſic ein wenig weiter nach, und fand, daß, bey dem richtigen Tactiren, und ordentlichen Muſiciren, Nur bloß der Text gebrach. Daher ich, bey dem abgemeßnen Klang, ihr nuͤtzlich Werk, wie folgt, beſang:
“Bemuͤht euch, mit wichtigen, richtigen Schlaͤgen „Die ſpringende Koͤrner, den himmliſchen Segen, „Jhr Dreſcher, aus ihren Behaͤltern zu bringen! „Wir wollen den guͤtigen Geber beſingen! „Auf, laßt uns den trocknen und fruchtbaren Regen, „Den euer Bewegen erreget, erwegen! „Es iſt von den huͤpfenden Fruͤchten der Aehren „Ein ziſchend- und raſchelndes Rauſchen zu hoͤren.
„Es
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Vorwerks-Betrachtungen.
Wie juͤngſt, im ſpaͤten Februar,
Die Winde ſtill, das Wetter lieblich war,
Bing ich, mit aufgeraͤumtem Sinn,
Nach meinem Vorwerk, um zu ſehn
Die Dinge, die daſelbſt, zur Winters-Zeit, geſchehn,
Nebſt meinen Kindern, hin.
Da wir denn unterwegs, und eh wir nahe kamen,
bereits, mit Luſt, in nett getheilter Zeit,
Jn unzertrennt- und feſter Richtigkeit,
Der regen Dreſcher Tact vernahmen.
Der, ob ſich gleich zum Ton kein ſuͤſſer Wechſel fuͤgte,
uns dennoch ungemein vergnuͤgte.
Zumahl wir unſern Schritt zum Vorwerk ſelber kehrten,
da wir ſie dreſchen ſahn und hoͤrten.
Jch dachte der Muſic ein wenig weiter nach,
und fand, daß, bey dem richtigen Tactiren,
und ordentlichen Muſiciren,
Nur bloß der Text gebrach.
Daher ich, bey dem abgemeßnen Klang,
ihr nuͤtzlich Werk, wie folgt, beſang:
“Bemuͤht euch, mit wichtigen, richtigen Schlaͤgen
„Die ſpringende Koͤrner, den himmliſchen Segen,
„Jhr Dreſcher, aus ihren Behaͤltern zu bringen!
„Wir wollen den guͤtigen Geber beſingen!
„Auf, laßt uns den trocknen und fruchtbaren Regen,
„Den euer Bewegen erreget, erwegen!
„Es iſt von den huͤpfenden Fruͤchten der Aehren
„Ein ziſchend- und raſchelndes Rauſchen zu hoͤren.
„Es
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/587>, abgerufen am 22.11.2024.
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