Was geben, o ewigs unendliches Wesen! Von Deiner Weisheit, Lieb' und Macht, Uns Deine Geschöpfe für Wunder zu lesen, Die man nie gnug bewundern mag. Dich zeigt und preist und lobt der Tag, Jn der geschmückten Erden Pracht; Dich zeigt und preist und lobt die Nacht, Jn dem beflammten Heer der Sternen. Auf! laßt uns, von Seinem allmächtigen Willen, Voll brünstiger Liebe, die Absicht erfüllen, Jn unsrer Lust, Jhn loben lernen!
Alleinige Quelle der Ordnung, des Lichts, Der Geister, der Körper, und ihrer Beschaf- fenheit, Der Schönheit, des Lebens, der Lust, der Em- pfindlichkeit, Der Sinnen; vor allen des regen Gesichts! Da, einzig durch Deinen allmächtigen Willen, Sich Himmel und Erde mit Wundern erfüllen, Der Wald sich beblättert, das Feld sich be- blühmet, Die Gärten sich schmücken, der Anger sich ziert, Und alles die sinnlichen Seelen uns rührt; Sey ewig gepriesen! sey ewig gerühmet!
Das
N 2
Lob des Schoͤpfers in den Geſchoͤpfen.
Was geben, o ewigs unendliches Weſen! Von Deiner Weisheit, Lieb’ und Macht, Uns Deine Geſchoͤpfe fuͤr Wunder zu leſen, Die man nie gnug bewundern mag. Dich zeigt und preiſt und lobt der Tag, Jn der geſchmuͤckten Erden Pracht; Dich zeigt und preiſt und lobt die Nacht, Jn dem beflammten Heer der Sternen. Auf! laßt uns, von Seinem allmaͤchtigen Willen, Voll bruͤnſtiger Liebe, die Abſicht erfuͤllen, Jn unſrer Luſt, Jhn loben lernen!
Alleinige Quelle der Ordnung, des Lichts, Der Geiſter, der Koͤrper, und ihrer Beſchaf- fenheit, Der Schoͤnheit, des Lebens, der Luſt, der Em- pfindlichkeit, Der Sinnen; vor allen des regen Geſichts! Da, einzig durch Deinen allmaͤchtigen Willen, Sich Himmel und Erde mit Wundern erfuͤllen, Der Wald ſich beblaͤttert, das Feld ſich be- bluͤhmet, Die Gaͤrten ſich ſchmuͤcken, der Anger ſich ziert, Und alles die ſinnlichen Seelen uns ruͤhrt; Sey ewig geprieſen! ſey ewig geruͤhmet!
Das
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Lob des Schoͤpfers in den Geſchoͤpfen.
Was geben, o ewigs unendliches Weſen!
Von Deiner Weisheit, Lieb’ und Macht,
Uns Deine Geſchoͤpfe fuͤr Wunder zu leſen,
Die man nie gnug bewundern mag.
Dich zeigt und preiſt und lobt der Tag,
Jn der geſchmuͤckten Erden Pracht;
Dich zeigt und preiſt und lobt die Nacht,
Jn dem beflammten Heer der Sternen.
Auf! laßt uns, von Seinem allmaͤchtigen Willen,
Voll bruͤnſtiger Liebe, die Abſicht erfuͤllen,
Jn unſrer Luſt, Jhn loben lernen!
Alleinige Quelle der Ordnung, des Lichts,
Der Geiſter, der Koͤrper, und ihrer Beſchaf-
fenheit,
Der Schoͤnheit, des Lebens, der Luſt, der Em-
pfindlichkeit,
Der Sinnen; vor allen des regen Geſichts!
Da, einzig durch Deinen allmaͤchtigen Willen,
Sich Himmel und Erde mit Wundern erfuͤllen,
Der Wald ſich beblaͤttert, das Feld ſich be-
bluͤhmet,
Die Gaͤrten ſich ſchmuͤcken, der Anger ſich ziert,
Und alles die ſinnlichen Seelen uns ruͤhrt;
Sey ewig geprieſen! ſey ewig geruͤhmet!
Das
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/209>, abgerufen am 21.11.2024.
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