Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746.Lob-Lied. Die Wunder-würdige Verschwendung der Strahlen-rei- chen Flammen-Quellen, Der großen Sonn' und Welten Heere, beschäfftigt sich, in ihrer Pracht, Die Tiefen Deiner ewgen Weisheit, den weiten Abgrund Deiner Macht, Das Grund- und Grenzen- lose Meer der ewgen Liebe vorzustellen. Sie blitzen, funkeln, schimmern, strahlen in nimmer un- terbrochnem Schein, Sie glänzen, wälzen sich und prangen in dieser Absicht bloß allein, Der Gottheit Ehre zu verbreiten, im stillen, doch bered- ten, Schweigen, Das ewige selbstständge Wesen, den Schöpfer, aller Welt zu zeigen. Sie stellen diesen großen Jnhalt, auf einer Tafel von Sapphir, Die unermeßlich, unbegrenzet, in feurig hellen Schriften, für; Sie geben unserm Blick und Geist, in überall vorhandnen Werken, Den überall vorhandnen Gott, fast sicht- und fühlbar zu bemerken. Sein Daseyn, Seine weise Liebe und Seine Grenzen-lose Macht Verkündiget ein Tag dem andern, und eine Nacht der andern Nacht. Von Seines Wesens Einfachheit erkennt mein Geist die hellen Spuren Jn den verschiednen Tönen, Farben, in den verschiedlichen Figuren Der
Lob-Lied. Die Wunder-wuͤrdige Verſchwendung der Strahlen-rei- chen Flammen-Quellen, Der großen Sonn’ und Welten Heere, beſchaͤfftigt ſich, in ihrer Pracht, Die Tiefen Deiner ewgen Weisheit, den weiten Abgrund Deiner Macht, Das Grund- und Grenzen- loſe Meer der ewgen Liebe vorzuſtellen. Sie blitzen, funkeln, ſchimmern, ſtrahlen in nimmer un- terbrochnem Schein, Sie glaͤnzen, waͤlzen ſich und prangen in dieſer Abſicht bloß allein, Der Gottheit Ehre zu verbreiten, im ſtillen, doch bered- ten, Schweigen, Das ewige ſelbſtſtaͤndge Weſen, den Schoͤpfer, aller Welt zu zeigen. Sie ſtellen dieſen großen Jnhalt, auf einer Tafel von Sapphir, Die unermeßlich, unbegrenzet, in feurig hellen Schriften, fuͤr; Sie geben unſerm Blick und Geiſt, in uͤberall vorhandnen Werken, Den uͤberall vorhandnen Gott, faſt ſicht- und fuͤhlbar zu bemerken. Sein Daſeyn, Seine weiſe Liebe und Seine Grenzen-loſe Macht Verkuͤndiget ein Tag dem andern, und eine Nacht der andern Nacht. Von Seines Weſens Einfachheit erkennt mein Geiſt die hellen Spuren Jn den verſchiednen Toͤnen, Farben, in den verſchiedlichen Figuren Der
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Lob-Lied.
Die Wunder-wuͤrdige Verſchwendung der Strahlen-rei-
chen Flammen-Quellen,
Der großen Sonn’ und Welten Heere, beſchaͤfftigt ſich,
in ihrer Pracht,
Die Tiefen Deiner ewgen Weisheit, den weiten Abgrund
Deiner Macht,
Das Grund- und Grenzen- loſe Meer der ewgen Liebe
vorzuſtellen.
Sie blitzen, funkeln, ſchimmern, ſtrahlen in nimmer un-
terbrochnem Schein,
Sie glaͤnzen, waͤlzen ſich und prangen in dieſer Abſicht
bloß allein,
Der Gottheit Ehre zu verbreiten, im ſtillen, doch bered-
ten, Schweigen,
Das ewige ſelbſtſtaͤndge Weſen, den Schoͤpfer, aller
Welt zu zeigen.
Sie ſtellen dieſen großen Jnhalt, auf einer Tafel von
Sapphir,
Die unermeßlich, unbegrenzet, in feurig hellen Schriften,
fuͤr;
Sie geben unſerm Blick und Geiſt, in uͤberall vorhandnen
Werken,
Den uͤberall vorhandnen Gott, faſt ſicht- und fuͤhlbar
zu bemerken.
Sein Daſeyn, Seine weiſe Liebe und Seine Grenzen-loſe
Macht
Verkuͤndiget ein Tag dem andern, und eine Nacht der
andern Nacht.
Von Seines Weſens Einfachheit erkennt mein Geiſt die
hellen Spuren
Jn den verſchiednen Toͤnen, Farben, in den verſchiedlichen
Figuren
Der
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