Fehlt' uns unser horchend Ohr, Und viel tausend Nachtigallen Süngen, in vereintem Chor; Würd' ihr Klang vergebens schallen. Aber, fehlt' uns auch das Denken: Daß die Gottheit unsrer Brust, Durch dieß Thierchen, so viel Lust, Bloß aus Liebe, wollen schenken; Schien es, daß, von Absicht leer, Durch ein blindes Ungefehr, Alles dieses, was vorhanden, Könnt' und würde seyn entstanden.
Betrach-
B 2
Die Nachtigall.
ARIA.
Fehlt’ uns unſer horchend Ohr, Und viel tauſend Nachtigallen Suͤngen, in vereintem Chor; Wuͤrd’ ihr Klang vergebens ſchallen. Aber, fehlt’ uns auch das Denken: Daß die Gottheit unſrer Bruſt, Durch dieß Thierchen, ſo viel Luſt, Bloß aus Liebe, wollen ſchenken; Schien es, daß, von Abſicht leer, Durch ein blindes Ungefehr, Alles dieſes, was vorhanden, Koͤnnt’ und wuͤrde ſeyn entſtanden.
Betrach-
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Die Nachtigall.
ARIA.
Fehlt’ uns unſer horchend Ohr,
Und viel tauſend Nachtigallen
Suͤngen, in vereintem Chor;
Wuͤrd’ ihr Klang vergebens ſchallen.
Aber, fehlt’ uns auch das Denken:
Daß die Gottheit unſrer Bruſt,
Durch dieß Thierchen, ſo viel Luſt,
Bloß aus Liebe, wollen ſchenken;
Schien es, daß, von Abſicht leer,
Durch ein blindes Ungefehr,
Alles dieſes, was vorhanden,
Koͤnnt’ und wuͤrde ſeyn entſtanden.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/33>, abgerufen am 21.11.2024.
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