Ein bunter, doch meist grüner Glanz, Bedecket unsern Erd-Kreis ganz, Der fast in Licht und Wärme schwimmet. Fast jeder Vorwurf, den man sieht, Vergnügt das Auge, schimmert, glüht; Luft, Wasser, Feld und Garten glimmet.
Was sonst schon herrlich gnug gemahlt, Wird, da es durch- und angestrahlt Vom Sonnen-Licht, an Pracht vermehrt, Verschönert, übersilbert, helle, Ja gülden oft auf mancher Stelle, Durchläuchtig, in der That verklärt.
Wenn Felder fast Smaragden scheinen; So gleichet, andern Edelsteinen, Das glänzend- bunte Bluhmen-Heer. Da Gott uns nun auf eine Welt, Die so viel herrliches enthält, Zu unsrer Lust, und Seiner Ehr', Aus lauter Liebe, hingestellt; So sollte jeder Mensch, zumal Wer im entwölkten Sonnen-Strahl Spazieren gehet, und besiehet, Wie Wald und Feld und Garten glühet, Wie, was er sieht, so wunderschön, Mit Lust, zu Gottes Ehren, sehn.
Vernünf-
Aufmunterung bey hellem Wetter.
Ein bunter, doch meiſt gruͤner Glanz, Bedecket unſern Erd-Kreis ganz, Der faſt in Licht und Waͤrme ſchwimmet. Faſt jeder Vorwurf, den man ſieht, Vergnuͤgt das Auge, ſchimmert, gluͤht; Luft, Waſſer, Feld und Garten glimmet.
Was ſonſt ſchon herrlich gnug gemahlt, Wird, da es durch- und angeſtrahlt Vom Sonnen-Licht, an Pracht vermehrt, Verſchoͤnert, uͤberſilbert, helle, Ja guͤlden oft auf mancher Stelle, Durchlaͤuchtig, in der That verklaͤrt.
Wenn Felder faſt Smaragden ſcheinen; So gleichet, andern Edelſteinen, Das glaͤnzend- bunte Bluhmen-Heer. Da Gott uns nun auf eine Welt, Die ſo viel herrliches enthaͤlt, Zu unſrer Luſt, und Seiner Ehr’, Aus lauter Liebe, hingeſtellt; So ſollte jeder Menſch, zumal Wer im entwoͤlkten Sonnen-Strahl Spazieren gehet, und beſiehet, Wie Wald und Feld und Garten gluͤhet, Wie, was er ſieht, ſo wunderſchoͤn, Mit Luſt, zu Gottes Ehren, ſehn.
Vernuͤnf-
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[27/0041]
Aufmunterung bey hellem Wetter.
Ein bunter, doch meiſt gruͤner Glanz,
Bedecket unſern Erd-Kreis ganz,
Der faſt in Licht und Waͤrme ſchwimmet.
Faſt jeder Vorwurf, den man ſieht,
Vergnuͤgt das Auge, ſchimmert, gluͤht;
Luft, Waſſer, Feld und Garten glimmet.
Was ſonſt ſchon herrlich gnug gemahlt,
Wird, da es durch- und angeſtrahlt
Vom Sonnen-Licht, an Pracht vermehrt,
Verſchoͤnert, uͤberſilbert, helle,
Ja guͤlden oft auf mancher Stelle,
Durchlaͤuchtig, in der That verklaͤrt.
Wenn Felder faſt Smaragden ſcheinen;
So gleichet, andern Edelſteinen,
Das glaͤnzend- bunte Bluhmen-Heer.
Da Gott uns nun auf eine Welt,
Die ſo viel herrliches enthaͤlt,
Zu unſrer Luſt, und Seiner Ehr’,
Aus lauter Liebe, hingeſtellt;
So ſollte jeder Menſch, zumal
Wer im entwoͤlkten Sonnen-Strahl
Spazieren gehet, und beſiehet,
Wie Wald und Feld und Garten gluͤhet,
Wie, was er ſieht, ſo wunderſchoͤn,
Mit Luſt, zu Gottes Ehren, ſehn.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/41>, abgerufen am 21.11.2024.
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