Seht die holde Lieblichkeit Jn dem bunt beblühmten Garten! Seht darinn, die meiste Zeit, Blüht' und Früchte mancher Arten! Welche zwar die Menschen pflanzen: Aber, in der Menschen Hand, Da sie, was Gott schuff, nur ordnen; wird des Schöp- fers Hand erkannt.
Seht den Schatten-reichen Wald; Denkt, durch wen der Wuchs der Bäume, Jn so lieblicher Gestalt Jhrer Zweig' und Blätter, keime! Fühlt, mit Lust, die kühlen Schatten; seht, mit Lust, das grüne Licht, Welches in den Wäldern herrscht: doch vergeßt des Schöpfers nicht!
Seht das Aehren-schwangre Feld, Das, mit Segen angefüllet, Euch, recht klar, vor Augen stellt, Daß aus Gott der Segen quillet! Sprecht, (wenn ihr, daß es so schön, und so nützlich, seht) und denkt: Herr, wie groß sind Deine Werke! Herr, was hast Du uns geschenkt!
Laßt
Sonntags-Lied.
Seht die holde Lieblichkeit Jn dem bunt bebluͤhmten Garten! Seht darinn, die meiſte Zeit, Bluͤht’ und Fruͤchte mancher Arten! Welche zwar die Menſchen pflanzen: Aber, in der Menſchen Hand, Da ſie, was Gott ſchuff, nur ordnen; wird des Schoͤp- fers Hand erkannt.
Seht den Schatten-reichen Wald; Denkt, durch wen der Wuchs der Baͤume, Jn ſo lieblicher Geſtalt Jhrer Zweig’ und Blaͤtter, keime! Fuͤhlt, mit Luſt, die kuͤhlen Schatten; ſeht, mit Luſt, das gruͤne Licht, Welches in den Waͤldern herrſcht: doch vergeßt des Schoͤpfers nicht!
Seht das Aehren-ſchwangre Feld, Das, mit Segen angefuͤllet, Euch, recht klar, vor Augen ſtellt, Daß aus Gott der Segen quillet! Sprecht, (wenn ihr, daß es ſo ſchoͤn, und ſo nuͤtzlich, ſeht) und denkt: Herr, wie groß ſind Deine Werke! Herr, was haſt Du uns geſchenkt!
Laßt
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Sonntags-Lied.
Seht die holde Lieblichkeit
Jn dem bunt bebluͤhmten Garten!
Seht darinn, die meiſte Zeit,
Bluͤht’ und Fruͤchte mancher Arten!
Welche zwar die Menſchen pflanzen: Aber, in der
Menſchen Hand,
Da ſie, was Gott ſchuff, nur ordnen; wird des Schoͤp-
fers Hand erkannt.
Seht den Schatten-reichen Wald;
Denkt, durch wen der Wuchs der Baͤume,
Jn ſo lieblicher Geſtalt
Jhrer Zweig’ und Blaͤtter, keime!
Fuͤhlt, mit Luſt, die kuͤhlen Schatten; ſeht, mit Luſt,
das gruͤne Licht,
Welches in den Waͤldern herrſcht: doch vergeßt des
Schoͤpfers nicht!
Seht das Aehren-ſchwangre Feld,
Das, mit Segen angefuͤllet,
Euch, recht klar, vor Augen ſtellt,
Daß aus Gott der Segen quillet!
Sprecht, (wenn ihr, daß es ſo ſchoͤn, und ſo nuͤtzlich,
ſeht) und denkt:
Herr, wie groß ſind Deine Werke! Herr, was
haſt Du uns geſchenkt!
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/418>, abgerufen am 22.11.2024.
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