Dieses zeiget dir, vermuthlich, einen Gott viel würd- ger an, Als das unanständge Bild, so, von einem alten Mann, Nicht dem Blick nur, auch dem Geist, leider! oft wird vorgestellt, Und wodurch man in den Gräuel eines Götzen-Diensts verfällt; Den doch Gott so scharf verboten. Schärf' uns, Herr! doch den Verstand, Der Du unumschränkt unendlich, Der Du groß und unbekannt:* Daß wir Dich, als Gott, zu kennen, und zu ehren, uns bestreben, Und Dir, zum gefällgen Opfer, Ehrfurcht und Be- wundrung geben!
Beträcht-
* Hiob 36, 26.
Goͤttlicher Allwiſſenheit.
Dieſes zeiget dir, vermuthlich, einen Gott viel wuͤrd- ger an, Als das unanſtaͤndge Bild, ſo, von einem alten Mann, Nicht dem Blick nur, auch dem Geiſt, leider! oft wird vorgeſtellt, Und wodurch man in den Graͤuel eines Goͤtzen-Dienſts verfaͤllt; Den doch Gott ſo ſcharf verboten. Schaͤrf’ uns, Herr! doch den Verſtand, Der Du unumſchraͤnkt unendlich, Der Du groß und unbekannt:* Daß wir Dich, als Gott, zu kennen, und zu ehren, uns beſtreben, Und Dir, zum gefaͤllgen Opfer, Ehrfurcht und Be- wundrung geben!
Betraͤcht-
* Hiob 36, 26.
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Goͤttlicher Allwiſſenheit.
Dieſes zeiget dir, vermuthlich, einen Gott viel wuͤrd-
ger an,
Als das unanſtaͤndge Bild, ſo, von einem alten Mann,
Nicht dem Blick nur, auch dem Geiſt, leider! oft wird
vorgeſtellt,
Und wodurch man in den Graͤuel eines Goͤtzen-Dienſts
verfaͤllt;
Den doch Gott ſo ſcharf verboten. Schaͤrf’ uns,
Herr! doch den Verſtand,
Der Du unumſchraͤnkt unendlich, Der Du groß
und unbekannt: *
Daß wir Dich, als Gott, zu kennen, und zu ehren,
uns beſtreben,
Und Dir, zum gefaͤllgen Opfer, Ehrfurcht und Be-
wundrung geben!
Betraͤcht-
* Hiob 36, 26.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/457>, abgerufen am 23.11.2024.
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