Da uns, mit solcher Wunder-Pracht, Der Lenz jetzt überall anlacht, Und alles, was das Aug' erblicket, Sich lieblich bildet, herrlich schmücket; Da sich die Welt, wohin man sieht, Mit neuer Schönheit überzieht; Da alles grünet, alles blüht: So laß, o Mensch! doch dein Gemüth, Durch aller deiner Sinne Thüren, Des Schöpfers schöne Werke rühren, Und dich zu Dem, durch Dessen Macht Sie, bloß für dich, hervorgebracht, Durch fröhliches Empfinden, führen.
Es stammet aller Glanz und Schein, Für dich, nur bloß aus Gott allein. Er will, du sollst an Seinen Schätzen, Zu Seinen Ehren, dich ergetzen. "Die Anmuth deiner frohen Brust, "Ob Seinem Werk, ist Jhm bewußt, "Und deine Lust ist Seine Lust.
Kommt, laßt uns Seine Lieb' und Macht, Jn Blüht- und Bluhmen, dann besingen; Laßt uns, entzückt durch ihre Pracht, Jhm unsre Bluhmen-Lust zum Opfer bringen.
Jhr
Zum Fruͤhlinge.
Da uns, mit ſolcher Wunder-Pracht, Der Lenz jetzt uͤberall anlacht, Und alles, was das Aug’ erblicket, Sich lieblich bildet, herrlich ſchmuͤcket; Da ſich die Welt, wohin man ſieht, Mit neuer Schoͤnheit uͤberzieht; Da alles gruͤnet, alles bluͤht: So laß, o Menſch! doch dein Gemuͤth, Durch aller deiner Sinne Thuͤren, Des Schoͤpfers ſchoͤne Werke ruͤhren, Und dich zu Dem, durch Deſſen Macht Sie, bloß fuͤr dich, hervorgebracht, Durch froͤhliches Empfinden, fuͤhren.
Es ſtammet aller Glanz und Schein, Fuͤr dich, nur bloß aus Gott allein. Er will, du ſollſt an Seinen Schaͤtzen, Zu Seinen Ehren, dich ergetzen. “Die Anmuth deiner frohen Bruſt, “Ob Seinem Werk, iſt Jhm bewußt, “Und deine Luſt iſt Seine Luſt.
Kommt, laßt uns Seine Lieb’ und Macht, Jn Bluͤht- und Bluhmen, dann beſingen; Laßt uns, entzuͤckt durch ihre Pracht, Jhm unſre Bluhmen-Luſt zum Opfer bringen.
Jhr
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Zum Fruͤhlinge.
Da uns, mit ſolcher Wunder-Pracht,
Der Lenz jetzt uͤberall anlacht,
Und alles, was das Aug’ erblicket,
Sich lieblich bildet, herrlich ſchmuͤcket;
Da ſich die Welt, wohin man ſieht,
Mit neuer Schoͤnheit uͤberzieht;
Da alles gruͤnet, alles bluͤht:
So laß, o Menſch! doch dein Gemuͤth,
Durch aller deiner Sinne Thuͤren,
Des Schoͤpfers ſchoͤne Werke ruͤhren,
Und dich zu Dem, durch Deſſen Macht
Sie, bloß fuͤr dich, hervorgebracht,
Durch froͤhliches Empfinden, fuͤhren.
Es ſtammet aller Glanz und Schein,
Fuͤr dich, nur bloß aus Gott allein.
Er will, du ſollſt an Seinen Schaͤtzen,
Zu Seinen Ehren, dich ergetzen.
“Die Anmuth deiner frohen Bruſt,
“Ob Seinem Werk, iſt Jhm bewußt,
“Und deine Luſt iſt Seine Luſt.
Kommt, laßt uns Seine Lieb’ und Macht,
Jn Bluͤht- und Bluhmen, dann beſingen;
Laßt uns, entzuͤckt durch ihre Pracht,
Jhm unſre Bluhmen-Luſt zum Opfer bringen.
Jhr
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/54>, abgerufen am 22.11.2024.
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