Da sich, in ihrer Mitte, nun Meist funfzehn Fäserchen erhöhn, Auf welchen kleine Kugeln ruhn, Die purpurfarbig sind, und sich, Das Auge mehr noch zu erfrischen, Mit ihrem weissen Grunde mischen; So freu ich recht und labe mich, An dieser Mischung, inniglich.
Sehn wir nun, wie, durch Gottes Willen, Die Felder, uns zur Lust, sich füllen, Und Dornbüsch' allenthalben blühn; Laßt sie den Blick doch auf sich ziehn! Laßt uns sie mit Vergnügen sehn, Und, bey so süsser Augen-Welde, Durch die darob gefühlte Freude, Den Schöpfer, im Geschöpf, erhöhn!
Bluh-
Der bluͤhende Dornſtrauch.
Da ſich, in ihrer Mitte, nun Meiſt funfzehn Faͤſerchen erhoͤhn, Auf welchen kleine Kugeln ruhn, Die purpurfarbig ſind, und ſich, Das Auge mehr noch zu erfriſchen, Mit ihrem weiſſen Grunde miſchen; So freu ich recht und labe mich, An dieſer Miſchung, inniglich.
Sehn wir nun, wie, durch Gottes Willen, Die Felder, uns zur Luſt, ſich fuͤllen, Und Dornbuͤſch’ allenthalben bluͤhn; Laßt ſie den Blick doch auf ſich ziehn! Laßt uns ſie mit Vergnuͤgen ſehn, Und, bey ſo ſuͤſſer Augen-Welde, Durch die darob gefuͤhlte Freude, Den Schoͤpfer, im Geſchoͤpf, erhoͤhn!
Bluh-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0068"n="54"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der bluͤhende Dornſtrauch.</hi></fw><lb/><lgn="10"><l>Da ſich, in ihrer Mitte, nun</l><lb/><l>Meiſt funfzehn Faͤſerchen erhoͤhn,</l><lb/><l>Auf welchen kleine Kugeln ruhn,</l><lb/><l>Die purpurfarbig ſind, und ſich,</l><lb/><l>Das Auge mehr noch zu erfriſchen,</l><lb/><l>Mit ihrem weiſſen Grunde miſchen;</l><lb/><l>So freu ich recht und labe mich,</l><lb/><l>An dieſer Miſchung, inniglich.</l></lg><lb/><lgn="11"><l><hirendition="#fr">Sehn wir nun, wie, durch Gottes Willen,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Die Felder, uns zur Luſt, ſich fuͤllen,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Und Dornbuͤſch’ allenthalben bluͤhn;</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Laßt ſie den Blick doch auf ſich ziehn!</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Laßt uns ſie mit Vergnuͤgen ſehn,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Und, bey ſo ſuͤſſer Augen-Welde,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Durch die darob gefuͤhlte Freude,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Den Schoͤpfer, im Geſchoͤpf, erhoͤhn!</hi></l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Bluh-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[54/0068]
Der bluͤhende Dornſtrauch.
Da ſich, in ihrer Mitte, nun
Meiſt funfzehn Faͤſerchen erhoͤhn,
Auf welchen kleine Kugeln ruhn,
Die purpurfarbig ſind, und ſich,
Das Auge mehr noch zu erfriſchen,
Mit ihrem weiſſen Grunde miſchen;
So freu ich recht und labe mich,
An dieſer Miſchung, inniglich.
Sehn wir nun, wie, durch Gottes Willen,
Die Felder, uns zur Luſt, ſich fuͤllen,
Und Dornbuͤſch’ allenthalben bluͤhn;
Laßt ſie den Blick doch auf ſich ziehn!
Laßt uns ſie mit Vergnuͤgen ſehn,
Und, bey ſo ſuͤſſer Augen-Welde,
Durch die darob gefuͤhlte Freude,
Den Schoͤpfer, im Geſchoͤpf, erhoͤhn!
Bluh-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/68>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.