Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.Betrachtungen Gleichfalls ist kaum auszudrücken, Linsen, Wi- cken.Was für Nutz uns wiederfährt Von den Linsen und von Wicken, Die der Schöpfer auch beschert, Wofür ihm nur Dank gebühret; Denn der Haus- und Landmann spüret Oefters, wie ihm beyderley Jn der Wirthschaft nützlich sey. Außer, was wir selbst genießen Von den Linsen, kommen sie, Nebst den Wicken, zum Ersprießen, Sonderlich auch für das Vieh; Da Lamm, Kalb, zusammt den Pferden, Durch sie wohl gefüttert werden. Wann man sie mit Haber mengt, Wird das Futter sehr verlängt. Achtet dieß denn nicht geringe, Sondern auch des Dankens werth! Denn der Schöpfer aller Dinge Hat auch diese Frucht beschert. Daß sie wachse, blühe, grüne, Und uns, und dem Thierreich diene, Schenkt er ihr besond're Kraft, Bildungen und Eigenschaft. Ferner muß man noch ermessen, Hirse.Und die süße Hirse nicht Uebergehen, noch vergessen. Es erfordert unsre Pflicht, Diese gleichfalls zu betrachten, Und auf eine Kraft zu achten, Die in ihr verborgen steckt, Welche der Gebrauch entdeckt. Es
Betrachtungen Gleichfalls iſt kaum auszudruͤcken, Linſen, Wi- cken.Was fuͤr Nutz uns wiederfaͤhrt Von den Linſen und von Wicken, Die der Schoͤpfer auch beſchert, Wofuͤr ihm nur Dank gebuͤhret; Denn der Haus- und Landmann ſpuͤret Oefters, wie ihm beyderley Jn der Wirthſchaft nuͤtzlich ſey. Außer, was wir ſelbſt genießen Von den Linſen, kommen ſie, Nebſt den Wicken, zum Erſprießen, Sonderlich auch fuͤr das Vieh; Da Lamm, Kalb, zuſammt den Pferden, Durch ſie wohl gefuͤttert werden. Wann man ſie mit Haber mengt, Wird das Futter ſehr verlaͤngt. Achtet dieß denn nicht geringe, Sondern auch des Dankens werth! Denn der Schoͤpfer aller Dinge Hat auch dieſe Frucht beſchert. Daß ſie wachſe, bluͤhe, gruͤne, Und uns, und dem Thierreich diene, Schenkt er ihr beſond’re Kraft, Bildungen und Eigenſchaft. Ferner muß man noch ermeſſen, Hirſe.Und die ſuͤße Hirſe nicht Uebergehen, noch vergeſſen. Es erfordert unſre Pflicht, Dieſe gleichfalls zu betrachten, Und auf eine Kraft zu achten, Die in ihr verborgen ſteckt, Welche der Gebrauch entdeckt. Es
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0170" n="150"/> <fw place="top" type="header">Betrachtungen</fw><lb/> <lg n="583"> <l>Gleichfalls iſt kaum auszudruͤcken,<lb/><note place="left">Linſen,<lb/> Wi-<lb/> cken.</note>Was fuͤr Nutz uns wiederfaͤhrt</l><lb/> <l>Von den Linſen und von Wicken,</l><lb/> <l>Die der Schoͤpfer auch beſchert,</l><lb/> <l>Wofuͤr ihm nur Dank gebuͤhret;</l><lb/> <l>Denn der Haus- und Landmann ſpuͤret</l><lb/> <l>Oefters, wie ihm beyderley</l><lb/> <l>Jn der Wirthſchaft nuͤtzlich ſey.</l> </lg><lb/> <lg n="584"> <l>Außer, was wir ſelbſt genießen</l><lb/> <l>Von den Linſen, kommen ſie,</l><lb/> <l>Nebſt den Wicken, zum Erſprießen,</l><lb/> <l>Sonderlich auch fuͤr das Vieh;</l><lb/> <l>Da Lamm, Kalb, zuſammt den Pferden,</l><lb/> <l>Durch ſie wohl gefuͤttert werden.</l><lb/> <l>Wann man ſie mit Haber mengt,</l><lb/> <l>Wird das Futter ſehr verlaͤngt.</l> </lg><lb/> <lg n="585"> <l>Achtet dieß denn nicht geringe,</l><lb/> <l>Sondern auch des Dankens werth!</l><lb/> <l>Denn der Schoͤpfer aller Dinge</l><lb/> <l>Hat auch dieſe Frucht beſchert.</l><lb/> <l>Daß ſie wachſe, bluͤhe, gruͤne,</l><lb/> <l>Und uns, und dem Thierreich diene,</l><lb/> <l>Schenkt er ihr beſond’re Kraft,</l><lb/> <l>Bildungen und Eigenſchaft.</l> </lg><lb/> <lg n="586"> <l>Ferner muß man noch ermeſſen,<lb/><note place="left">Hirſe.</note>Und die ſuͤße Hirſe nicht</l><lb/> <l>Uebergehen, noch vergeſſen.</l><lb/> <l>Es erfordert unſre Pflicht,</l><lb/> <l>Dieſe gleichfalls zu betrachten,</l><lb/> <l>Und auf eine Kraft zu achten,</l><lb/> <l>Die in ihr verborgen ſteckt,</l><lb/> <l>Welche der Gebrauch entdeckt.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [150/0170]
Betrachtungen
Gleichfalls iſt kaum auszudruͤcken,
Was fuͤr Nutz uns wiederfaͤhrt
Von den Linſen und von Wicken,
Die der Schoͤpfer auch beſchert,
Wofuͤr ihm nur Dank gebuͤhret;
Denn der Haus- und Landmann ſpuͤret
Oefters, wie ihm beyderley
Jn der Wirthſchaft nuͤtzlich ſey.
Außer, was wir ſelbſt genießen
Von den Linſen, kommen ſie,
Nebſt den Wicken, zum Erſprießen,
Sonderlich auch fuͤr das Vieh;
Da Lamm, Kalb, zuſammt den Pferden,
Durch ſie wohl gefuͤttert werden.
Wann man ſie mit Haber mengt,
Wird das Futter ſehr verlaͤngt.
Achtet dieß denn nicht geringe,
Sondern auch des Dankens werth!
Denn der Schoͤpfer aller Dinge
Hat auch dieſe Frucht beſchert.
Daß ſie wachſe, bluͤhe, gruͤne,
Und uns, und dem Thierreich diene,
Schenkt er ihr beſond’re Kraft,
Bildungen und Eigenſchaft.
Ferner muß man noch ermeſſen,
Und die ſuͤße Hirſe nicht
Uebergehen, noch vergeſſen.
Es erfordert unſre Pflicht,
Dieſe gleichfalls zu betrachten,
Und auf eine Kraft zu achten,
Die in ihr verborgen ſteckt,
Welche der Gebrauch entdeckt.
Es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |