Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.Betrachtungen So viel vom Geschmack zu schließen, Der in Aepfeln steckt; so scheint, Daß darinn von Saur- und Süßen Mehr und minder sich vereint: Welche beyd' uns zu erfrischen, Sich so mannichfaltig mischen; Da denn gleich ein jeder Grad Auch besondern Eindruck hat. Kann man es nicht deutlich fühlen, Daß die Aepfel nicht allein Zum Geschmack, nein auch zu kühlen, Uns geschenkt und dienlich seyn. Zu Verminderung der Hitze Jst der Saft der Aepfel nütze, Und sie stillen in dem Blut Die zu starke Hitz und Glut. Auf wie viel und manche Weise Werden ferner Aepfel nicht Durch das Feuer, uns zur Speise, Nütz und niedlich zugericht. Jn Gemüsen, Kuchen, Tarten Schmeckt man, auf wie viele Arten, Mit Anieß, Zimmt, Zucker, Wein, Aepfel zuzurichten seyn. Aus der Aepfel Feuchtigkeiten Kann man, so zum Nutz als Lust, Auch den Cider zubereiten, Der ein Labsal unsrer Brust, Der viel tausend Menschen tränket. Ach, erwägt denn und bedenket, Was für so viel Gütigkeit Jhr dem Geber schuldig seyd! Laßt
Betrachtungen So viel vom Geſchmack zu ſchließen, Der in Aepfeln ſteckt; ſo ſcheint, Daß darinn von Saur- und Suͤßen Mehr und minder ſich vereint: Welche beyd’ uns zu erfriſchen, Sich ſo mannichfaltig miſchen; Da denn gleich ein jeder Grad Auch beſondern Eindruck hat. Kann man es nicht deutlich fuͤhlen, Daß die Aepfel nicht allein Zum Geſchmack, nein auch zu kuͤhlen, Uns geſchenkt und dienlich ſeyn. Zu Verminderung der Hitze Jſt der Saft der Aepfel nuͤtze, Und ſie ſtillen in dem Blut Die zu ſtarke Hitz und Glut. Auf wie viel und manche Weiſe Werden ferner Aepfel nicht Durch das Feuer, uns zur Speiſe, Nuͤtz und niedlich zugericht. Jn Gemuͤſen, Kuchen, Tarten Schmeckt man, auf wie viele Arten, Mit Anieß, Zimmt, Zucker, Wein, Aepfel zuzurichten ſeyn. Aus der Aepfel Feuchtigkeiten Kann man, ſo zum Nutz als Luſt, Auch den Cider zubereiten, Der ein Labſal unſrer Bruſt, Der viel tauſend Menſchen traͤnket. Ach, erwaͤgt denn und bedenket, Was fuͤr ſo viel Guͤtigkeit Jhr dem Geber ſchuldig ſeyd! Laßt
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Betrachtungen
So viel vom Geſchmack zu ſchließen,
Der in Aepfeln ſteckt; ſo ſcheint,
Daß darinn von Saur- und Suͤßen
Mehr und minder ſich vereint:
Welche beyd’ uns zu erfriſchen,
Sich ſo mannichfaltig miſchen;
Da denn gleich ein jeder Grad
Auch beſondern Eindruck hat.
Kann man es nicht deutlich fuͤhlen,
Daß die Aepfel nicht allein
Zum Geſchmack, nein auch zu kuͤhlen,
Uns geſchenkt und dienlich ſeyn.
Zu Verminderung der Hitze
Jſt der Saft der Aepfel nuͤtze,
Und ſie ſtillen in dem Blut
Die zu ſtarke Hitz und Glut.
Auf wie viel und manche Weiſe
Werden ferner Aepfel nicht
Durch das Feuer, uns zur Speiſe,
Nuͤtz und niedlich zugericht.
Jn Gemuͤſen, Kuchen, Tarten
Schmeckt man, auf wie viele Arten,
Mit Anieß, Zimmt, Zucker, Wein,
Aepfel zuzurichten ſeyn.
Aus der Aepfel Feuchtigkeiten
Kann man, ſo zum Nutz als Luſt,
Auch den Cider zubereiten,
Der ein Labſal unſrer Bruſt,
Der viel tauſend Menſchen traͤnket.
Ach, erwaͤgt denn und bedenket,
Was fuͤr ſo viel Guͤtigkeit
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