Dem Geschmack kann keiner gleichen, Selbst der, vom Tokayerwein, Als der beste, muß ihm weichen. Weil in ihm vereinet seyn Süß und Saur, in solcher Mischung, Giebt er Anmuth und Erfrischung, Beydes in so holdem Grad, Daß man nicht dergleichen hat.
Viele Sorten sind entdecket, Süße, saure, groß und klein, Kraus von Blättern, die geflecket, Zwerg- und Horn- auch Weibelein: Straus, Orangen, die Pucina Di Cedrato et di China, Di Rubert' et Genua, Dopple Blüt' et cetera.
Auch in ihren bittern Schalen, Außer ihrem süßen Saft, Steckt, zur Arzeney zumalen, Eine mannichfache Kraft. Zu candiren, einzumachen, Und zu vielen andern Sachen, Sonderlich zum Brandtewein, Können sie bereitet seyn.
Wie der Apfelsina Gaben, Citro- nen.So sind auch Citronen werth, Daß wir uns an ihnen laben, Daß man den in ihnen ehrt, Welcher uns, in unserm Leben, Nutz und Lust darinn gegeben. Zum Geschmack, Geruch, Gesicht Jst sie lieblich zugericht.
Ange-
Betrachtungen
Dem Geſchmack kann keiner gleichen, Selbſt der, vom Tokayerwein, Als der beſte, muß ihm weichen. Weil in ihm vereinet ſeyn Suͤß und Saur, in ſolcher Miſchung, Giebt er Anmuth und Erfriſchung, Beydes in ſo holdem Grad, Daß man nicht dergleichen hat.
Viele Sorten ſind entdecket, Suͤße, ſaure, groß und klein, Kraus von Blaͤttern, die geflecket, Zwerg- und Horn- auch Weibelein: Straus, Orangen, die Pucina Di Cedrato et di China, Di Rubert’ et Genua, Dopple Bluͤt’ et cetera.
Auch in ihren bittern Schalen, Außer ihrem ſuͤßen Saft, Steckt, zur Arzeney zumalen, Eine mannichfache Kraft. Zu candiren, einzumachen, Und zu vielen andern Sachen, Sonderlich zum Brandtewein, Koͤnnen ſie bereitet ſeyn.
Wie der Apfelſina Gaben, Citro- nen.So ſind auch Citronen werth, Daß wir uns an ihnen laben, Daß man den in ihnen ehrt, Welcher uns, in unſerm Leben, Nutz und Luſt darinn gegeben. Zum Geſchmack, Geruch, Geſicht Jſt ſie lieblich zugericht.
Ange-
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Betrachtungen
Dem Geſchmack kann keiner gleichen,
Selbſt der, vom Tokayerwein,
Als der beſte, muß ihm weichen.
Weil in ihm vereinet ſeyn
Suͤß und Saur, in ſolcher Miſchung,
Giebt er Anmuth und Erfriſchung,
Beydes in ſo holdem Grad,
Daß man nicht dergleichen hat.
Viele Sorten ſind entdecket,
Suͤße, ſaure, groß und klein,
Kraus von Blaͤttern, die geflecket,
Zwerg- und Horn- auch Weibelein:
Straus, Orangen, die Pucina
Di Cedrato et di China,
Di Rubert’ et Genua,
Dopple Bluͤt’ et cetera.
Auch in ihren bittern Schalen,
Außer ihrem ſuͤßen Saft,
Steckt, zur Arzeney zumalen,
Eine mannichfache Kraft.
Zu candiren, einzumachen,
Und zu vielen andern Sachen,
Sonderlich zum Brandtewein,
Koͤnnen ſie bereitet ſeyn.
Wie der Apfelſina Gaben,
So ſind auch Citronen werth,
Daß wir uns an ihnen laben,
Daß man den in ihnen ehrt,
Welcher uns, in unſerm Leben,
Nutz und Luſt darinn gegeben.
Zum Geſchmack, Geruch, Geſicht
Jſt ſie lieblich zugericht.
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/210>, abgerufen am 24.11.2024.
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