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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

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Betrachtungen
Und richtig abgesondert wird; wozu der Schöpfer wun-
derbar

Jn so viel unbeschreiblich künstlich geformten Theilen
kleiner Drüsen

Ein unbegreiflich Meisterstück von seiner weisen Macht
gewiesen,

Wenn unser Geist dieß überleget, verliert er sich fast
ganz und gar.
Ein solches allgemeines Sieb wird eigentlich in unsrer
Haut,

Die voller unzählbarer Drüsen, und voller Oeffnungen,
geschaut,

Wodurch beständig ganz subtil' und wässerige Feuchtig-
keiten

Vom Körper abgesondert werden, im Schweiß sich aus
dem Körper leiten,

Und, von ihm ausgeführt, verdünsten. Die Drüsen
bey der Nas' im Munde

Die scheiden einen zähern Schleim, und führen selben
zu dem Schlunde,

Nicht aber, wie man sonst gemeynt, und auch Gelehrte
wohl geglaubt,

Ob fiel dergleichen Feuchtigkeit von oben abwerts aus
dem Haupt.
Die gar zu viele salze Theile, wie auch den Harn,
sind, in den Nieren,

Die Drüsen, die daselbst vorhanden, beschäfftiget stets
abzuführen.

Die Galle wird in unsrer Leber geschieden und heraus-
gebracht,

Jnzwischen daß die Milz das Blut zum Cirkellaufen
dünner macht.
Was
Betrachtungen
Und richtig abgeſondert wird; wozu der Schoͤpfer wun-
derbar

Jn ſo viel unbeſchreiblich kuͤnſtlich geformten Theilen
kleiner Druͤſen

Ein unbegreiflich Meiſterſtuͤck von ſeiner weiſen Macht
gewieſen,

Wenn unſer Geiſt dieß uͤberleget, verliert er ſich faſt
ganz und gar.
Ein ſolches allgemeines Sieb wird eigentlich in unſrer
Haut,

Die voller unzaͤhlbarer Druͤſen, und voller Oeffnungen,
geſchaut,

Wodurch beſtaͤndig ganz ſubtil’ und waͤſſerige Feuchtig-
keiten

Vom Koͤrper abgeſondert werden, im Schweiß ſich aus
dem Koͤrper leiten,

Und, von ihm ausgefuͤhrt, verduͤnſten. Die Druͤſen
bey der Naſ’ im Munde

Die ſcheiden einen zaͤhern Schleim, und fuͤhren ſelben
zu dem Schlunde,

Nicht aber, wie man ſonſt gemeynt, und auch Gelehrte
wohl geglaubt,

Ob fiel dergleichen Feuchtigkeit von oben abwerts aus
dem Haupt.
Die gar zu viele ſalze Theile, wie auch den Harn,
ſind, in den Nieren,

Die Druͤſen, die daſelbſt vorhanden, beſchaͤfftiget ſtets
abzufuͤhren.

Die Galle wird in unſrer Leber geſchieden und heraus-
gebracht,

Jnzwiſchen daß die Milz das Blut zum Cirkellaufen
duͤnner macht.
Was
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[208/0228] Betrachtungen Und richtig abgeſondert wird; wozu der Schoͤpfer wun- derbar Jn ſo viel unbeſchreiblich kuͤnſtlich geformten Theilen kleiner Druͤſen Ein unbegreiflich Meiſterſtuͤck von ſeiner weiſen Macht gewieſen, Wenn unſer Geiſt dieß uͤberleget, verliert er ſich faſt ganz und gar. Ein ſolches allgemeines Sieb wird eigentlich in unſrer Haut, Die voller unzaͤhlbarer Druͤſen, und voller Oeffnungen, geſchaut, Wodurch beſtaͤndig ganz ſubtil’ und waͤſſerige Feuchtig- keiten Vom Koͤrper abgeſondert werden, im Schweiß ſich aus dem Koͤrper leiten, Und, von ihm ausgefuͤhrt, verduͤnſten. Die Druͤſen bey der Naſ’ im Munde Die ſcheiden einen zaͤhern Schleim, und fuͤhren ſelben zu dem Schlunde, Nicht aber, wie man ſonſt gemeynt, und auch Gelehrte wohl geglaubt, Ob fiel dergleichen Feuchtigkeit von oben abwerts aus dem Haupt. Die gar zu viele ſalze Theile, wie auch den Harn, ſind, in den Nieren, Die Druͤſen, die daſelbſt vorhanden, beſchaͤfftiget ſtets abzufuͤhren. Die Galle wird in unſrer Leber geſchieden und heraus- gebracht, Jnzwiſchen daß die Milz das Blut zum Cirkellaufen duͤnner macht. Was

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/228>, abgerufen am 24.11.2024.