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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.

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Betrachtungen
Wie die neuern Weisen sagen,
Scheint die Zeugung wunderschön,
Etwan so sich zuzutragen,
Und wie folget, zu geschehn.
Düffte, die gezeuget werden
Jn dem Mittelpunkt der Erden,
Und von dannen aufwerts gehn,
Machen, daß Metall' entstehn.
Solch ein Dufft trifft in den Klüften
Allerley Partikeln an
Von verschloßnen groben Lüften,
Womit er sich mischen kann.
Diese werden dadurch besser,
Ein metallisches Gewässer,
Welches, in verschiednem Grad,
Kleinre Theil', als Wasser, hat.
Jn der lockern Erden Gründen,
Wenn sie sich mit Thon und Sand,
Auch mit Salz und Schwefel binden
Und, nachdem ihr Gegenstand,
Sich durch krumme Wege lenken,
Jn so manche Form sich senken,
Werden sie gepreßt, gedrückt,
Fest vereinigt und verstrickt.
Durch die Menge krummer Ecken,
Die sich auf so manche Art
Jn und durch einander strecken,
Werden sie so fest gepaart;
Denn, da sie sich so vermischen,
Bleibt kein leerer Platz dazwischen.
Hievon kömmt es, daß ein Stein
Und Metall so daurhaft seyn.
Diese
Betrachtungen
Wie die neuern Weiſen ſagen,
Scheint die Zeugung wunderſchoͤn,
Etwan ſo ſich zuzutragen,
Und wie folget, zu geſchehn.
Duͤffte, die gezeuget werden
Jn dem Mittelpunkt der Erden,
Und von dannen aufwerts gehn,
Machen, daß Metall’ entſtehn.
Solch ein Dufft trifft in den Kluͤften
Allerley Partikeln an
Von verſchloßnen groben Luͤften,
Womit er ſich miſchen kann.
Dieſe werden dadurch beſſer,
Ein metalliſches Gewaͤſſer,
Welches, in verſchiednem Grad,
Kleinre Theil’, als Waſſer, hat.
Jn der lockern Erden Gruͤnden,
Wenn ſie ſich mit Thon und Sand,
Auch mit Salz und Schwefel binden
Und, nachdem ihr Gegenſtand,
Sich durch krumme Wege lenken,
Jn ſo manche Form ſich ſenken,
Werden ſie gepreßt, gedruͤckt,
Feſt vereinigt und verſtrickt.
Durch die Menge krummer Ecken,
Die ſich auf ſo manche Art
Jn und durch einander ſtrecken,
Werden ſie ſo feſt gepaart;
Denn, da ſie ſich ſo vermiſchen,
Bleibt kein leerer Platz dazwiſchen.
Hievon koͤmmt es, daß ein Stein
Und Metall ſo daurhaft ſeyn.
Dieſe
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[6/0026] Betrachtungen Wie die neuern Weiſen ſagen, Scheint die Zeugung wunderſchoͤn, Etwan ſo ſich zuzutragen, Und wie folget, zu geſchehn. Duͤffte, die gezeuget werden Jn dem Mittelpunkt der Erden, Und von dannen aufwerts gehn, Machen, daß Metall’ entſtehn. Solch ein Dufft trifft in den Kluͤften Allerley Partikeln an Von verſchloßnen groben Luͤften, Womit er ſich miſchen kann. Dieſe werden dadurch beſſer, Ein metalliſches Gewaͤſſer, Welches, in verſchiednem Grad, Kleinre Theil’, als Waſſer, hat. Jn der lockern Erden Gruͤnden, Wenn ſie ſich mit Thon und Sand, Auch mit Salz und Schwefel binden Und, nachdem ihr Gegenſtand, Sich durch krumme Wege lenken, Jn ſo manche Form ſich ſenken, Werden ſie gepreßt, gedruͤckt, Feſt vereinigt und verſtrickt. Durch die Menge krummer Ecken, Die ſich auf ſo manche Art Jn und durch einander ſtrecken, Werden ſie ſo feſt gepaart; Denn, da ſie ſich ſo vermiſchen, Bleibt kein leerer Platz dazwiſchen. Hievon koͤmmt es, daß ein Stein Und Metall ſo daurhaft ſeyn. Dieſe

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/26>, abgerufen am 21.11.2024.