Aus den dickverwachs'nen Hölen gehet dieses wilde Thier, Jn dem ganzen langen Winter, schlaf- und säugend, nicht herfür. Jst dieß nicht bewundernswerth, Daß sich solch gefräßig Thier sonder Speise dennoch nährt, Und dadurch, da er nicht raubet, sondern unaufhörlich ruht, Fast die halbe Zeit des Lebens, so viel minder Schaden thut? Seine Gall', sein Fett, und Auge brauchet man in Arze- neyen, Seine Pfoten und sein Kopf nützen uns auf Gastereyen; Auch der Jungen Fleisch ist eßbar. Dienet also auch der Bär, Seiner Wildheit ungeachtet, uns zum Nutzen, Gott zur Ehr.
Das
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uͤber das Reich der Thiere.
Aus den dickverwachſ’nen Hoͤlen gehet dieſes wilde Thier, Jn dem ganzen langen Winter, ſchlaf- und ſaͤugend, nicht herfuͤr. Jſt dieß nicht bewundernswerth, Daß ſich ſolch gefraͤßig Thier ſonder Speiſe dennoch naͤhrt, Und dadurch, da er nicht raubet, ſondern unaufhoͤrlich ruht, Faſt die halbe Zeit des Lebens, ſo viel minder Schaden thut? Seine Gall’, ſein Fett, und Auge brauchet man in Arze- neyen, Seine Pfoten und ſein Kopf nuͤtzen uns auf Gaſtereyen; Auch der Jungen Fleiſch iſt eßbar. Dienet alſo auch der Baͤr, Seiner Wildheit ungeachtet, uns zum Nutzen, Gott zur Ehr.
Das
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uͤber das Reich der Thiere.
Aus den dickverwachſ’nen Hoͤlen gehet dieſes wilde
Thier,
Jn dem ganzen langen Winter, ſchlaf- und ſaͤugend,
nicht herfuͤr.
Jſt dieß nicht bewundernswerth,
Daß ſich ſolch gefraͤßig Thier ſonder Speiſe dennoch
naͤhrt,
Und dadurch, da er nicht raubet, ſondern unaufhoͤrlich
ruht,
Faſt die halbe Zeit des Lebens, ſo viel minder Schaden
thut?
Seine Gall’, ſein Fett, und Auge brauchet man in Arze-
neyen,
Seine Pfoten und ſein Kopf nuͤtzen uns auf Gaſtereyen;
Auch der Jungen Fleiſch iſt eßbar. Dienet alſo auch
der Baͤr,
Seiner Wildheit ungeachtet, uns zum Nutzen, Gott
zur Ehr.
Das
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/285>, abgerufen am 22.11.2024.
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