Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748.zum irdischen Vergnügen in Gott. Unterscheid der menschlichen Begriffe in der Jugend und im Alter. Die Jugend meynt, es sey von ihr die Wahrheit über- all gefunden; Das Alter und Erfahrung lehrt: sie sey fast überall ver- schwunden. Hierinn besteht der Unterscheid, womit wir uns behelfen müssen: Die Alten wissen wenig mehr, als daß die Jungen we- nig wissen. Vorzug L l
zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott. Unterſcheid der menſchlichen Begriffe in der Jugend und im Alter. Die Jugend meynt, es ſey von ihr die Wahrheit uͤber- all gefunden; Das Alter und Erfahrung lehrt: ſie ſey faſt uͤberall ver- ſchwunden. Hierinn beſteht der Unterſcheid, womit wir uns behelfen muͤſſen: Die Alten wiſſen wenig mehr, als daß die Jungen we- nig wiſſen. Vorzug L l
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0549" n="529"/> <fw place="top" type="header">zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.</fw><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#b">Unterſcheid der menſchlichen Begriffe</hi><lb/> in der Jugend und im Alter.</head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ie Jugend meynt, es ſey von ihr die Wahrheit uͤber-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">all gefunden;</hi> </l><lb/> <l>Das Alter und Erfahrung lehrt: ſie ſey faſt uͤberall ver-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſchwunden.</hi> </l><lb/> <l>Hierinn beſteht der Unterſcheid, womit wir uns behelfen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">muͤſſen:</hi> </l><lb/> <l>Die Alten wiſſen wenig mehr, als daß die Jungen we-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">nig wiſſen.</hi> </l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">L l</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Vorzug</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [529/0549]
zum irdiſchen Vergnuͤgen in Gott.
Unterſcheid der menſchlichen Begriffe
in der Jugend und im Alter.
Die Jugend meynt, es ſey von ihr die Wahrheit uͤber-
all gefunden;
Das Alter und Erfahrung lehrt: ſie ſey faſt uͤberall ver-
ſchwunden.
Hierinn beſteht der Unterſcheid, womit wir uns behelfen
muͤſſen:
Die Alten wiſſen wenig mehr, als daß die Jungen we-
nig wiſſen.
Vorzug
L l
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |