Zum Poliren, Ebnen, Glätten Wird der Bimmsstein oft gebraucht, Welcher aus den Feuerstäten, Wo ein steter Schwefel raucht, Wo es immer brennt und flammet, Aus den Brandgebirgen stammet, An dem mittelländschen Meer, Der ist locker, und nicht schwer.
Muß, um Wasser wohl zu fassen, Sich der rauhe Toftstein nicht Nutzbarlich gebrauchen lassen? Wenn er künstlich zugericht't, Und mit Glas und Gips vermenget, Wehrt er, daß kein Wasser drenget Durch die Tünche, die sich dann Von der Wand nicht trennen kann.
Welchen Nutz und Vortheil bringet Der gemeine Feuerstein, Da das Feur, so aus ihm springet, So bequem des Lichtes Schein Gleich im Augenblicke zeuget, Wanns durch Stahl aus Kiesel steiget, Den, ob er gleich Feuer hegt, Man doch sicher bey sich trägt.
Kiesel können uns sehr dienen, Glas wird draus hervorgebracht: Auch hat der Chymist aus ihnen Manchen schönen Stein gemacht. Man hat in den Arzeneyen Sich der Kiesel auch zu freuen; Denn er trocknet, wohlbereit, Die zu viele Feuchtigkeit.
Lasset
uͤber die Steine.
Zum Poliren, Ebnen, Glaͤtten Wird der Bimmsſtein oft gebraucht, Welcher aus den Feuerſtaͤten, Wo ein ſteter Schwefel raucht, Wo es immer brennt und flammet, Aus den Brandgebirgen ſtammet, An dem mittellaͤndſchen Meer, Der iſt locker, und nicht ſchwer.
Muß, um Waſſer wohl zu faſſen, Sich der rauhe Toftſtein nicht Nutzbarlich gebrauchen laſſen? Wenn er kuͤnſtlich zugericht’t, Und mit Glas und Gips vermenget, Wehrt er, daß kein Waſſer drenget Durch die Tuͤnche, die ſich dann Von der Wand nicht trennen kann.
Welchen Nutz und Vortheil bringet Der gemeine Feuerſtein, Da das Feur, ſo aus ihm ſpringet, So bequem des Lichtes Schein Gleich im Augenblicke zeuget, Wanns durch Stahl aus Kieſel ſteiget, Den, ob er gleich Feuer hegt, Man doch ſicher bey ſich traͤgt.
Kieſel koͤnnen uns ſehr dienen, Glas wird draus hervorgebracht: Auch hat der Chymiſt aus ihnen Manchen ſchoͤnen Stein gemacht. Man hat in den Arzeneyen Sich der Kieſel auch zu freuen; Denn er trocknet, wohlbereit, Die zu viele Feuchtigkeit.
Laſſet
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uͤber die Steine.
Zum Poliren, Ebnen, Glaͤtten
Wird der Bimmsſtein oft gebraucht,
Welcher aus den Feuerſtaͤten,
Wo ein ſteter Schwefel raucht,
Wo es immer brennt und flammet,
Aus den Brandgebirgen ſtammet,
An dem mittellaͤndſchen Meer,
Der iſt locker, und nicht ſchwer.
Muß, um Waſſer wohl zu faſſen,
Sich der rauhe Toftſtein nicht
Nutzbarlich gebrauchen laſſen?
Wenn er kuͤnſtlich zugericht’t,
Und mit Glas und Gips vermenget,
Wehrt er, daß kein Waſſer drenget
Durch die Tuͤnche, die ſich dann
Von der Wand nicht trennen kann.
Welchen Nutz und Vortheil bringet
Der gemeine Feuerſtein,
Da das Feur, ſo aus ihm ſpringet,
So bequem des Lichtes Schein
Gleich im Augenblicke zeuget,
Wanns durch Stahl aus Kieſel ſteiget,
Den, ob er gleich Feuer hegt,
Man doch ſicher bey ſich traͤgt.
Kieſel koͤnnen uns ſehr dienen,
Glas wird draus hervorgebracht:
Auch hat der Chymiſt aus ihnen
Manchen ſchoͤnen Stein gemacht.
Man hat in den Arzeneyen
Sich der Kieſel auch zu freuen;
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/67>, abgerufen am 16.07.2024.
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