Diese findt man oftermalen Auch in einem andern Stein, Wo sie, nebenst den Opalen, Oftermals gefunden seyn, Welche uns, recht schön geschmücket, Cypern und Aegypten schicket, Ungarn und Arabien; Doch die besten, Jndien.
Der Ame- thyst.
Ferner sieht man lieblich stralen Den polirten Amethyst, Welcher weiß, auch oftermalen Purpurroth, auch bläulich ist. Er ist glänzend, hart, durchsichtig, Und uns zu vergnügen tüchtig, Seine schimmerreiche Pracht Wird aus Jndien gebracht.
Wie sie von den Steinen schreiben, Soll derselben starke Kraft Bald den Rausch vom Wein vertreiben; Aber diese Eigenschaft Jst nicht wahr, ob sie den Namen Vom Entrauschen gleich bekamen; Doch, als alkalisch, bekämpft Er die Säure, die er dämpft.
Der Beryll.
Der Beryll, der grünlich scheinet, Wie die grüne Meeresflut, Hat auch oft in sich vereinet Eine grünlichgelbe Glut, Welche man dabey erkennet, Und sie Goldberyllen nennet, Oefters sind sie gelblich bleich, Und dem Oel und Knoblauch gleich.
Dieser
Betrachtungen
Dieſe findt man oftermalen Auch in einem andern Stein, Wo ſie, nebenſt den Opalen, Oftermals gefunden ſeyn, Welche uns, recht ſchoͤn geſchmuͤcket, Cypern und Aegypten ſchicket, Ungarn und Arabien; Doch die beſten, Jndien.
Der Ame- thyſt.
Ferner ſieht man lieblich ſtralen Den polirten Amethyſt, Welcher weiß, auch oftermalen Purpurroth, auch blaͤulich iſt. Er iſt glaͤnzend, hart, durchſichtig, Und uns zu vergnuͤgen tuͤchtig, Seine ſchimmerreiche Pracht Wird aus Jndien gebracht.
Wie ſie von den Steinen ſchreiben, Soll derſelben ſtarke Kraft Bald den Rauſch vom Wein vertreiben; Aber dieſe Eigenſchaft Jſt nicht wahr, ob ſie den Namen Vom Entrauſchen gleich bekamen; Doch, als alkaliſch, bekaͤmpft Er die Saͤure, die er daͤmpft.
Der Beryll.
Der Beryll, der gruͤnlich ſcheinet, Wie die gruͤne Meeresflut, Hat auch oft in ſich vereinet Eine gruͤnlichgelbe Glut, Welche man dabey erkennet, Und ſie Goldberyllen nennet, Oefters ſind ſie gelblich bleich, Und dem Oel und Knoblauch gleich.
Dieſer
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Betrachtungen
Dieſe findt man oftermalen
Auch in einem andern Stein,
Wo ſie, nebenſt den Opalen,
Oftermals gefunden ſeyn,
Welche uns, recht ſchoͤn geſchmuͤcket,
Cypern und Aegypten ſchicket,
Ungarn und Arabien;
Doch die beſten, Jndien.
Ferner ſieht man lieblich ſtralen
Den polirten Amethyſt,
Welcher weiß, auch oftermalen
Purpurroth, auch blaͤulich iſt.
Er iſt glaͤnzend, hart, durchſichtig,
Und uns zu vergnuͤgen tuͤchtig,
Seine ſchimmerreiche Pracht
Wird aus Jndien gebracht.
Wie ſie von den Steinen ſchreiben,
Soll derſelben ſtarke Kraft
Bald den Rauſch vom Wein vertreiben;
Aber dieſe Eigenſchaft
Jſt nicht wahr, ob ſie den Namen
Vom Entrauſchen gleich bekamen;
Doch, als alkaliſch, bekaͤmpft
Er die Saͤure, die er daͤmpft.
Der Beryll, der gruͤnlich ſcheinet,
Wie die gruͤne Meeresflut,
Hat auch oft in ſich vereinet
Eine gruͤnlichgelbe Glut,
Welche man dabey erkennet,
Und ſie Goldberyllen nennet,
Oefters ſind ſie gelblich bleich,
Und dem Oel und Knoblauch gleich.
Dieſer
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Brockes, Barthold Heinrich: Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur. Bd. 9. Hamburg u. a., 1748, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen09_1748/94>, abgerufen am 16.07.2024.
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