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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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der Nacht anzugreifen, daher wir die ganze Nacht,
die sehr kalt war, bis an den andern Mittag unter
dem Gewehr stehen blieben, weil der Feind immer
vor unsern Augen herum streifte. Dessen ungeach-
tet brachen wir wieder auf und machten diesen Mittag
12 Werste, auf denen wir den Feind beständig sahen,
der sich bemühte, uns etliche Mahle auf unserm Mar-
sche anzugreifen, aber bey unserer Annäherung alle-
mal die Flucht nahm, uns aber doch beständig nahe
blieb und zwey von unsern Kosaken zu Gefangenen
machte, wir aber drey von ihren Tartarn bekamen.
Der Wind gieng diesen Tag so stark, daß wir von
Sand und Staube fast blind wurden, welches sie sich
gern zu Nutze gemacht hätten, wenn wir ihnen durch
unsere Wachsamkeit nicht zuvor gekommen wären.
Wir blieben diese ganze Nacht, die sehr thauigt und
kalt war, unter dem Gewehre, weil wir aber bald hier
bald dort angegriffen wurden, so blieben wir durch
unsere Bewegung in Wärme. Da wir den folgen-
den Tag den Feind sehr nahe bey uns in Schlachtord-
nung stehen sahen, so stellten wir uns auch darein,
und blieben die ganze folgende Nacht so stehen. Es
gieng nicht ein einziger Mann aus seinem Gliede,
weil wir diese Nacht fast von allen Seiten angegriffen
wurden, ob sie gleich, sobald wir auf sie zugiengen,
die Flucht nahmen. Wir verlohren hier wegen des
vorher erwähnten giftigen Krautes wiederum etliche
hundert von unsern Pferden.

Den 14ten marschirten wir 24 Werste und hat-
ten den Feind beständig vor Augen, der immer noch
an den Bergen herzog, und uns dann und wann mit
kleinen Partheyen angriff, bey welcher Gelegenheit

wir
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der Nacht anzugreifen, daher wir die ganze Nacht,
die ſehr kalt war, bis an den andern Mittag unter
dem Gewehr ſtehen blieben, weil der Feind immer
vor unſern Augen herum ſtreifte. Deſſen ungeach-
tet brachen wir wieder auf und machten dieſen Mittag
12 Werſte, auf denen wir den Feind beſtaͤndig ſahen,
der ſich bemuͤhte, uns etliche Mahle auf unſerm Mar-
ſche anzugreifen, aber bey unſerer Annaͤherung alle-
mal die Flucht nahm, uns aber doch beſtaͤndig nahe
blieb und zwey von unſern Koſaken zu Gefangenen
machte, wir aber drey von ihren Tartarn bekamen.
Der Wind gieng dieſen Tag ſo ſtark, daß wir von
Sand und Staube faſt blind wurden, welches ſie ſich
gern zu Nutze gemacht haͤtten, wenn wir ihnen durch
unſere Wachſamkeit nicht zuvor gekommen waͤren.
Wir blieben dieſe ganze Nacht, die ſehr thauigt und
kalt war, unter dem Gewehre, weil wir aber bald hier
bald dort angegriffen wurden, ſo blieben wir durch
unſere Bewegung in Waͤrme. Da wir den folgen-
den Tag den Feind ſehr nahe bey uns in Schlachtord-
nung ſtehen ſahen, ſo ſtellten wir uns auch darein,
und blieben die ganze folgende Nacht ſo ſtehen. Es
gieng nicht ein einziger Mann aus ſeinem Gliede,
weil wir dieſe Nacht faſt von allen Seiten angegriffen
wurden, ob ſie gleich, ſobald wir auf ſie zugiengen,
die Flucht nahmen. Wir verlohren hier wegen des
vorher erwaͤhnten giftigen Krautes wiederum etliche
hundert von unſern Pferden.

Den 14ten marſchirten wir 24 Werſte und hat-
ten den Feind beſtaͤndig vor Augen, der immer noch
an den Bergen herzog, und uns dann und wann mit
kleinen Partheyen angriff, bey welcher Gelegenheit

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[343/0353] der Nacht anzugreifen, daher wir die ganze Nacht, die ſehr kalt war, bis an den andern Mittag unter dem Gewehr ſtehen blieben, weil der Feind immer vor unſern Augen herum ſtreifte. Deſſen ungeach- tet brachen wir wieder auf und machten dieſen Mittag 12 Werſte, auf denen wir den Feind beſtaͤndig ſahen, der ſich bemuͤhte, uns etliche Mahle auf unſerm Mar- ſche anzugreifen, aber bey unſerer Annaͤherung alle- mal die Flucht nahm, uns aber doch beſtaͤndig nahe blieb und zwey von unſern Koſaken zu Gefangenen machte, wir aber drey von ihren Tartarn bekamen. Der Wind gieng dieſen Tag ſo ſtark, daß wir von Sand und Staube faſt blind wurden, welches ſie ſich gern zu Nutze gemacht haͤtten, wenn wir ihnen durch unſere Wachſamkeit nicht zuvor gekommen waͤren. Wir blieben dieſe ganze Nacht, die ſehr thauigt und kalt war, unter dem Gewehre, weil wir aber bald hier bald dort angegriffen wurden, ſo blieben wir durch unſere Bewegung in Waͤrme. Da wir den folgen- den Tag den Feind ſehr nahe bey uns in Schlachtord- nung ſtehen ſahen, ſo ſtellten wir uns auch darein, und blieben die ganze folgende Nacht ſo ſtehen. Es gieng nicht ein einziger Mann aus ſeinem Gliede, weil wir dieſe Nacht faſt von allen Seiten angegriffen wurden, ob ſie gleich, ſobald wir auf ſie zugiengen, die Flucht nahmen. Wir verlohren hier wegen des vorher erwaͤhnten giftigen Krautes wiederum etliche hundert von unſern Pferden. Den 14ten marſchirten wir 24 Werſte und hat- ten den Feind beſtaͤndig vor Augen, der immer noch an den Bergen herzog, und uns dann und wann mit kleinen Partheyen angriff, bey welcher Gelegenheit wir Y 4

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/353>, abgerufen am 24.11.2024.