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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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daselbst befindlich, die übrigen waren alle dem Gene-
ral Oglethorpe bey seiner Expedition wider St. Au-
gustin überschickt worden.

Da der Gouverneur Tinker sahe, daß es noch
lange währen würde, ehe das Kriegsschiff, die Rose, im
Stande seyn würde, abzufahren, so ersuchte er den
Commodore Fanschaw, den Tartar abzuschicken, uns
nach Providence zu fahren, welches er auch bewilligte,
daher wir den 10ten April zu Schiffe giengen. Wir
stießen etliche Mahl, indem wir über die Sandbank
fuhren, an, litten aber dabey keinen Schaden. Wir
hatten eine angenehme Fahrt bis auf den 19ten, da
wir des Abends nach der Mahlzeit, als wir eben bey-
sammen saßen und alle aufgeräumt waren, von einem
von unsern Leuten erschreckt wurden, welcher schrie, daß
es Brandungen gebe. Der Capitain Townsend lief so-
gleich auf das Verdeck, und befahl, das Schiff zu
wenden, welches auch sogleich geschahe, und die Se-
gel wurden mit so großer Ordnung und Geschwindig-
keit gedrehet, daß keine andere als des Capitains
Stimme gehöret wurde. Als das Schiff gewendet
war, hätte man leicht mit einem Steine von dem Hin-
tertheile des Schiffes auf die Felsen Abbaco werfen
können; zum Glück hatten wir hellen Mondenschein.
Herr Buckle, der Lieutenant, der damals im Bette
lag und sich zu der Nachtwache gefaßt machte, glaub-
te, nachdem er eine Vergleichung mit des Steuer-
manns Berechnung angestellet hatte, daß wir 20
Meilen gegen Westen von der Jnsel Abbaco ent-
fernt wären; allein zu diesem Jrrthume gaben die
starken Ströme Gelegenheit. Den folgenden Tag
verlohr der Capitain Townsend einen sehr schönen jun-

gen

daſelbſt befindlich, die uͤbrigen waren alle dem Gene-
ral Oglethorpe bey ſeiner Expedition wider St. Au-
guſtin uͤberſchickt worden.

Da der Gouverneur Tinker ſahe, daß es noch
lange waͤhren wuͤrde, ehe das Kriegsſchiff, die Roſe, im
Stande ſeyn wuͤrde, abzufahren, ſo erſuchte er den
Commodore Fanſchaw, den Tartar abzuſchicken, uns
nach Providence zu fahren, welches er auch bewilligte,
daher wir den 10ten April zu Schiffe giengen. Wir
ſtießen etliche Mahl, indem wir uͤber die Sandbank
fuhren, an, litten aber dabey keinen Schaden. Wir
hatten eine angenehme Fahrt bis auf den 19ten, da
wir des Abends nach der Mahlzeit, als wir eben bey-
ſammen ſaßen und alle aufgeraͤumt waren, von einem
von unſern Leuten erſchreckt wurden, welcher ſchrie, daß
es Brandungen gebe. Der Capitain Townſend lief ſo-
gleich auf das Verdeck, und befahl, das Schiff zu
wenden, welches auch ſogleich geſchahe, und die Se-
gel wurden mit ſo großer Ordnung und Geſchwindig-
keit gedrehet, daß keine andere als des Capitains
Stimme gehoͤret wurde. Als das Schiff gewendet
war, haͤtte man leicht mit einem Steine von dem Hin-
tertheile des Schiffes auf die Felſen Abbaco werfen
koͤnnen; zum Gluͤck hatten wir hellen Mondenſchein.
Herr Buckle, der Lieutenant, der damals im Bette
lag und ſich zu der Nachtwache gefaßt machte, glaub-
te, nachdem er eine Vergleichung mit des Steuer-
manns Berechnung angeſtellet hatte, daß wir 20
Meilen gegen Weſten von der Jnſel Abbaco ent-
fernt waͤren; allein zu dieſem Jrrthume gaben die
ſtarken Stroͤme Gelegenheit. Den folgenden Tag
verlohr der Capitain Townſend einen ſehr ſchoͤnen jun-

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[452/0462] daſelbſt befindlich, die uͤbrigen waren alle dem Gene- ral Oglethorpe bey ſeiner Expedition wider St. Au- guſtin uͤberſchickt worden. Da der Gouverneur Tinker ſahe, daß es noch lange waͤhren wuͤrde, ehe das Kriegsſchiff, die Roſe, im Stande ſeyn wuͤrde, abzufahren, ſo erſuchte er den Commodore Fanſchaw, den Tartar abzuſchicken, uns nach Providence zu fahren, welches er auch bewilligte, daher wir den 10ten April zu Schiffe giengen. Wir ſtießen etliche Mahl, indem wir uͤber die Sandbank fuhren, an, litten aber dabey keinen Schaden. Wir hatten eine angenehme Fahrt bis auf den 19ten, da wir des Abends nach der Mahlzeit, als wir eben bey- ſammen ſaßen und alle aufgeraͤumt waren, von einem von unſern Leuten erſchreckt wurden, welcher ſchrie, daß es Brandungen gebe. Der Capitain Townſend lief ſo- gleich auf das Verdeck, und befahl, das Schiff zu wenden, welches auch ſogleich geſchahe, und die Se- gel wurden mit ſo großer Ordnung und Geſchwindig- keit gedrehet, daß keine andere als des Capitains Stimme gehoͤret wurde. Als das Schiff gewendet war, haͤtte man leicht mit einem Steine von dem Hin- tertheile des Schiffes auf die Felſen Abbaco werfen koͤnnen; zum Gluͤck hatten wir hellen Mondenſchein. Herr Buckle, der Lieutenant, der damals im Bette lag und ſich zu der Nachtwache gefaßt machte, glaub- te, nachdem er eine Vergleichung mit des Steuer- manns Berechnung angeſtellet hatte, daß wir 20 Meilen gegen Weſten von der Jnſel Abbaco ent- fernt waͤren; allein zu dieſem Jrrthume gaben die ſtarken Stroͤme Gelegenheit. Den folgenden Tag verlohr der Capitain Townſend einen ſehr ſchoͤnen jun- gen

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/462>, abgerufen am 21.11.2024.