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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784.

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Barraquen wollten einfallen, und außer dem war in
der Festung kein Gebäude. Das Pulvermagazin
war ein Haus, das in einiger Entfernung davon
stand, und folglich der Gefahr ausgesetzt, daß jeder-
mann Feuer anlegen konnte. Jch traf nicht mehr
als 16 Kanonen an, die auf sehr schlechten Lavetten
standen; die übrigen waren alle hin und her gewor-
fen, und einige waren von dem hohen Wasser im
Sande vergraben worden; einige waren vernagelt,
andere voller Steine und Sand; die Räder und Ku-
geln lagen gleichfalls hin und her zerstreuet, so daß
ich sie mit vieler Mühe kaum zusammen bringen konn-
te. Die Einwohner hatten sich deren einer großen
Menge statt Ballastes auf ihren Schiffen bedienet.
Nachdem ich sie alle an einen Ort zusammen gebracht
hatte, bohrte ich die, so vernagelt waren, wieder aus,
sauberte sie alle vom Roste, und probirte sie im Schies-
sen. Jch hatte nunmehr 44 Kanonen, die alle zu
gebrauchen waren, und die ich auf neue Lavetten setz-
te, die mit dem Proviantschiffe aus England ange-
kommen waren. Meine größte Schwierigkeit war
der Mangel an Steinmetzen, deren es nicht einen ein-
zigen an dem Orte gab, welches mich also nöthigte,
einige aus den nordischen Colonien kommen zu lassen;
ich konnte aber nicht mehr als zwey Maurer von
Philadelphia bekommen, die nichts von dem Stein-
hauen verstanden. Jch mußte diese und einige von
den Soldaten unterrichten, Steine zu hauen und zu
legen; und da hier keine Arbeiter zu bekommen wa-
ren, wenn man nicht für ihren Unterhalt sorgte, den
man ihnen hier nicht verschaffen konnte, weil die Ein-
wohner selbst meistens von Schildkröten und Fischen le-

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Barraquen wollten einfallen, und außer dem war in
der Feſtung kein Gebaͤude. Das Pulvermagazin
war ein Haus, das in einiger Entfernung davon
ſtand, und folglich der Gefahr ausgeſetzt, daß jeder-
mann Feuer anlegen konnte. Jch traf nicht mehr
als 16 Kanonen an, die auf ſehr ſchlechten Lavetten
ſtanden; die uͤbrigen waren alle hin und her gewor-
fen, und einige waren von dem hohen Waſſer im
Sande vergraben worden; einige waren vernagelt,
andere voller Steine und Sand; die Raͤder und Ku-
geln lagen gleichfalls hin und her zerſtreuet, ſo daß
ich ſie mit vieler Muͤhe kaum zuſammen bringen konn-
te. Die Einwohner hatten ſich deren einer großen
Menge ſtatt Ballaſtes auf ihren Schiffen bedienet.
Nachdem ich ſie alle an einen Ort zuſammen gebracht
hatte, bohrte ich die, ſo vernagelt waren, wieder aus,
ſauberte ſie alle vom Roſte, und probirte ſie im Schieſ-
ſen. Jch hatte nunmehr 44 Kanonen, die alle zu
gebrauchen waren, und die ich auf neue Lavetten ſetz-
te, die mit dem Proviantſchiffe aus England ange-
kommen waren. Meine groͤßte Schwierigkeit war
der Mangel an Steinmetzen, deren es nicht einen ein-
zigen an dem Orte gab, welches mich alſo noͤthigte,
einige aus den nordiſchen Colonien kommen zu laſſen;
ich konnte aber nicht mehr als zwey Maurer von
Philadelphia bekommen, die nichts von dem Stein-
hauen verſtanden. Jch mußte dieſe und einige von
den Soldaten unterrichten, Steine zu hauen und zu
legen; und da hier keine Arbeiter zu bekommen wa-
ren, wenn man nicht fuͤr ihren Unterhalt ſorgte, den
man ihnen hier nicht verſchaffen konnte, weil die Ein-
wohner ſelbſt meiſtens von Schildkroͤten und Fiſchen le-

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[455/0465] Barraquen wollten einfallen, und außer dem war in der Feſtung kein Gebaͤude. Das Pulvermagazin war ein Haus, das in einiger Entfernung davon ſtand, und folglich der Gefahr ausgeſetzt, daß jeder- mann Feuer anlegen konnte. Jch traf nicht mehr als 16 Kanonen an, die auf ſehr ſchlechten Lavetten ſtanden; die uͤbrigen waren alle hin und her gewor- fen, und einige waren von dem hohen Waſſer im Sande vergraben worden; einige waren vernagelt, andere voller Steine und Sand; die Raͤder und Ku- geln lagen gleichfalls hin und her zerſtreuet, ſo daß ich ſie mit vieler Muͤhe kaum zuſammen bringen konn- te. Die Einwohner hatten ſich deren einer großen Menge ſtatt Ballaſtes auf ihren Schiffen bedienet. Nachdem ich ſie alle an einen Ort zuſammen gebracht hatte, bohrte ich die, ſo vernagelt waren, wieder aus, ſauberte ſie alle vom Roſte, und probirte ſie im Schieſ- ſen. Jch hatte nunmehr 44 Kanonen, die alle zu gebrauchen waren, und die ich auf neue Lavetten ſetz- te, die mit dem Proviantſchiffe aus England ange- kommen waren. Meine groͤßte Schwierigkeit war der Mangel an Steinmetzen, deren es nicht einen ein- zigen an dem Orte gab, welches mich alſo noͤthigte, einige aus den nordiſchen Colonien kommen zu laſſen; ich konnte aber nicht mehr als zwey Maurer von Philadelphia bekommen, die nichts von dem Stein- hauen verſtanden. Jch mußte dieſe und einige von den Soldaten unterrichten, Steine zu hauen und zu legen; und da hier keine Arbeiter zu bekommen wa- ren, wenn man nicht fuͤr ihren Unterhalt ſorgte, den man ihnen hier nicht verſchaffen konnte, weil die Ein- wohner ſelbſt meiſtens von Schildkroͤten und Fiſchen le- ben, F f 4

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Zitationshilfe: Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/465>, abgerufen am 24.11.2024.