"schaffene Männer vor den Händen ihrer Feinde be- "hüten und schützen möge, ist der aufrichtige Wunsch
"W. Moones."
Schreiben von einem Freunde.
Das wenige Zutrauen, welches der Gouverneur und ich einige Zeit lang zu einander gehabt hatten, und der bedenkliche Zustand, in welchem ich mich be- fand, machten, daß ich ernstlich anfieng, darauf be- dacht zu seyn, diese Jnsel zu verlassen; und die Einla- dungen, die ich von verschiedenen Colonien zu wieder- holten Mahlen erhalten hatte, machten es nothwen- dig, dem Gouverneur mein Vorhaben anzuzeigen, und ihm zugleich zu erkennen zu geben, daß ich mich hier nicht für sicher halten könne; wenn mir aber et- was Widriges widerfahren sollte, so hätte ich die größ- te Ursache zu glauben, daß sehr genau nach den Ur- hebern würde geforscht werden. Daß ich einigen Grund zu dieser Furcht gehabt habe, wird aus fol- gendem Briefe erhellen, der mir von einem sehr guten Freunde zugeschickt wurde.
"Fort Nassau, den 10. Aug. 1743.
"Jch redete vorige Woche mit dem Gouverneur "Tinker davon, daß Sie gesonnen wären, dieses Gou- "vernement zu verlassen, so bald als das von Jhro "Majestät zu diesen Festungen bestimmte Geld alle "seyn würde. Hierauf antwortete der Gouverneur, "daß weder der Jngenieur, noch sonst jemand ohne "Erlaubniß diese Jnsel verlassen solle; und daß er "seinen Officieren Befehl geben wolle, sie anzuhalten, "wenn sie fort wollten. Jch sagte dem Gouverneur, "daß ich nicht begreifen könne, wie dieses geschehen "könne, indem Sie nicht von dieser Regierung, son-
"dern
„ſchaffene Maͤnner vor den Haͤnden ihrer Feinde be- „huͤten und ſchuͤtzen moͤge, iſt der aufrichtige Wunſch
„W. Moones.“
Schreiben von einem Freunde.
Das wenige Zutrauen, welches der Gouverneur und ich einige Zeit lang zu einander gehabt hatten, und der bedenkliche Zuſtand, in welchem ich mich be- fand, machten, daß ich ernſtlich anfieng, darauf be- dacht zu ſeyn, dieſe Jnſel zu verlaſſen; und die Einla- dungen, die ich von verſchiedenen Colonien zu wieder- holten Mahlen erhalten hatte, machten es nothwen- dig, dem Gouverneur mein Vorhaben anzuzeigen, und ihm zugleich zu erkennen zu geben, daß ich mich hier nicht fuͤr ſicher halten koͤnne; wenn mir aber et- was Widriges widerfahren ſollte, ſo haͤtte ich die groͤß- te Urſache zu glauben, daß ſehr genau nach den Ur- hebern wuͤrde geforſcht werden. Daß ich einigen Grund zu dieſer Furcht gehabt habe, wird aus fol- gendem Briefe erhellen, der mir von einem ſehr guten Freunde zugeſchickt wurde.
„Fort Naſſau, den 10. Aug. 1743.
„Jch redete vorige Woche mit dem Gouverneur „Tinker davon, daß Sie geſonnen waͤren, dieſes Gou- „vernement zu verlaſſen, ſo bald als das von Jhro „Majeſtaͤt zu dieſen Feſtungen beſtimmte Geld alle „ſeyn wuͤrde. Hierauf antwortete der Gouverneur, „daß weder der Jngenieur, noch ſonſt jemand ohne „Erlaubniß dieſe Jnſel verlaſſen ſolle; und daß er „ſeinen Officieren Befehl geben wolle, ſie anzuhalten, „wenn ſie fort wollten. Jch ſagte dem Gouverneur, „daß ich nicht begreifen koͤnne, wie dieſes geſchehen „koͤnne, indem Sie nicht von dieſer Regierung, ſon-
„dern
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„ſchaffene Maͤnner vor den Haͤnden ihrer Feinde be-
„huͤten und ſchuͤtzen moͤge, iſt der aufrichtige Wunſch
„W. Moones.“
Das wenige Zutrauen, welches der Gouverneur
und ich einige Zeit lang zu einander gehabt hatten,
und der bedenkliche Zuſtand, in welchem ich mich be-
fand, machten, daß ich ernſtlich anfieng, darauf be-
dacht zu ſeyn, dieſe Jnſel zu verlaſſen; und die Einla-
dungen, die ich von verſchiedenen Colonien zu wieder-
holten Mahlen erhalten hatte, machten es nothwen-
dig, dem Gouverneur mein Vorhaben anzuzeigen,
und ihm zugleich zu erkennen zu geben, daß ich mich
hier nicht fuͤr ſicher halten koͤnne; wenn mir aber et-
was Widriges widerfahren ſollte, ſo haͤtte ich die groͤß-
te Urſache zu glauben, daß ſehr genau nach den Ur-
hebern wuͤrde geforſcht werden. Daß ich einigen
Grund zu dieſer Furcht gehabt habe, wird aus fol-
gendem Briefe erhellen, der mir von einem ſehr guten
Freunde zugeſchickt wurde.
„Fort Naſſau, den 10. Aug. 1743.
„Jch redete vorige Woche mit dem Gouverneur
„Tinker davon, daß Sie geſonnen waͤren, dieſes Gou-
„vernement zu verlaſſen, ſo bald als das von Jhro
„Majeſtaͤt zu dieſen Feſtungen beſtimmte Geld alle
„ſeyn wuͤrde. Hierauf antwortete der Gouverneur,
„daß weder der Jngenieur, noch ſonſt jemand ohne
„Erlaubniß dieſe Jnſel verlaſſen ſolle; und daß er
„ſeinen Officieren Befehl geben wolle, ſie anzuhalten,
„wenn ſie fort wollten. Jch ſagte dem Gouverneur,
„daß ich nicht begreifen koͤnne, wie dieſes geſchehen
„koͤnne, indem Sie nicht von dieſer Regierung, ſon-
„dern
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Bruce, Peter Henry: Des Herrn Peter Heinrich Bruce [...] Nachrichten von seinen Reisen in Deutschland, Rußland, die Tartarey, Türkey, Westindien u. s. f. Leipzig, 1784, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruce_reisen_1784/494>, abgerufen am 21.11.2024.
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