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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bach
vokaturs- oder Notarsstelle zu er-
langen, wozu er wohl befähigt war.
Zwar wurden ihm "Träume u. Hoff-
nungen von Menschen, die er für seine
Freunde hielt, jahrelang gemacht u.
genährt; allein statt daß sich auch nur
die bescheidensten derselben erfüllt
hätten, wurde er in der Folge um
sein Vermögen, seine Ehre und seine
Gesundheit gebracht." Seine Verbit-
terung darüber wurde noch erhöht
durch die Mißerfolge, die er als dra-
matischer Dichter hatte, u. durch die
resultatlose Polemik gegen den Thea-
terdirektor Laube, u. in diesem See-
lenzustande faßte er den Entschluß,
sein "Leiden mit seinem Körper in
den Wellen der Donau zu begraben".
Am 23. August 1864 verließ er seine
Wohnung u. ist seitdem verschwunden
geblieben.

S:

Der Trank der Ver-
gessenheit (Dr.), 1851. - König Al-
fonso (Tr.), 1860.

Bachoven von Echt, Karl An-
ton Hubert,

* am 26. April 1811
zu Kleve, absolvierte das Gymnasium
daselbst, studierte von 1829-34 in
Bonn u. Münster Theologie u. Philo-
sophie, dann in Bonn bis 1836 Phi-
lologie, wurde 1838 Lehrer am Gym-
nasium in Emmerich, erhielt 1839 die
Priesterweihe, kam 1841 als Lehrer
an das Progymnasium zu Vreden,
1843 als Religionslehrer u. Gymna-
siallehrer nach Coesfeld, wurde hier
1868 zum Oberlehrer befördert und
trat 1879 in den Ruhestand. Er starb
in Coesfeld am 26. März 1885.

S:


Der Pietismus (Psycholog. R.), 1836.

*Bächtold, Elisabeth Florentine,


wurde am 3. Juli 1851 in Leipzig
als Tochter des Justizrats Dr. Karl
Magnus Pöschmann geboren. Nach
dem frühen Tode ihrer Mutter folgte
der Vater einem Rufe als Rat an das
Oberappellationsgericht in Dresden
(1857), und hier erhielt die Tochter
teils in einer guten höheren Töchter-
schule, teils durch Privatunterricht
ihre Ausbildung und im Kreise hoch-
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Bäck
gebildeter Verwandten viel geistige
Anregung für Kunst und Literatur.
Jhre poetischen Versuche mußten frei-
lich unter einer Ehrfurcht gebietenden,
guten, aber strengen Stiefmutter ge-
heimgehalten werden. Auf einer Er-
holungsreise, die Elisabeth mit ihrem
Vater in die Schweiz unternahm,
lernte sie ihren jetzigen Gatten, den
Oberförster Bächtold in Ragaz, ken-
nen, mit dem sie sich 1878 vermählte.
Sie fand an ihrem Gatten einen eif-
rigen Förderer ihrer schriftstelleri-
schen Tätigkeit, schrieb namentlich
Novellen für verschiedene Blätter u.
hatte die Freude, mehrere ihrer Ar-
beiten mit Preisen gekrönt zu sehen.
Die Führung eines mühsamen und
weitläufigen Haushaltes u. die Sorge
für die Erziehung der Kinder dräng-
ten dann wohl jene Tätigkeit mehr
zurück, doch findet sie neuerdings wie-
der Muße, derselben mehr nachgehen
zu können.

S:

Jm Dienste des Va-
terlandes (Lsp.), 1893. - Der Land-
vogt u. die Fledermaus (Lsp.), 1893.
- Die Höllenmaschine (Schw.), 1894.
- Festspiel zur Einführung der Was-
serversorgung in Ragaz (in V.), 1899.

Bäcker, Heinrich,

geb. am 10. Juli
1853 in Danzig, besuchte die Volks-
schule und erlernte dann vier Jahre
lang das Handwerk eines Stein-
metzen, dem er auch treu blieb, bis
ihm die Rücksicht auf seine Gesundheit
das Meißeln verbot. Er wurde nun
Schriftsteller. Seit etwa zwanzig
Jahren wohnte er, mit Ausnahme
zweier Jahre, die er in Köthen ver-
lebte, in Berlin u. redigierte hier seit
1895 die Zeitschrift "Für alle Welt".
Jn demselben Jahre verheiratete er
sich mit der bekannten Schauspielerin
Antonie Lutz. Seit 1905 war er Re-
dakteur der "Zeit am Montag". Er
starb nach langem, schweren Leiden
am 23. Oktbr. 1907.

S:

Auf Freiers-
füßen (Humor.), 1889. - Amor Steuer-
mann (N.), 1891. - Dithyramben
(Lustige Trinklieder a. Hellas), 1899.

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[Spaltenumbruch]

Bach
vokaturs- oder Notarsſtelle zu er-
langen, wozu er wohl befähigt war.
Zwar wurden ihm „Träume u. Hoff-
nungen von Menſchen, die er für ſeine
Freunde hielt, jahrelang gemacht u.
genährt; allein ſtatt daß ſich auch nur
die beſcheidenſten derſelben erfüllt
hätten, wurde er in der Folge um
ſein Vermögen, ſeine Ehre und ſeine
Geſundheit gebracht.“ Seine Verbit-
terung darüber wurde noch erhöht
durch die Mißerfolge, die er als dra-
matiſcher Dichter hatte, u. durch die
reſultatloſe Polemik gegen den Thea-
terdirektor Laube, u. in dieſem See-
lenzuſtande faßte er den Entſchluß,
ſein „Leiden mit ſeinem Körper in
den Wellen der Donau zu begraben“.
Am 23. Auguſt 1864 verließ er ſeine
Wohnung u. iſt ſeitdem verſchwunden
geblieben.

S:

Der Trank der Ver-
geſſenheit (Dr.), 1851. – König Al-
fonſo (Tr.), 1860.

Bachoven von Echt, Karl An-
ton Hubert,

* am 26. April 1811
zu Kleve, abſolvierte das Gymnaſium
daſelbſt, ſtudierte von 1829–34 in
Bonn u. Münſter Theologie u. Philo-
ſophie, dann in Bonn bis 1836 Phi-
lologie, wurde 1838 Lehrer am Gym-
naſium in Emmerich, erhielt 1839 die
Prieſterweihe, kam 1841 als Lehrer
an das Progymnaſium zu Vreden,
1843 als Religionslehrer u. Gymna-
ſiallehrer nach Coesfeld, wurde hier
1868 zum Oberlehrer befördert und
trat 1879 in den Ruheſtand. Er ſtarb
in Coesfeld am 26. März 1885.

S:


Der Pietismus (Pſycholog. R.), 1836.

*Bächtold, Eliſabeth Florentine,


wurde am 3. Juli 1851 in Leipzig
als Tochter des Juſtizrats Dr. Karl
Magnus Pöſchmann geboren. Nach
dem frühen Tode ihrer Mutter folgte
der Vater einem Rufe als Rat an das
Oberappellationsgericht in Dresden
(1857), und hier erhielt die Tochter
teils in einer guten höheren Töchter-
ſchule, teils durch Privatunterricht
ihre Ausbildung und im Kreiſe hoch-
[Spaltenumbruch]

Bäck
gebildeter Verwandten viel geiſtige
Anregung für Kunſt und Literatur.
Jhre poetiſchen Verſuche mußten frei-
lich unter einer Ehrfurcht gebietenden,
guten, aber ſtrengen Stiefmutter ge-
heimgehalten werden. Auf einer Er-
holungsreiſe, die Eliſabeth mit ihrem
Vater in die Schweiz unternahm,
lernte ſie ihren jetzigen Gatten, den
Oberförſter Bächtold in Ragaz, ken-
nen, mit dem ſie ſich 1878 vermählte.
Sie fand an ihrem Gatten einen eif-
rigen Förderer ihrer ſchriftſtelleri-
ſchen Tätigkeit, ſchrieb namentlich
Novellen für verſchiedene Blätter u.
hatte die Freude, mehrere ihrer Ar-
beiten mit Preiſen gekrönt zu ſehen.
Die Führung eines mühſamen und
weitläufigen Haushaltes u. die Sorge
für die Erziehung der Kinder dräng-
ten dann wohl jene Tätigkeit mehr
zurück, doch findet ſie neuerdings wie-
der Muße, derſelben mehr nachgehen
zu können.

S:

Jm Dienſte des Va-
terlandes (Lſp.), 1893. – Der Land-
vogt u. die Fledermaus (Lſp.), 1893.
– Die Höllenmaſchine (Schw.), 1894.
– Feſtſpiel zur Einführung der Waſ-
ſerverſorgung in Ragaz (in V.), 1899.

Bäcker, Heinrich,

geb. am 10. Juli
1853 in Danzig, beſuchte die Volks-
ſchule und erlernte dann vier Jahre
lang das Handwerk eines Stein-
metzen, dem er auch treu blieb, bis
ihm die Rückſicht auf ſeine Geſundheit
das Meißeln verbot. Er wurde nun
Schriftſteller. Seit etwa zwanzig
Jahren wohnte er, mit Ausnahme
zweier Jahre, die er in Köthen ver-
lebte, in Berlin u. redigierte hier ſeit
1895 die Zeitſchrift „Für alle Welt“.
Jn demſelben Jahre verheiratete er
ſich mit der bekannten Schauſpielerin
Antonie Lutz. Seit 1905 war er Re-
dakteur der „Zeit am Montag“. Er
ſtarb nach langem, ſchweren Leiden
am 23. Oktbr. 1907.

S:

Auf Freiers-
füßen (Humor.), 1889. – Amor Steuer-
mann (N.), 1891. – Dithyramben
(Luſtige Trinklieder a. Hellas), 1899.

*
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[102/0106] Bach Bäck vokaturs- oder Notarsſtelle zu er- langen, wozu er wohl befähigt war. Zwar wurden ihm „Träume u. Hoff- nungen von Menſchen, die er für ſeine Freunde hielt, jahrelang gemacht u. genährt; allein ſtatt daß ſich auch nur die beſcheidenſten derſelben erfüllt hätten, wurde er in der Folge um ſein Vermögen, ſeine Ehre und ſeine Geſundheit gebracht.“ Seine Verbit- terung darüber wurde noch erhöht durch die Mißerfolge, die er als dra- matiſcher Dichter hatte, u. durch die reſultatloſe Polemik gegen den Thea- terdirektor Laube, u. in dieſem See- lenzuſtande faßte er den Entſchluß, ſein „Leiden mit ſeinem Körper in den Wellen der Donau zu begraben“. Am 23. Auguſt 1864 verließ er ſeine Wohnung u. iſt ſeitdem verſchwunden geblieben. S: Der Trank der Ver- geſſenheit (Dr.), 1851. – König Al- fonſo (Tr.), 1860. Bachoven von Echt, Karl An- ton Hubert, * am 26. April 1811 zu Kleve, abſolvierte das Gymnaſium daſelbſt, ſtudierte von 1829–34 in Bonn u. Münſter Theologie u. Philo- ſophie, dann in Bonn bis 1836 Phi- lologie, wurde 1838 Lehrer am Gym- naſium in Emmerich, erhielt 1839 die Prieſterweihe, kam 1841 als Lehrer an das Progymnaſium zu Vreden, 1843 als Religionslehrer u. Gymna- ſiallehrer nach Coesfeld, wurde hier 1868 zum Oberlehrer befördert und trat 1879 in den Ruheſtand. Er ſtarb in Coesfeld am 26. März 1885. S: Der Pietismus (Pſycholog. R.), 1836. *Bächtold, Eliſabeth Florentine, wurde am 3. Juli 1851 in Leipzig als Tochter des Juſtizrats Dr. Karl Magnus Pöſchmann geboren. Nach dem frühen Tode ihrer Mutter folgte der Vater einem Rufe als Rat an das Oberappellationsgericht in Dresden (1857), und hier erhielt die Tochter teils in einer guten höheren Töchter- ſchule, teils durch Privatunterricht ihre Ausbildung und im Kreiſe hoch- gebildeter Verwandten viel geiſtige Anregung für Kunſt und Literatur. Jhre poetiſchen Verſuche mußten frei- lich unter einer Ehrfurcht gebietenden, guten, aber ſtrengen Stiefmutter ge- heimgehalten werden. Auf einer Er- holungsreiſe, die Eliſabeth mit ihrem Vater in die Schweiz unternahm, lernte ſie ihren jetzigen Gatten, den Oberförſter Bächtold in Ragaz, ken- nen, mit dem ſie ſich 1878 vermählte. Sie fand an ihrem Gatten einen eif- rigen Förderer ihrer ſchriftſtelleri- ſchen Tätigkeit, ſchrieb namentlich Novellen für verſchiedene Blätter u. hatte die Freude, mehrere ihrer Ar- beiten mit Preiſen gekrönt zu ſehen. Die Führung eines mühſamen und weitläufigen Haushaltes u. die Sorge für die Erziehung der Kinder dräng- ten dann wohl jene Tätigkeit mehr zurück, doch findet ſie neuerdings wie- der Muße, derſelben mehr nachgehen zu können. S: Jm Dienſte des Va- terlandes (Lſp.), 1893. – Der Land- vogt u. die Fledermaus (Lſp.), 1893. – Die Höllenmaſchine (Schw.), 1894. – Feſtſpiel zur Einführung der Waſ- ſerverſorgung in Ragaz (in V.), 1899. Bäcker, Heinrich, geb. am 10. Juli 1853 in Danzig, beſuchte die Volks- ſchule und erlernte dann vier Jahre lang das Handwerk eines Stein- metzen, dem er auch treu blieb, bis ihm die Rückſicht auf ſeine Geſundheit das Meißeln verbot. Er wurde nun Schriftſteller. Seit etwa zwanzig Jahren wohnte er, mit Ausnahme zweier Jahre, die er in Köthen ver- lebte, in Berlin u. redigierte hier ſeit 1895 die Zeitſchrift „Für alle Welt“. Jn demſelben Jahre verheiratete er ſich mit der bekannten Schauſpielerin Antonie Lutz. Seit 1905 war er Re- dakteur der „Zeit am Montag“. Er ſtarb nach langem, ſchweren Leiden am 23. Oktbr. 1907. S: Auf Freiers- füßen (Humor.), 1889. – Amor Steuer- mann (N.), 1891. – Dithyramben (Luſtige Trinklieder a. Hellas), 1899. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/106>, abgerufen am 24.11.2024.