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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Beck
Humboldt, Schelling, Böckh, Varn-
hagen v. Ense zeichneten den jungen
Dichter aus und machten ihm seinen
Aufenthalt in Berlin zu dem ange-
nehmsten. Nach einer Reise in die
Schweiz, wo er Freiligrath und Her-
wegh kennen lernte, und nach kurzem
Aufenthalte in Pest kehrte er nach
Berlin zurück und ging 1848 nach
Wien, wo er sich verheiratete, aber
schon nach einem halben Jahre sein
junges Weib durch den Tod verlor.
Jetzt begann ein mehrjähriges, ruhe-
loses Wanderleben, das ihn bald hier-
hin, bald dorthin führte, bis er end-
lich sich dauernd in Wien niederließ.
Seine letzten Lebensjahre waren durch
Krankheit und materielle Sorgen ge-
trübt; seine Produktivität war ge-
brochen; hadernd mit seinem Geschick
zog er sich in die Einsamkeit zurück.
Jm Jahre 1877 von Schlaganfällen
betroffen, stellte sich eine chronische
Gehirnentzündung bei ihm ein, die
eine Überführung in eine Heilanstalt
zu Währing bei Wien nötig machte.
Dort ist er am 9. April 1879 gestorben.

S:

Nächte (Gepanzerte Lr.), 1838. -
Der fahrende Poet (Du.), 1838. -
Stille Lieder, 1840. - Saul (Tr.),
1841. - Janko, der ungarische Roß-
hirt (R. in V.), 1841. - Gesammelte
Gedichte, 1844, 9. A. 1869. - Lieder
vom armen Mann, 1846, 4. A. 1861.
- Monatsrosen, 2 Sträuße, 1848. -
An Kaiser Franz Joseph (Ge.), 1848.
- Aus der Heimat (Ge.), 1852, 4. A.
1862. - Juniuslieder, 1853. - Mater
Dolorosa (E.), 1853. - Jadwiga (G.),
1853. - Täubchen im Nest (Elegien),
1860. - Epistel an den Zaren, 1868. -
Österreich in zwölfter Stunde (Son.),
1868. - Still und bewegt (Ge.), 1870.

*Beck, Karl,

geb. am 4. April 1856
in Neckargemünd (Baden), studierte
in Heidelberg, Berlin u. Jena Medi-
zin, war nahezu vier Jahre Assistenz-
arzt und siedelte 1882 nach Neuyork
(Nordamerika) über, wo er noch jetzt
als Professor der Chirurgie an der
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Beck
New York Postgraduate Medical
School
(einer Abteilung der dortigen
Universität) und als Chefchirurg des
St. Mark's Hospitals u. der deutschen
Poliklinik tätig ist. Er ist Präsident
der von ihm gegründeten Vereinigung
alter deutscher Studenten in Amerika,
ferner Präsident der deutschen medi-
zinischen Gesellschaft der Stadt Neu-
york und Mitglied mehrerer deutschen
medizinischen Gesellschaften, wie auch
Sanitätsoffizier im Reservekorps der
nordamerikanischen Armee. Außer
verschiedenen medizinischen Essays u.
selbständigen Werken in deutscher,
englischer, französischer u. italienischer
Sprache veröffentlichte er

S:

Ameri-
kanische Streiflichter, 1902. - Feucht-
fröhliches und Feuchtunfröhliches,
1905. - Der Schwedenkonrad (Eine
Gesch. a. d. Neckartal), 1906. - Sonnen-
blicke vom lateinischen Amerika (Eine
Kreuzfahrt nach Westindien, Colum-
bia und Costa Rica), 1908.

*Beck, Martin,

wurde am 2. Dez.
1860 zu Wilsdruff bei Dresden als
der Sohn des Schuldirektors Heinrich
B., der 1882 als Pfarrer im Vogt-
lande starb, geboren und erhielt da-
selbst seine Schulbildung, die hier und
da durch Privatunterricht ergänzt
ward. Mit 13 Jahren kam er nach
Pirna, wo er sich im Seminar bis
1880 zum Lehrer bildete. Nachdem er
drei Jahre in der sächsisch-böhmischen
Schweiz u. vier Jahre im Vogtlande
als Lehrer gewirkt hatte, bewogen
ihn kleinliche Verhältnisse kultur-
kämpferischer Art, 1887 sein Amt frei-
willig niederzulegen. Er wandte sich
nach Berlin u. 1899 nach Charlotten-
burg, wo er seitdem als Schriftsteller
tätig ist.

S:

Aus Feld u. Wald (Ge.),
1885. - Allerhand kleine Geschichten,
1889.

*Beck, P. Walter,

pseud. Otto
Spielberg,
* am 2. August 1857 zu
Magdeburg als der Sohn eines Bau-
unternehmers, studierte die Rechte,
erwarb sich die Würde eines Dr. jur. u.

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Beck
Humboldt, Schelling, Böckh, Varn-
hagen v. Enſe zeichneten den jungen
Dichter aus und machten ihm ſeinen
Aufenthalt in Berlin zu dem ange-
nehmſten. Nach einer Reiſe in die
Schweiz, wo er Freiligrath und Her-
wegh kennen lernte, und nach kurzem
Aufenthalte in Peſt kehrte er nach
Berlin zurück und ging 1848 nach
Wien, wo er ſich verheiratete, aber
ſchon nach einem halben Jahre ſein
junges Weib durch den Tod verlor.
Jetzt begann ein mehrjähriges, ruhe-
loſes Wanderleben, das ihn bald hier-
hin, bald dorthin führte, bis er end-
lich ſich dauernd in Wien niederließ.
Seine letzten Lebensjahre waren durch
Krankheit und materielle Sorgen ge-
trübt; ſeine Produktivität war ge-
brochen; hadernd mit ſeinem Geſchick
zog er ſich in die Einſamkeit zurück.
Jm Jahre 1877 von Schlaganfällen
betroffen, ſtellte ſich eine chroniſche
Gehirnentzündung bei ihm ein, die
eine Überführung in eine Heilanſtalt
zu Währing bei Wien nötig machte.
Dort iſt er am 9. April 1879 geſtorben.

S:

Nächte (Gepanzerte Lr.), 1838. –
Der fahrende Poet (Du.), 1838. –
Stille Lieder, 1840. – Saul (Tr.),
1841. – Jankó, der ungariſche Roß-
hirt (R. in V.), 1841. – Geſammelte
Gedichte, 1844, 9. A. 1869. – Lieder
vom armen Mann, 1846, 4. A. 1861.
– Monatsroſen, 2 Sträuße, 1848. –
An Kaiſer Franz Joſeph (Ge.), 1848.
– Aus der Heimat (Ge.), 1852, 4. A.
1862. – Juniuslieder, 1853. – Mater
Doloroſa (E.), 1853. – Jadwiga (G.),
1853. – Täubchen im Neſt (Elegien),
1860. – Epiſtel an den Zaren, 1868. –
Öſterreich in zwölfter Stunde (Son.),
1868. – Still und bewegt (Ge.), 1870.

*Beck, Karl,

geb. am 4. April 1856
in Neckargemünd (Baden), ſtudierte
in Heidelberg, Berlin u. Jena Medi-
zin, war nahezu vier Jahre Aſſiſtenz-
arzt und ſiedelte 1882 nach Neuyork
(Nordamerika) über, wo er noch jetzt
als Profeſſor der Chirurgie an der
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Beck
New York Postgraduate Medical
School
(einer Abteilung der dortigen
Univerſität) und als Chefchirurg des
St. Mark’s Hoſpitals u. der deutſchen
Poliklinik tätig iſt. Er iſt Präſident
der von ihm gegründeten Vereinigung
alter deutſcher Studenten in Amerika,
ferner Präſident der deutſchen medi-
ziniſchen Geſellſchaft der Stadt Neu-
york und Mitglied mehrerer deutſchen
mediziniſchen Geſellſchaften, wie auch
Sanitätsoffizier im Reſervekorps der
nordamerikaniſchen Armee. Außer
verſchiedenen mediziniſchen Eſſays u.
ſelbſtändigen Werken in deutſcher,
engliſcher, franzöſiſcher u. italieniſcher
Sprache veröffentlichte er

S:

Ameri-
kaniſche Streiflichter, 1902. – Feucht-
fröhliches und Feuchtunfröhliches,
1905. – Der Schwedenkonrad (Eine
Geſch. a. d. Neckartal), 1906. – Sonnen-
blicke vom lateiniſchen Amerika (Eine
Kreuzfahrt nach Weſtindien, Colum-
bia und Coſta Rica), 1908.

*Beck, Martin,

wurde am 2. Dez.
1860 zu Wilsdruff bei Dresden als
der Sohn des Schuldirektors Heinrich
B., der 1882 als Pfarrer im Vogt-
lande ſtarb, geboren und erhielt da-
ſelbſt ſeine Schulbildung, die hier und
da durch Privatunterricht ergänzt
ward. Mit 13 Jahren kam er nach
Pirna, wo er ſich im Seminar bis
1880 zum Lehrer bildete. Nachdem er
drei Jahre in der ſächſiſch-böhmiſchen
Schweiz u. vier Jahre im Vogtlande
als Lehrer gewirkt hatte, bewogen
ihn kleinliche Verhältniſſe kultur-
kämpferiſcher Art, 1887 ſein Amt frei-
willig niederzulegen. Er wandte ſich
nach Berlin u. 1899 nach Charlotten-
burg, wo er ſeitdem als Schriftſteller
tätig iſt.

S:

Aus Feld u. Wald (Ge.),
1885. – Allerhand kleine Geſchichten,
1889.

*Beck, P. Walter,

pſeud. Otto
Spielberg,
* am 2. Auguſt 1857 zu
Magdeburg als der Sohn eines Bau-
unternehmers, ſtudierte die Rechte,
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[159/0163] Beck Beck Humboldt, Schelling, Böckh, Varn- hagen v. Enſe zeichneten den jungen Dichter aus und machten ihm ſeinen Aufenthalt in Berlin zu dem ange- nehmſten. Nach einer Reiſe in die Schweiz, wo er Freiligrath und Her- wegh kennen lernte, und nach kurzem Aufenthalte in Peſt kehrte er nach Berlin zurück und ging 1848 nach Wien, wo er ſich verheiratete, aber ſchon nach einem halben Jahre ſein junges Weib durch den Tod verlor. Jetzt begann ein mehrjähriges, ruhe- loſes Wanderleben, das ihn bald hier- hin, bald dorthin führte, bis er end- lich ſich dauernd in Wien niederließ. Seine letzten Lebensjahre waren durch Krankheit und materielle Sorgen ge- trübt; ſeine Produktivität war ge- brochen; hadernd mit ſeinem Geſchick zog er ſich in die Einſamkeit zurück. Jm Jahre 1877 von Schlaganfällen betroffen, ſtellte ſich eine chroniſche Gehirnentzündung bei ihm ein, die eine Überführung in eine Heilanſtalt zu Währing bei Wien nötig machte. Dort iſt er am 9. April 1879 geſtorben. S: Nächte (Gepanzerte Lr.), 1838. – Der fahrende Poet (Du.), 1838. – Stille Lieder, 1840. – Saul (Tr.), 1841. – Jankó, der ungariſche Roß- hirt (R. in V.), 1841. – Geſammelte Gedichte, 1844, 9. A. 1869. – Lieder vom armen Mann, 1846, 4. A. 1861. – Monatsroſen, 2 Sträuße, 1848. – An Kaiſer Franz Joſeph (Ge.), 1848. – Aus der Heimat (Ge.), 1852, 4. A. 1862. – Juniuslieder, 1853. – Mater Doloroſa (E.), 1853. – Jadwiga (G.), 1853. – Täubchen im Neſt (Elegien), 1860. – Epiſtel an den Zaren, 1868. – Öſterreich in zwölfter Stunde (Son.), 1868. – Still und bewegt (Ge.), 1870. *Beck, Karl, geb. am 4. April 1856 in Neckargemünd (Baden), ſtudierte in Heidelberg, Berlin u. Jena Medi- zin, war nahezu vier Jahre Aſſiſtenz- arzt und ſiedelte 1882 nach Neuyork (Nordamerika) über, wo er noch jetzt als Profeſſor der Chirurgie an der New York Postgraduate Medical School (einer Abteilung der dortigen Univerſität) und als Chefchirurg des St. Mark’s Hoſpitals u. der deutſchen Poliklinik tätig iſt. Er iſt Präſident der von ihm gegründeten Vereinigung alter deutſcher Studenten in Amerika, ferner Präſident der deutſchen medi- ziniſchen Geſellſchaft der Stadt Neu- york und Mitglied mehrerer deutſchen mediziniſchen Geſellſchaften, wie auch Sanitätsoffizier im Reſervekorps der nordamerikaniſchen Armee. Außer verſchiedenen mediziniſchen Eſſays u. ſelbſtändigen Werken in deutſcher, engliſcher, franzöſiſcher u. italieniſcher Sprache veröffentlichte er S: Ameri- kaniſche Streiflichter, 1902. – Feucht- fröhliches und Feuchtunfröhliches, 1905. – Der Schwedenkonrad (Eine Geſch. a. d. Neckartal), 1906. – Sonnen- blicke vom lateiniſchen Amerika (Eine Kreuzfahrt nach Weſtindien, Colum- bia und Coſta Rica), 1908. *Beck, Martin, wurde am 2. Dez. 1860 zu Wilsdruff bei Dresden als der Sohn des Schuldirektors Heinrich B., der 1882 als Pfarrer im Vogt- lande ſtarb, geboren und erhielt da- ſelbſt ſeine Schulbildung, die hier und da durch Privatunterricht ergänzt ward. Mit 13 Jahren kam er nach Pirna, wo er ſich im Seminar bis 1880 zum Lehrer bildete. Nachdem er drei Jahre in der ſächſiſch-böhmiſchen Schweiz u. vier Jahre im Vogtlande als Lehrer gewirkt hatte, bewogen ihn kleinliche Verhältniſſe kultur- kämpferiſcher Art, 1887 ſein Amt frei- willig niederzulegen. Er wandte ſich nach Berlin u. 1899 nach Charlotten- burg, wo er ſeitdem als Schriftſteller tätig iſt. S: Aus Feld u. Wald (Ge.), 1885. – Allerhand kleine Geſchichten, 1889. *Beck, P. Walter, pſeud. Otto Spielberg, * am 2. Auguſt 1857 zu Magdeburg als der Sohn eines Bau- unternehmers, ſtudierte die Rechte, erwarb ſich die Würde eines Dr. jur. u. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/163>, abgerufen am 23.11.2024.