Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Blu Seit dem 1. Juli 1905 war er poli-tischer Redakteur der "Altonaer Nach- richten" in Hamburg und ist seit 1906 Redakteur an den "Leipziger Neuesten Nachrichten" in Leipzig. S: Deutsche Blum, Robert, Schriftsteller und Blü kratie. Er wurde in das Vorparla-ment nach Frankfurt a. M. gewählt, wo er als einer der Vizepräsidenten die stürmische Versammlung oft durch seine Geistesgegenwart beherrschte. Dann wurde er Mitglied des Fünf- zigerausschusses und auch der Natio- nalversammlung. Nach den Septem- bervorgängen in Frankfurt ging er mit Jul. Fröbel nach Wien, um im Auftrage und Namen der Linken den Wienern eine Beifallsadresse zu über- bringen. Hier wurde er Führer einer Elitekompagnie, die gegen seinen Wil- len an dem Kampfe teilnehmen mußte. Er mußte sich deshalb verborgen hal- ten, wurde aber am 4. Novbr. ver- haftet, am 8. Novbr. 1848 durch das Kriegsgericht zum Tode verurteilt u. am folgenden Morgen in der Brigit- tenau erschossen. S: Die Befreiung *Blumberger, Friedrich, * am S: Patriotische Dichtungen u. Wan- *Blümcke, Ludwig, wurde am *
Blu Seit dem 1. Juli 1905 war er poli-tiſcher Redakteur der „Altonaer Nach- richten“ in Hamburg und iſt ſeit 1906 Redakteur an den „Leipziger Neueſten Nachrichten“ in Leipzig. S: Deutſche Blum, Robert, Schriftſteller und Blü kratie. Er wurde in das Vorparla-ment nach Frankfurt a. M. gewählt, wo er als einer der Vizepräſidenten die ſtürmiſche Verſammlung oft durch ſeine Geiſtesgegenwart beherrſchte. Dann wurde er Mitglied des Fünf- zigerausſchuſſes und auch der Natio- nalverſammlung. Nach den Septem- bervorgängen in Frankfurt ging er mit Jul. Fröbel nach Wien, um im Auftrage und Namen der Linken den Wienern eine Beifallsadreſſe zu über- bringen. Hier wurde er Führer einer Elitekompagnie, die gegen ſeinen Wil- len an dem Kampfe teilnehmen mußte. Er mußte ſich deshalb verborgen hal- ten, wurde aber am 4. Novbr. ver- haftet, am 8. Novbr. 1848 durch das Kriegsgericht zum Tode verurteilt u. am folgenden Morgen in der Brigit- tenau erſchoſſen. S: Die Befreiung *Blumberger, Friedrich, * am S: Patriotiſche Dichtungen u. Wan- *Blümcke, Ludwig, wurde am *
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Blu
Blü
Seit dem 1. Juli 1905 war er poli-
tiſcher Redakteur der „Altonaer Nach-
richten“ in Hamburg und iſt ſeit 1906
Redakteur an den „Leipziger Neueſten
Nachrichten“ in Leipzig.
S: Deutſche
Scholarenlieder, 1900. – Das Schwert
hoch, Germanenſproß! (Deutſch-völ-
kiſche Lr.), 1.–3. A. 1904. – Träume
der Jugend (Ge.), 1904.
Blum, Robert, Schriftſteller und
Politiker, wurde am 10. Novbr. 1807
zu Köln von armen Eltern geboren,
beſuchte die Volksſchule daſelbſt und
erlernte darauf das Gürtlerhand-
werk, fand aber ſpäter Beſchäftigung
in einer Laternenfabrik. Nach Been-
digung eines kurzen Militärdienſtes
(1830) aller Mittel entblößt, nahm
er in Köln die Stelle eines Theater-
dieners an und ging 1831 als Thea-
terſekretär und Kaſſierer nach Leipzig.
Jn dieſer Stellung fand und benutzte
er ſeine Muße zu energiſcher Fortbil-
dung u. zur Entwicklung literariſcher
Tätigkeit. Er wurde Mitarbeiter an
belletriſtiſchen Blättern, gab mit Her-
loßſohn und Marggraff das „Allge-
meine Theaterlexikon“ (VII, 1839–42)
heraus und trat gleichzeitig als poli-
tiſcher Redner mit Erfolg in den
Kreiſen der Liberalen auf. Jm Jahre
1840 ſtiftete er in Leipzig den Schil-
ler-Verein, deſſen Jahresfeſte durch
ihn politiſche Färbung erhielten. Mit
Steger gab er das politiſche Taſchen-
buch „Vorwärts“ (V, 1843–47) her-
aus u. beteiligte ſich als Mitarbeiter
an den „Sächſiſchen Vaterlandsblät-
tern“. Nach Beginn der deutſch-ka-
tholiſchen Bewegung (1845) wurde er
Stifter und Vorſtand der Leipziger
Gemeinde. Jm Jahre 1847 gab er
ſeine Stellung am Theater auf und
gründete eine Verlagsbuchhandlung,
in welcher mehrere ſeiner politiſchen
und ſtaatswiſſenſchaftlichen Werke er-
ſchienen. Mit dem Ausbruch der Be-
wegung von 1848 trat B. als poli-
tiſcher Agitator auf und wurde bald
der Mittelpunkt der ſächſiſchen Demo-
kratie. Er wurde in das Vorparla-
ment nach Frankfurt a. M. gewählt,
wo er als einer der Vizepräſidenten
die ſtürmiſche Verſammlung oft durch
ſeine Geiſtesgegenwart beherrſchte.
Dann wurde er Mitglied des Fünf-
zigerausſchuſſes und auch der Natio-
nalverſammlung. Nach den Septem-
bervorgängen in Frankfurt ging er
mit Jul. Fröbel nach Wien, um im
Auftrage und Namen der Linken den
Wienern eine Beifallsadreſſe zu über-
bringen. Hier wurde er Führer einer
Elitekompagnie, die gegen ſeinen Wil-
len an dem Kampfe teilnehmen mußte.
Er mußte ſich deshalb verborgen hal-
ten, wurde aber am 4. Novbr. ver-
haftet, am 8. Novbr. 1848 durch das
Kriegsgericht zum Tode verurteilt u.
am folgenden Morgen in der Brigit-
tenau erſchoſſen.
S: Die Befreiung
von Candia (Schſp.), 1836.
*Blumberger, Friedrich, * am
24. Oktbr. 1849 zu Kreuznach, beſuchte
ſeit 1862 das dortige Gymnaſium u.
ſtudierte ſeit 1869 in Bonn Mathe-
matik und Naturwiſſenſchaften. Er
wurde Lehrer am Realgymnaſium in
Düſſeldorf, 1886 königl. Kreisſchul-
inſpektor daſelbſt und 1888 zweiter
Stadtſchulinſpektor in Köln, wo er
dann ſpäter zum zweiten Stadtſchul-
rat ernannt wurde. Am 1. Okt. 1898
übernahm er als Direktor die Leitung
der ſtädtiſchen höheren Töchterſchule
und des damit verbundenen Lehre-
rinnenſeminars in Köln, und erhielt
1907 den Charakter als Schulrat.
S: Patriotiſche Dichtungen u. Wan-
derbilder, 1882. – Alt-Düſſeldorf
(Ep. Dn.), 1884. – Lohmüller und
Ellermüller (R. a. d. Nahetal), 1906.
– Altkreuznach (R. a. d. Nahetal),
1907. – Neue Fabeln, Parabeln und
Erzählungen für die Jugend, 1908.
*Blümcke, Ludwig, wurde am
3. März 1877 auf dem Rittergut Do-
mäne Märkiſch-Friedland bei der
gleichnamigen Stadt in Weſtpreußen
geboren, wo ſein Vater Verwalter
*
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