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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Seit dem 1. Juli 1905 war er poli-
tischer Redakteur der "Altonaer Nach-
richten" in Hamburg und ist seit 1906
Redakteur an den "Leipziger Neuesten
Nachrichten" in Leipzig.

S:

Deutsche
Scholarenlieder, 1900. - Das Schwert
hoch, Germanensproß! (Deutsch-völ-
kische Lr.), 1.-3. A. 1904. - Träume
der Jugend (Ge.), 1904.

Blum, Robert,

Schriftsteller und
Politiker, wurde am 10. Novbr. 1807
zu Köln von armen Eltern geboren,
besuchte die Volksschule daselbst und
erlernte darauf das Gürtlerhand-
werk, fand aber später Beschäftigung
in einer Laternenfabrik. Nach Been-
digung eines kurzen Militärdienstes
(1830) aller Mittel entblößt, nahm
er in Köln die Stelle eines Theater-
dieners an und ging 1831 als Thea-
tersekretär und Kassierer nach Leipzig.
Jn dieser Stellung fand und benutzte
er seine Muße zu energischer Fortbil-
dung u. zur Entwicklung literarischer
Tätigkeit. Er wurde Mitarbeiter an
belletristischen Blättern, gab mit Her-
loßsohn und Marggraff das "Allge-
meine Theaterlexikon" (VII, 1839-42)
heraus und trat gleichzeitig als poli-
tischer Redner mit Erfolg in den
Kreisen der Liberalen auf. Jm Jahre
1840 stiftete er in Leipzig den Schil-
ler-Verein, dessen Jahresfeste durch
ihn politische Färbung erhielten. Mit
Steger gab er das politische Taschen-
buch "Vorwärts" (V, 1843-47) her-
aus u. beteiligte sich als Mitarbeiter
an den "Sächsischen Vaterlandsblät-
tern". Nach Beginn der deutsch-ka-
tholischen Bewegung (1845) wurde er
Stifter und Vorstand der Leipziger
Gemeinde. Jm Jahre 1847 gab er
seine Stellung am Theater auf und
gründete eine Verlagsbuchhandlung,
in welcher mehrere seiner politischen
und staatswissenschaftlichen Werke er-
schienen. Mit dem Ausbruch der Be-
wegung von 1848 trat B. als poli-
tischer Agitator auf und wurde bald
der Mittelpunkt der sächsischen Demo-
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kratie. Er wurde in das Vorparla-
ment nach Frankfurt a. M. gewählt,
wo er als einer der Vizepräsidenten
die stürmische Versammlung oft durch
seine Geistesgegenwart beherrschte.
Dann wurde er Mitglied des Fünf-
zigerausschusses und auch der Natio-
nalversammlung. Nach den Septem-
bervorgängen in Frankfurt ging er
mit Jul. Fröbel nach Wien, um im
Auftrage und Namen der Linken den
Wienern eine Beifallsadresse zu über-
bringen. Hier wurde er Führer einer
Elitekompagnie, die gegen seinen Wil-
len an dem Kampfe teilnehmen mußte.
Er mußte sich deshalb verborgen hal-
ten, wurde aber am 4. Novbr. ver-
haftet, am 8. Novbr. 1848 durch das
Kriegsgericht zum Tode verurteilt u.
am folgenden Morgen in der Brigit-
tenau erschossen.

S:

Die Befreiung
von Candia (Schsp.), 1836.

*Blumberger, Friedrich,

* am
24. Oktbr. 1849 zu Kreuznach, besuchte
seit 1862 das dortige Gymnasium u.
studierte seit 1869 in Bonn Mathe-
matik und Naturwissenschaften. Er
wurde Lehrer am Realgymnasium in
Düsseldorf, 1886 königl. Kreisschul-
inspektor daselbst und 1888 zweiter
Stadtschulinspektor in Köln, wo er
dann später zum zweiten Stadtschul-
rat ernannt wurde. Am 1. Okt. 1898
übernahm er als Direktor die Leitung
der städtischen höheren Töchterschule
und des damit verbundenen Lehre-
rinnenseminars in Köln, und erhielt
1907 den Charakter als Schulrat.

S:

Patriotische Dichtungen u. Wan-
derbilder, 1882. - Alt-Düsseldorf
(Ep. Dn.), 1884. - Lohmüller und
Ellermüller (R. a. d. Nahetal), 1906.
- Altkreuznach (R. a. d. Nahetal),
1907. - Neue Fabeln, Parabeln und
Erzählungen für die Jugend, 1908.

*Blümcke,

Ludwig, wurde am
3. März 1877 auf dem Rittergut Do-
mäne Märkisch-Friedland bei der
gleichnamigen Stadt in Westpreußen
geboren, wo sein Vater Verwalter

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Blu
Seit dem 1. Juli 1905 war er poli-
tiſcher Redakteur der „Altonaer Nach-
richten“ in Hamburg und iſt ſeit 1906
Redakteur an den „Leipziger Neueſten
Nachrichten“ in Leipzig.

S:

Deutſche
Scholarenlieder, 1900. – Das Schwert
hoch, Germanenſproß! (Deutſch-völ-
kiſche Lr.), 1.–3. A. 1904. – Träume
der Jugend (Ge.), 1904.

Blum, Robert,

Schriftſteller und
Politiker, wurde am 10. Novbr. 1807
zu Köln von armen Eltern geboren,
beſuchte die Volksſchule daſelbſt und
erlernte darauf das Gürtlerhand-
werk, fand aber ſpäter Beſchäftigung
in einer Laternenfabrik. Nach Been-
digung eines kurzen Militärdienſtes
(1830) aller Mittel entblößt, nahm
er in Köln die Stelle eines Theater-
dieners an und ging 1831 als Thea-
terſekretär und Kaſſierer nach Leipzig.
Jn dieſer Stellung fand und benutzte
er ſeine Muße zu energiſcher Fortbil-
dung u. zur Entwicklung literariſcher
Tätigkeit. Er wurde Mitarbeiter an
belletriſtiſchen Blättern, gab mit Her-
loßſohn und Marggraff das „Allge-
meine Theaterlexikon“ (VII, 1839–42)
heraus und trat gleichzeitig als poli-
tiſcher Redner mit Erfolg in den
Kreiſen der Liberalen auf. Jm Jahre
1840 ſtiftete er in Leipzig den Schil-
ler-Verein, deſſen Jahresfeſte durch
ihn politiſche Färbung erhielten. Mit
Steger gab er das politiſche Taſchen-
buch „Vorwärts“ (V, 1843–47) her-
aus u. beteiligte ſich als Mitarbeiter
an den „Sächſiſchen Vaterlandsblät-
tern“. Nach Beginn der deutſch-ka-
tholiſchen Bewegung (1845) wurde er
Stifter und Vorſtand der Leipziger
Gemeinde. Jm Jahre 1847 gab er
ſeine Stellung am Theater auf und
gründete eine Verlagsbuchhandlung,
in welcher mehrere ſeiner politiſchen
und ſtaatswiſſenſchaftlichen Werke er-
ſchienen. Mit dem Ausbruch der Be-
wegung von 1848 trat B. als poli-
tiſcher Agitator auf und wurde bald
der Mittelpunkt der ſächſiſchen Demo-
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Blü
kratie. Er wurde in das Vorparla-
ment nach Frankfurt a. M. gewählt,
wo er als einer der Vizepräſidenten
die ſtürmiſche Verſammlung oft durch
ſeine Geiſtesgegenwart beherrſchte.
Dann wurde er Mitglied des Fünf-
zigerausſchuſſes und auch der Natio-
nalverſammlung. Nach den Septem-
bervorgängen in Frankfurt ging er
mit Jul. Fröbel nach Wien, um im
Auftrage und Namen der Linken den
Wienern eine Beifallsadreſſe zu über-
bringen. Hier wurde er Führer einer
Elitekompagnie, die gegen ſeinen Wil-
len an dem Kampfe teilnehmen mußte.
Er mußte ſich deshalb verborgen hal-
ten, wurde aber am 4. Novbr. ver-
haftet, am 8. Novbr. 1848 durch das
Kriegsgericht zum Tode verurteilt u.
am folgenden Morgen in der Brigit-
tenau erſchoſſen.

S:

Die Befreiung
von Candia (Schſp.), 1836.

*Blumberger, Friedrich,

* am
24. Oktbr. 1849 zu Kreuznach, beſuchte
ſeit 1862 das dortige Gymnaſium u.
ſtudierte ſeit 1869 in Bonn Mathe-
matik und Naturwiſſenſchaften. Er
wurde Lehrer am Realgymnaſium in
Düſſeldorf, 1886 königl. Kreisſchul-
inſpektor daſelbſt und 1888 zweiter
Stadtſchulinſpektor in Köln, wo er
dann ſpäter zum zweiten Stadtſchul-
rat ernannt wurde. Am 1. Okt. 1898
übernahm er als Direktor die Leitung
der ſtädtiſchen höheren Töchterſchule
und des damit verbundenen Lehre-
rinnenſeminars in Köln, und erhielt
1907 den Charakter als Schulrat.

S:

Patriotiſche Dichtungen u. Wan-
derbilder, 1882. – Alt-Düſſeldorf
(Ep. Dn.), 1884. – Lohmüller und
Ellermüller (R. a. d. Nahetal), 1906.
– Altkreuznach (R. a. d. Nahetal),
1907. – Neue Fabeln, Parabeln und
Erzählungen für die Jugend, 1908.

*Blümcke,

Ludwig, wurde am
3. März 1877 auf dem Rittergut Do-
mäne Märkiſch-Friedland bei der
gleichnamigen Stadt in Weſtpreußen
geboren, wo ſein Vater Verwalter

*
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[264/0268] Blu Blü Seit dem 1. Juli 1905 war er poli- tiſcher Redakteur der „Altonaer Nach- richten“ in Hamburg und iſt ſeit 1906 Redakteur an den „Leipziger Neueſten Nachrichten“ in Leipzig. S: Deutſche Scholarenlieder, 1900. – Das Schwert hoch, Germanenſproß! (Deutſch-völ- kiſche Lr.), 1.–3. A. 1904. – Träume der Jugend (Ge.), 1904. Blum, Robert, Schriftſteller und Politiker, wurde am 10. Novbr. 1807 zu Köln von armen Eltern geboren, beſuchte die Volksſchule daſelbſt und erlernte darauf das Gürtlerhand- werk, fand aber ſpäter Beſchäftigung in einer Laternenfabrik. Nach Been- digung eines kurzen Militärdienſtes (1830) aller Mittel entblößt, nahm er in Köln die Stelle eines Theater- dieners an und ging 1831 als Thea- terſekretär und Kaſſierer nach Leipzig. Jn dieſer Stellung fand und benutzte er ſeine Muße zu energiſcher Fortbil- dung u. zur Entwicklung literariſcher Tätigkeit. Er wurde Mitarbeiter an belletriſtiſchen Blättern, gab mit Her- loßſohn und Marggraff das „Allge- meine Theaterlexikon“ (VII, 1839–42) heraus und trat gleichzeitig als poli- tiſcher Redner mit Erfolg in den Kreiſen der Liberalen auf. Jm Jahre 1840 ſtiftete er in Leipzig den Schil- ler-Verein, deſſen Jahresfeſte durch ihn politiſche Färbung erhielten. Mit Steger gab er das politiſche Taſchen- buch „Vorwärts“ (V, 1843–47) her- aus u. beteiligte ſich als Mitarbeiter an den „Sächſiſchen Vaterlandsblät- tern“. Nach Beginn der deutſch-ka- tholiſchen Bewegung (1845) wurde er Stifter und Vorſtand der Leipziger Gemeinde. Jm Jahre 1847 gab er ſeine Stellung am Theater auf und gründete eine Verlagsbuchhandlung, in welcher mehrere ſeiner politiſchen und ſtaatswiſſenſchaftlichen Werke er- ſchienen. Mit dem Ausbruch der Be- wegung von 1848 trat B. als poli- tiſcher Agitator auf und wurde bald der Mittelpunkt der ſächſiſchen Demo- kratie. Er wurde in das Vorparla- ment nach Frankfurt a. M. gewählt, wo er als einer der Vizepräſidenten die ſtürmiſche Verſammlung oft durch ſeine Geiſtesgegenwart beherrſchte. Dann wurde er Mitglied des Fünf- zigerausſchuſſes und auch der Natio- nalverſammlung. Nach den Septem- bervorgängen in Frankfurt ging er mit Jul. Fröbel nach Wien, um im Auftrage und Namen der Linken den Wienern eine Beifallsadreſſe zu über- bringen. Hier wurde er Führer einer Elitekompagnie, die gegen ſeinen Wil- len an dem Kampfe teilnehmen mußte. Er mußte ſich deshalb verborgen hal- ten, wurde aber am 4. Novbr. ver- haftet, am 8. Novbr. 1848 durch das Kriegsgericht zum Tode verurteilt u. am folgenden Morgen in der Brigit- tenau erſchoſſen. S: Die Befreiung von Candia (Schſp.), 1836. *Blumberger, Friedrich, * am 24. Oktbr. 1849 zu Kreuznach, beſuchte ſeit 1862 das dortige Gymnaſium u. ſtudierte ſeit 1869 in Bonn Mathe- matik und Naturwiſſenſchaften. Er wurde Lehrer am Realgymnaſium in Düſſeldorf, 1886 königl. Kreisſchul- inſpektor daſelbſt und 1888 zweiter Stadtſchulinſpektor in Köln, wo er dann ſpäter zum zweiten Stadtſchul- rat ernannt wurde. Am 1. Okt. 1898 übernahm er als Direktor die Leitung der ſtädtiſchen höheren Töchterſchule und des damit verbundenen Lehre- rinnenſeminars in Köln, und erhielt 1907 den Charakter als Schulrat. S: Patriotiſche Dichtungen u. Wan- derbilder, 1882. – Alt-Düſſeldorf (Ep. Dn.), 1884. – Lohmüller und Ellermüller (R. a. d. Nahetal), 1906. – Altkreuznach (R. a. d. Nahetal), 1907. – Neue Fabeln, Parabeln und Erzählungen für die Jugend, 1908. *Blümcke, Ludwig, wurde am 3. März 1877 auf dem Rittergut Do- mäne Märkiſch-Friedland bei der gleichnamigen Stadt in Weſtpreußen geboren, wo ſein Vater Verwalter *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/268>, abgerufen am 23.11.2024.