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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Böck
Blatt "Der Volkskämpfer". Jm J.
1903 trat er nicht wieder als Reichs-
tagskandidat auf, sondern lebt gänz-
lich zurückgezogen seinen volkskund-
lichen Studien und seiner Gesundheit
in den Vororten Berlins, seit 1905
in Michendorf.

S:

Deutsche Volks-
lieder aus Oberhessen, 1885. - Ger-
mania (Frühlingselegie), 1887. -
Psychologie der Volksdichtung, 1906.

Der deutsche Wald im deutschen Lied
(Anthol.), 1899. - Dorfbilder aus
Hessen und der Mark, 1909.

*Böcker, Ewald,

wurde am 11.
Febr. 1844 in Solingen geboren, wo
sein Vater Handlungsgehilfe war.
Dieser siedelte 1854 nach Köln über,
u. hier besuchte der Sohn bis Michae-
lis 1862 das Friedrich-Wilhelms-
Gymnasium, worauf er sich in Bonn,
Berlin u. Greifswald dem Studium
der klassischen Philologie widmete.
Doch wandte er schon damals sein
Hauptinteresse der neueren deutschen
Literatur zu, die ihn in der Folge
dann ganz in ihren Bann zog. Nach-
dem er im Mai 1867 promoviert, trat
er ins Lehramt, wirkte zuerst an
der höheren Bürgerschule in Wollin
(Pommern), seit dem 1. Januar 1872
an der städtischen höheren Töchter-
schule in Brandenburg a. d. Havel,
wurde 1876 Lehrer an der höheren
Töchterschule in Potsdam und 1877
an der Elisabethschule in Frankfurt
a. M., an der er 1895 zum Professor
ernannt wurde. Jn weiterer Öffent-
lichkeit trat er als Rezitator und Red-
ner im Dienste der Volksbildung her-
vor, u. zugleich beteiligte er sich eifrig
an den Bestrebungen der Journa-
listen- und Schriftstellervereine. Jm
Frühjahr 1898 von einem schweren
Herzleiden befallen, trat er am 1. April
1900 in den Ruhestand u. siedelte nun
nach dem Bade Kösen a. d. Saale über.
Dort starb er am 29. August 1901.

S:

Periander (Tr.), 1874. - Lalage
(Lsp. n. einer N. von L. Schücking),
1879. - Die Huldigung der Künste
[Spaltenumbruch]

Bock
(Dram. Scherz), 1880. - Burggraf
Friedrich (Schsp.), 1881. - Melitta
(Lyr.-ep. G.), 1884. - Prinzessin Gold-
haar (Märchenspiel), 1886. - Der ge-
stiefelte Kater (desgl.), 1887. - Fest-
spiel zur Jordan-Feier, 1889. - Vision
(Vaterl. G.), 1892. - Die neue Durch-
laucht (Schausp. m. Benutzg. e. Riehl-
schen N.), 1894. - Waldasyl. Ameli
(2 Nn.), 1901.

*Böckler, Otto Heinrich,

geb. am
23. Juni 1867 in Oranienburg a. d.
Havel als dritter Sohn des dama-
ligen Seminaroberlehrers B., ver-
lebte infolge der Versetzungen seines
Vaters seine Kinderjahre in Hilchen-
bach (Westfalen) und wieder in Ora-
nienburg, besuchte 1876-87 die Gym-
nasien in Hannover u. Potsdam und
studierte darauf 1887-91 in Berlin
und Marburg Geschichte, Geographie
u. verwandte Fächer. Er ging dann
zur Journalistik über und wirkte be-
sonders bei den Wahlen für antisemi-
tische Kandidaturen, trat auch wie-
derholt selbst als Kandidat für den
Reichstag auf. Er gründete 1894 mit
Paul Förster die antisemitisch-groß-
deutsche Zeitung "Frei-Deutschland",
leitete 1894-96 in Stettin die anti-
semitische Bewegung, redigierte 1900
bis 1905 die "Staatsbürger-Zeitung"
in Berlin-Schöneberg, darauf kurze
Zeit das in Pyritz (Pommern) erschei-
nende Winkelblättchen "Der Mittel-
stand", war seit Anfang d. J. 1906
Parteisekretär des Landesvereins der
deutschen Reformpartei im Königreich
Sachsen in Dresden und nahm 1907
seinen Wohnsitz wieder in Pyritz. Von
1903-07 gehörte er als Mitglied dem
deutschen Reichstage an.

S:

Jatschko
von Köpenick (Vaterl. Schsp.), 1899.
3. A. 1900. - Die letzte Schlacht
(Vaterl. Schsp.), 1903. - Markgraf
Waldemar (Dr.), 1904.

Bockmühl, Peter Engelbert,

geb.
zu Elberfeld am 24. August 1826, er-
hielt unter den Augen seiner Eltern
und Großeltern eine sorgfältige Er-

* 18


[Spaltenumbruch]

Böck
Blatt „Der Volkskämpfer“. Jm J.
1903 trat er nicht wieder als Reichs-
tagskandidat auf, ſondern lebt gänz-
lich zurückgezogen ſeinen volkskund-
lichen Studien und ſeiner Geſundheit
in den Vororten Berlins, ſeit 1905
in Michendorf.

S:

Deutſche Volks-
lieder aus Oberheſſen, 1885. – Ger-
mania (Frühlingselegie), 1887. –
Pſychologie der Volksdichtung, 1906.

Der deutſche Wald im deutſchen Lied
(Anthol.), 1899. – Dorfbilder aus
Heſſen und der Mark, 1909.

*Böcker, Ewald,

wurde am 11.
Febr. 1844 in Solingen geboren, wo
ſein Vater Handlungsgehilfe war.
Dieſer ſiedelte 1854 nach Köln über,
u. hier beſuchte der Sohn bis Michae-
lis 1862 das Friedrich-Wilhelms-
Gymnaſium, worauf er ſich in Bonn,
Berlin u. Greifswald dem Studium
der klaſſiſchen Philologie widmete.
Doch wandte er ſchon damals ſein
Hauptintereſſe der neueren deutſchen
Literatur zu, die ihn in der Folge
dann ganz in ihren Bann zog. Nach-
dem er im Mai 1867 promoviert, trat
er ins Lehramt, wirkte zuerſt an
der höheren Bürgerſchule in Wollin
(Pommern), ſeit dem 1. Januar 1872
an der ſtädtiſchen höheren Töchter-
ſchule in Brandenburg a. d. Havel,
wurde 1876 Lehrer an der höheren
Töchterſchule in Potsdam und 1877
an der Eliſabethſchule in Frankfurt
a. M., an der er 1895 zum Profeſſor
ernannt wurde. Jn weiterer Öffent-
lichkeit trat er als Rezitator und Red-
ner im Dienſte der Volksbildung her-
vor, u. zugleich beteiligte er ſich eifrig
an den Beſtrebungen der Journa-
liſten- und Schriftſtellervereine. Jm
Frühjahr 1898 von einem ſchweren
Herzleiden befallen, trat er am 1. April
1900 in den Ruheſtand u. ſiedelte nun
nach dem Bade Köſen a. d. Saale über.
Dort ſtarb er am 29. Auguſt 1901.

S:

Periander (Tr.), 1874. – Lalage
(Lſp. n. einer N. von L. Schücking),
1879. – Die Huldigung der Künſte
[Spaltenumbruch]

Bock
(Dram. Scherz), 1880. – Burggraf
Friedrich (Schſp.), 1881. – Melitta
(Lyr.-ep. G.), 1884. – Prinzeſſin Gold-
haar (Märchenſpiel), 1886. – Der ge-
ſtiefelte Kater (desgl.), 1887. – Feſt-
ſpiel zur Jordan-Feier, 1889. – Viſion
(Vaterl. G.), 1892. – Die neue Durch-
laucht (Schauſp. m. Benutzg. e. Riehl-
ſchen N.), 1894. – Waldaſyl. Ameli
(2 Nn.), 1901.

*Böckler, Otto Heinrich,

geb. am
23. Juni 1867 in Oranienburg a. d.
Havel als dritter Sohn des dama-
ligen Seminaroberlehrers B., ver-
lebte infolge der Verſetzungen ſeines
Vaters ſeine Kinderjahre in Hilchen-
bach (Weſtfalen) und wieder in Ora-
nienburg, beſuchte 1876–87 die Gym-
naſien in Hannover u. Potsdam und
ſtudierte darauf 1887–91 in Berlin
und Marburg Geſchichte, Geographie
u. verwandte Fächer. Er ging dann
zur Journaliſtik über und wirkte be-
ſonders bei den Wahlen für antiſemi-
tiſche Kandidaturen, trat auch wie-
derholt ſelbſt als Kandidat für den
Reichstag auf. Er gründete 1894 mit
Paul Förſter die antiſemitiſch-groß-
deutſche Zeitung „Frei-Deutſchland“,
leitete 1894–96 in Stettin die anti-
ſemitiſche Bewegung, redigierte 1900
bis 1905 die „Staatsbürger-Zeitung“
in Berlin-Schöneberg, darauf kurze
Zeit das in Pyritz (Pommern) erſchei-
nende Winkelblättchen „Der Mittel-
ſtand“, war ſeit Anfang d. J. 1906
Parteiſekretär des Landesvereins der
deutſchen Reformpartei im Königreich
Sachſen in Dresden und nahm 1907
ſeinen Wohnſitz wieder in Pyritz. Von
1903–07 gehörte er als Mitglied dem
deutſchen Reichstage an.

S:

Jatſchko
von Köpenick (Vaterl. Schſp.), 1899.
3. A. 1900. – Die letzte Schlacht
(Vaterl. Schſp.), 1903. – Markgraf
Waldemar (Dr.), 1904.

Bockmühl, Peter Engelbert,

geb.
zu Elberfeld am 24. Auguſt 1826, er-
hielt unter den Augen ſeiner Eltern
und Großeltern eine ſorgfältige Er-

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[273/0277] Böck Bock Blatt „Der Volkskämpfer“. Jm J. 1903 trat er nicht wieder als Reichs- tagskandidat auf, ſondern lebt gänz- lich zurückgezogen ſeinen volkskund- lichen Studien und ſeiner Geſundheit in den Vororten Berlins, ſeit 1905 in Michendorf. S: Deutſche Volks- lieder aus Oberheſſen, 1885. – Ger- mania (Frühlingselegie), 1887. – Pſychologie der Volksdichtung, 1906. Der deutſche Wald im deutſchen Lied (Anthol.), 1899. – Dorfbilder aus Heſſen und der Mark, 1909. *Böcker, Ewald, wurde am 11. Febr. 1844 in Solingen geboren, wo ſein Vater Handlungsgehilfe war. Dieſer ſiedelte 1854 nach Köln über, u. hier beſuchte der Sohn bis Michae- lis 1862 das Friedrich-Wilhelms- Gymnaſium, worauf er ſich in Bonn, Berlin u. Greifswald dem Studium der klaſſiſchen Philologie widmete. Doch wandte er ſchon damals ſein Hauptintereſſe der neueren deutſchen Literatur zu, die ihn in der Folge dann ganz in ihren Bann zog. Nach- dem er im Mai 1867 promoviert, trat er ins Lehramt, wirkte zuerſt an der höheren Bürgerſchule in Wollin (Pommern), ſeit dem 1. Januar 1872 an der ſtädtiſchen höheren Töchter- ſchule in Brandenburg a. d. Havel, wurde 1876 Lehrer an der höheren Töchterſchule in Potsdam und 1877 an der Eliſabethſchule in Frankfurt a. M., an der er 1895 zum Profeſſor ernannt wurde. Jn weiterer Öffent- lichkeit trat er als Rezitator und Red- ner im Dienſte der Volksbildung her- vor, u. zugleich beteiligte er ſich eifrig an den Beſtrebungen der Journa- liſten- und Schriftſtellervereine. Jm Frühjahr 1898 von einem ſchweren Herzleiden befallen, trat er am 1. April 1900 in den Ruheſtand u. ſiedelte nun nach dem Bade Köſen a. d. Saale über. Dort ſtarb er am 29. Auguſt 1901. S: Periander (Tr.), 1874. – Lalage (Lſp. n. einer N. von L. Schücking), 1879. – Die Huldigung der Künſte (Dram. Scherz), 1880. – Burggraf Friedrich (Schſp.), 1881. – Melitta (Lyr.-ep. G.), 1884. – Prinzeſſin Gold- haar (Märchenſpiel), 1886. – Der ge- ſtiefelte Kater (desgl.), 1887. – Feſt- ſpiel zur Jordan-Feier, 1889. – Viſion (Vaterl. G.), 1892. – Die neue Durch- laucht (Schauſp. m. Benutzg. e. Riehl- ſchen N.), 1894. – Waldaſyl. Ameli (2 Nn.), 1901. *Böckler, Otto Heinrich, geb. am 23. Juni 1867 in Oranienburg a. d. Havel als dritter Sohn des dama- ligen Seminaroberlehrers B., ver- lebte infolge der Verſetzungen ſeines Vaters ſeine Kinderjahre in Hilchen- bach (Weſtfalen) und wieder in Ora- nienburg, beſuchte 1876–87 die Gym- naſien in Hannover u. Potsdam und ſtudierte darauf 1887–91 in Berlin und Marburg Geſchichte, Geographie u. verwandte Fächer. Er ging dann zur Journaliſtik über und wirkte be- ſonders bei den Wahlen für antiſemi- tiſche Kandidaturen, trat auch wie- derholt ſelbſt als Kandidat für den Reichstag auf. Er gründete 1894 mit Paul Förſter die antiſemitiſch-groß- deutſche Zeitung „Frei-Deutſchland“, leitete 1894–96 in Stettin die anti- ſemitiſche Bewegung, redigierte 1900 bis 1905 die „Staatsbürger-Zeitung“ in Berlin-Schöneberg, darauf kurze Zeit das in Pyritz (Pommern) erſchei- nende Winkelblättchen „Der Mittel- ſtand“, war ſeit Anfang d. J. 1906 Parteiſekretär des Landesvereins der deutſchen Reformpartei im Königreich Sachſen in Dresden und nahm 1907 ſeinen Wohnſitz wieder in Pyritz. Von 1903–07 gehörte er als Mitglied dem deutſchen Reichstage an. S: Jatſchko von Köpenick (Vaterl. Schſp.), 1899. 3. A. 1900. – Die letzte Schlacht (Vaterl. Schſp.), 1903. – Markgraf Waldemar (Dr.), 1904. Bockmühl, Peter Engelbert, geb. zu Elberfeld am 24. Auguſt 1826, er- hielt unter den Augen ſeiner Eltern und Großeltern eine ſorgfältige Er- * 18

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/277>, abgerufen am 23.11.2024.