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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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in Berlin gegründet, dem dann inner-
halb eines Jahres ein zweites folgte.
B., in dessen Werken sich ein humo-
ristisch-parodistisches Talent ersten
Ranges mit einer seltenen Bühnen-
kenntnis vereint, hat sich damit das
Verdienst erworben, in die deutsche
Theaterwelt ein Element eingeführt
zu haben, dessen Wirkungen sich inner-
halb der dramat. Produktion mit der
Zeit auf das erfolgreichste geltend
machen werden. Seine Parodien über
Wildenbruchs "Quitzows" wurden in
Berlin über 400mal, über Suder-
manns "Ehre" mehr als 350mal ge-
geben. Andere Arbeiten Böhms in
diesem Genre sind "Die Haubenlerche,
Sodoms Ende, Die Räuber, Der Fall
Clemenceau, Faust, Cavalleria Rusti-
cana, Die Reise in die Astronomie,
Unser Afrika, Heimat, Der bayerische
Hiesel, Wilhelm Tell, Der Ring des
Nibelungen, Der geschundene Raub-
ritter". Außerdem hat B. wohl mehr
als hundert Bühnenstücke geschrieben,
von denen die meisten als Manuskript
gedruckt sind. Zu erwähnen sind

S:


Nettchen und Jettchen (P.), 1865. -
Die Solo-Posse, 1865. - Das Milch-
mädchen (Lsp.), 1865. - Seine Frau
läßt sich rasieren (Lsp.), 1868. - Röck-
chen und Jäckchen (Lsp.), 1872. - Eine
Weihnachtsüberraschung (Genrebild),
1877. - Manöver-Abenteuer (P.),
1881. - Unsere Soldaten (P.), 1881.
- Der Rattenfänger von Hameln
(Volksst.), 1885. - Der Trompeter
von Säkkingen (Volksst.), 1886. -
Anna, zu dir ist mein liebster Gang
(P.), 1887. - Die Kornblumen des
Kaisers (Volksst.), 1887. - Wenn der
Krieger heimwärts zieht (P.), 1895. -
Sedan, oder: Nach 25 Jahren (Fest-
spiel), 1895. - Noch ein Täßchen ge-
fällig? (Plauderei), 1895. - Welche
von beiden? (Schw., mit Wilh. Thal),
3. A. 1895. - Er oder Sie, oder: Ehe-
standsdifferenzen (Lsp.), 1895. - Vor
dem Sedantage (Genrebild), 1895. -
Das ganze Deutschland soll es sein!
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(Festsp.), 1896. - Herr Dame (P.),
1898. - O diese Plätterinnen! (P.),
1899. - Der Bärenhäuter (Dr. M.),
1899. - Mann und Frau im Essig-
krug (Kom.), 1899. - Wenn man
Hausknecht war, oder: Frühere Ver-
hältnisse (P. n. Nestroy), 1901. - Eine
Jnstruktionsstunde der weiblichen
Feuerwehr (Dram. Scherz), 1901. -
Der Verschwiegene wider Willen (P.
n. Kotzebue), 1901. - Stille Nacht,
heilige Nacht! (Genrebild), 1901. -
Prinzessin Demut, oder: Die Esels-
haut (Dr. M.), 1902. - Der lustige
Ehemann (Kom. Genrebild), 1902. -
Fröhliche Weihnachten (Genrebild),
1902. - Wohl bekomm's! (P. n. d.
Franz.), 1902. - Das große Buch der
Tafellieder (Originale), 1902. - Jm
schwarzen Rössel (P.), 1904. - Student
Bummel, oder: Eine Gerichtssitzung
in Kalau (P.), 1904. - Bursche Pa-
nofsky (P., mit Frz. Heil), 1904. -
Kaisergeburtstags-Überraschungen,
oder: Die Liebe muß jung sein, der
Wein alt (P.), 1907. - Fünfzig Jahre
(Festsp. zu Kaisers 50. Geburtstag),
1908. - Verwechselt, verwechselt das
Bäumchen! (Komisches Genrebild),
1908. - B. + in Berlin 11. Juni 1912.

*Böhm, Willibald,

geb. am 29. Ok-
tober 1875 in Wodnian (Böhmen),
besuchte die Volks- und Bürgerschule,
sowie die deutsche Lehrerbildungsan-
stalt in Budweis und wurde im Juli
1894 als Lehrer in Piberschlag bei
Gratzen (Böhmen) angestellt. Jm
Februar 1897 kam er als Lehrer nach
Hodowitz und später nach Budweis,
wo er am 1. Jan. 1899 als Schrift-
leiter in die Redaktion des "Volks-
boten" eintrat. Seit 1901 war er
Lehrer in Lodus bei Budweis, kehrte
aber 1905 wieder nach Budweis zu-
rück.

S:

Sie schreiben? (Bilder und
En.), 1897. - Aus dem Böhmerwalde
(Erzählung für das Volk), 1898. -
Wer war's? (Erzählung f. d. Volk),
1899. - Aus freien Stunden (En.),
1901.

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in Berlin gegründet, dem dann inner-
halb eines Jahres ein zweites folgte.
B., in deſſen Werken ſich ein humo-
riſtiſch-parodiſtiſches Talent erſten
Ranges mit einer ſeltenen Bühnen-
kenntnis vereint, hat ſich damit das
Verdienſt erworben, in die deutſche
Theaterwelt ein Element eingeführt
zu haben, deſſen Wirkungen ſich inner-
halb der dramat. Produktion mit der
Zeit auf das erfolgreichſte geltend
machen werden. Seine Parodien über
Wildenbruchs „Quitzows“ wurden in
Berlin über 400mal, über Suder-
manns „Ehre“ mehr als 350mal ge-
geben. Andere Arbeiten Böhms in
dieſem Genre ſind „Die Haubenlerche,
Sodoms Ende, Die Räuber, Der Fall
Clemenceau, Fauſt, Cavalleria Ruſti-
cana, Die Reiſe in die Aſtronomie,
Unſer Afrika, Heimat, Der bayeriſche
Hieſel, Wilhelm Tell, Der Ring des
Nibelungen, Der geſchundene Raub-
ritter“. Außerdem hat B. wohl mehr
als hundert Bühnenſtücke geſchrieben,
von denen die meiſten als Manuſkript
gedruckt ſind. Zu erwähnen ſind

S:


Nettchen und Jettchen (P.), 1865. –
Die Solo-Poſſe, 1865. – Das Milch-
mädchen (Lſp.), 1865. – Seine Frau
läßt ſich raſieren (Lſp.), 1868. – Röck-
chen und Jäckchen (Lſp.), 1872. – Eine
Weihnachtsüberraſchung (Genrebild),
1877. – Manöver-Abenteuer (P.),
1881. – Unſere Soldaten (P.), 1881.
– Der Rattenfänger von Hameln
(Volksſt.), 1885. – Der Trompeter
von Säkkingen (Volksſt.), 1886. –
Anna, zu dir iſt mein liebſter Gang
(P.), 1887. – Die Kornblumen des
Kaiſers (Volksſt.), 1887. – Wenn der
Krieger heimwärts zieht (P.), 1895. –
Sedan, oder: Nach 25 Jahren (Feſt-
ſpiel), 1895. – Noch ein Täßchen ge-
fällig? (Plauderei), 1895. – Welche
von beiden? (Schw., mit Wilh. Thal),
3. A. 1895. – Er oder Sie, oder: Ehe-
ſtandsdifferenzen (Lſp.), 1895. – Vor
dem Sedantage (Genrebild), 1895. –
Das ganze Deutſchland ſoll es ſein!
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(Feſtſp.), 1896. – Herr Dame (P.),
1898. – O dieſe Plätterinnen! (P.),
1899. – Der Bärenhäuter (Dr. M.),
1899. – Mann und Frau im Eſſig-
krug (Kom.), 1899. – Wenn man
Hausknecht war, oder: Frühere Ver-
hältniſſe (P. n. Neſtroy), 1901. – Eine
Jnſtruktionsſtunde der weiblichen
Feuerwehr (Dram. Scherz), 1901. –
Der Verſchwiegene wider Willen (P.
n. Kotzebue), 1901. – Stille Nacht,
heilige Nacht! (Genrebild), 1901. –
Prinzeſſin Demut, oder: Die Eſels-
haut (Dr. M.), 1902. – Der luſtige
Ehemann (Kom. Genrebild), 1902. –
Fröhliche Weihnachten (Genrebild),
1902. – Wohl bekomm’s! (P. n. d.
Franz.), 1902. – Das große Buch der
Tafellieder (Originale), 1902. – Jm
ſchwarzen Röſſel (P.), 1904. – Student
Bummel, oder: Eine Gerichtsſitzung
in Kalau (P.), 1904. – Burſche Pa-
nofsky (P., mit Frz. Heil), 1904. –
Kaiſergeburtstags-Überraſchungen,
oder: Die Liebe muß jung ſein, der
Wein alt (P.), 1907. – Fünfzig Jahre
(Feſtſp. zu Kaiſers 50. Geburtstag),
1908. – Verwechſelt, verwechſelt das
Bäumchen! (Komiſches Genrebild),
1908. – B. † in Berlin 11. Juni 1912.

*Böhm, Willibald,

geb. am 29. Ok-
tober 1875 in Wodnian (Böhmen),
beſuchte die Volks- und Bürgerſchule,
ſowie die deutſche Lehrerbildungsan-
ſtalt in Budweis und wurde im Juli
1894 als Lehrer in Piberſchlag bei
Gratzen (Böhmen) angeſtellt. Jm
Februar 1897 kam er als Lehrer nach
Hodowitz und ſpäter nach Budweis,
wo er am 1. Jan. 1899 als Schrift-
leiter in die Redaktion des „Volks-
boten“ eintrat. Seit 1901 war er
Lehrer in Lodus bei Budweis, kehrte
aber 1905 wieder nach Budweis zu-
rück.

S:

Sie ſchreiben? (Bilder und
En.), 1897. – Aus dem Böhmerwalde
(Erzählung für das Volk), 1898. –
Wer war’s? (Erzählung f. d. Volk),
1899. – Aus freien Stunden (En.),
1901.

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[284/0288] Böh Böh in Berlin gegründet, dem dann inner- halb eines Jahres ein zweites folgte. B., in deſſen Werken ſich ein humo- riſtiſch-parodiſtiſches Talent erſten Ranges mit einer ſeltenen Bühnen- kenntnis vereint, hat ſich damit das Verdienſt erworben, in die deutſche Theaterwelt ein Element eingeführt zu haben, deſſen Wirkungen ſich inner- halb der dramat. Produktion mit der Zeit auf das erfolgreichſte geltend machen werden. Seine Parodien über Wildenbruchs „Quitzows“ wurden in Berlin über 400mal, über Suder- manns „Ehre“ mehr als 350mal ge- geben. Andere Arbeiten Böhms in dieſem Genre ſind „Die Haubenlerche, Sodoms Ende, Die Räuber, Der Fall Clemenceau, Fauſt, Cavalleria Ruſti- cana, Die Reiſe in die Aſtronomie, Unſer Afrika, Heimat, Der bayeriſche Hieſel, Wilhelm Tell, Der Ring des Nibelungen, Der geſchundene Raub- ritter“. Außerdem hat B. wohl mehr als hundert Bühnenſtücke geſchrieben, von denen die meiſten als Manuſkript gedruckt ſind. Zu erwähnen ſind S: Nettchen und Jettchen (P.), 1865. – Die Solo-Poſſe, 1865. – Das Milch- mädchen (Lſp.), 1865. – Seine Frau läßt ſich raſieren (Lſp.), 1868. – Röck- chen und Jäckchen (Lſp.), 1872. – Eine Weihnachtsüberraſchung (Genrebild), 1877. – Manöver-Abenteuer (P.), 1881. – Unſere Soldaten (P.), 1881. – Der Rattenfänger von Hameln (Volksſt.), 1885. – Der Trompeter von Säkkingen (Volksſt.), 1886. – Anna, zu dir iſt mein liebſter Gang (P.), 1887. – Die Kornblumen des Kaiſers (Volksſt.), 1887. – Wenn der Krieger heimwärts zieht (P.), 1895. – Sedan, oder: Nach 25 Jahren (Feſt- ſpiel), 1895. – Noch ein Täßchen ge- fällig? (Plauderei), 1895. – Welche von beiden? (Schw., mit Wilh. Thal), 3. A. 1895. – Er oder Sie, oder: Ehe- ſtandsdifferenzen (Lſp.), 1895. – Vor dem Sedantage (Genrebild), 1895. – Das ganze Deutſchland ſoll es ſein! (Feſtſp.), 1896. – Herr Dame (P.), 1898. – O dieſe Plätterinnen! (P.), 1899. – Der Bärenhäuter (Dr. M.), 1899. – Mann und Frau im Eſſig- krug (Kom.), 1899. – Wenn man Hausknecht war, oder: Frühere Ver- hältniſſe (P. n. Neſtroy), 1901. – Eine Jnſtruktionsſtunde der weiblichen Feuerwehr (Dram. Scherz), 1901. – Der Verſchwiegene wider Willen (P. n. Kotzebue), 1901. – Stille Nacht, heilige Nacht! (Genrebild), 1901. – Prinzeſſin Demut, oder: Die Eſels- haut (Dr. M.), 1902. – Der luſtige Ehemann (Kom. Genrebild), 1902. – Fröhliche Weihnachten (Genrebild), 1902. – Wohl bekomm’s! (P. n. d. Franz.), 1902. – Das große Buch der Tafellieder (Originale), 1902. – Jm ſchwarzen Röſſel (P.), 1904. – Student Bummel, oder: Eine Gerichtsſitzung in Kalau (P.), 1904. – Burſche Pa- nofsky (P., mit Frz. Heil), 1904. – Kaiſergeburtstags-Überraſchungen, oder: Die Liebe muß jung ſein, der Wein alt (P.), 1907. – Fünfzig Jahre (Feſtſp. zu Kaiſers 50. Geburtstag), 1908. – Verwechſelt, verwechſelt das Bäumchen! (Komiſches Genrebild), 1908. – B. † in Berlin 11. Juni 1912. *Böhm, Willibald, geb. am 29. Ok- tober 1875 in Wodnian (Böhmen), beſuchte die Volks- und Bürgerſchule, ſowie die deutſche Lehrerbildungsan- ſtalt in Budweis und wurde im Juli 1894 als Lehrer in Piberſchlag bei Gratzen (Böhmen) angeſtellt. Jm Februar 1897 kam er als Lehrer nach Hodowitz und ſpäter nach Budweis, wo er am 1. Jan. 1899 als Schrift- leiter in die Redaktion des „Volks- boten“ eintrat. Seit 1901 war er Lehrer in Lodus bei Budweis, kehrte aber 1905 wieder nach Budweis zu- rück. S: Sie ſchreiben? (Bilder und En.), 1897. – Aus dem Böhmerwalde (Erzählung für das Volk), 1898. – Wer war’s? (Erzählung f. d. Volk), 1899. – Aus freien Stunden (En.), 1901. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/288>, abgerufen am 23.11.2024.