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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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über und fand hier bald eine ausge-
dehnte Praxis. Jndessen veranlaßten
ihn vielfache Reibereien mit den Ärz-
ten und verschiedene Strafen auf
Grund des § 367 des Strafgesetz-
buchs, sich einen anderen Erwerbs-
zweig zu suchen, und so gründete er
in Fischbach an der Nahe eine Kraft-
kaffeefabrik, die er noch heute betreibt.

S:

Hunsrücker Humor (Dialekt-Ge-
diegde, allerhand Geschiegde); II, 1905.

*Bopp, Fritz,

* am 14. Jan. 1863
zu Dielsdorf, Kant. Zürich, als der
Sohn eines Bauern, besuchte nur bis
zum 13. Jahre die Volksschule u. kam
dann als Schreibergehilfe in eine
Kanzlei. Nur zwei Jahre hielt er es
dort aus. Die Sehnsucht nach der
Heimat, nach der Natur und Land-
arbeit ward so mächtig in ihm, daß
er in die häuslichen Verhältnisse sei-
ner Eltern -- obwohl dieselben trübe
und traurig genug waren -- zurück-
kehrte und hier seine bäuerliche Arbeit
wieder aufnahm. Jn den wenigen
Stunden der Muse beschäftigte er sich
viel mit Poesie und Politik, schrieb
ab und zu kleinere Zeitungsartikel u.
übernahm im Dezember 1887 die Re-
daktion eines Lokalblattes, die er aber
schon Ende 1888 niederlegte, da er
sich der herrschenden Parteidisziplin
nicht fügen mochte u. in seiner näch-
sten Umgebung bittere Anfeindungen
zu erdulden hatte. Doch wurde ihm
bald darauf ein Blatt in fernerer
Gegend offen gestellt, dem er auch
noch heute als Redakteur angehört.
Daneben bearbeitet er nach wie vor
die Felder seines Vaters.

S

Fal-
lende Blätter (Ge.), 1891. - Däm-
merlicht (Ge.), 1892. - Wolken und
Sterne (Neue Ge.), 1896. - Neue Ge-
dichte, 1904.

*Borchardt, Felix,

ein Sohn des
Ministerresidenten und Geh. Justiz-
rats Siegfried B., des Verfassers
wertvoller juristischer Werke, wurde
am 7. März 1857 zu Berlin geboren,
widmete sich der Kunst und lebt als
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bekannter Genre- und Porträtmaler
in Dresden. Auch als Schriftsteller
ist er, besonders für die Zeitschrift
"Moderne Kunst" tätig.

S:

Lava-
ströme (Sittenroman a. d. neapolit.
high-life), 1896.

Borchardt, Georg,

pseud. Georg
Hermann
, geb. am 7. Oktbr. 1871
in Berlin, lebt daselbst als Schrift-
steller.

S:

Spielkinder (R.), 1896. -
Modelle (Ein Skizzenbuch), 1897. -
Die Zukunftsfrohen (Neue Sk.), 1898.
- Aus dem letzten Hause (Neues Skiz-
zenbuch), 1899. - Die deutsche Kari-
katur im 19. Jahrhundert, 1901. -
Wilhelm Busch (Biogr. Studie), 1902.
- Skizzen und Silhouetten (Gesamm.
Kunstaufsätze), 1902. - Jettchen Gebert
(R.), 1906. 3. A. 1907. - Henriette
Jacoby (R., Forts. d. vor.), 1.-15. A.
1908. - Sehnsucht (Ernste Plaude-
reien), 1909.

*Borchart, Elsbeth,

geboren am
3. Dezbr. 1878 zu Margonin (Prov.
Posen) als die Tochter des dortigen
Kreisrichters, der bald darauf nach
Tuchel (Westpreußen), dann nach
Bütow (Pommern) und endlich als
Landgerichtsdirektor nach Ratibor
(Schlesien) versetzt ward. Hier emp-
fing Elsbeth ihre gesamte Schulbil-
dung, besuchte auch das Seminar,
ohne jedoch bei ihrer schwächlichen
Konstitution die Absicht zu haben, sich
dem Lehrerinnenberufe zu widmen.
Der frühe Tod des Vaters brachte
einen Umschwung in die Verhältnisse.
Die Familie siedelte nach Berlin über,
und hier widmete sich Elsbeth der
Musik u. den Sprachen, begann auch,
einem inneren Drange folgend, ihre
schriftstellerisch. Versuche ohne irgend-
einen Nebengedanken an eine Verwer-
tung derselben. Erst nach Jahren trat
sie mit einer Novelle an die Öffent-
lichkeit, u. der Erfolg führte sie dann
für immer in die Schriftstellerlauf-
bahn hinein. Sie lebt mit Mutter u.
Schwester noch jetzt in Berlin, das sie
mit den Jhrigen nur zu größeren Rei-

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Bop
über und fand hier bald eine ausge-
dehnte Praxis. Jndeſſen veranlaßten
ihn vielfache Reibereien mit den Ärz-
ten und verſchiedene Strafen auf
Grund des § 367 des Strafgeſetz-
buchs, ſich einen anderen Erwerbs-
zweig zu ſuchen, und ſo gründete er
in Fiſchbach an der Nahe eine Kraft-
kaffeefabrik, die er noch heute betreibt.

S:

Hunsrücker Humor (Dialekt-Ge-
diegde, allerhand Geſchiegde); II, 1905.

*Bopp, Fritz,

* am 14. Jan. 1863
zu Dielsdorf, Kant. Zürich, als der
Sohn eines Bauern, beſuchte nur bis
zum 13. Jahre die Volksſchule u. kam
dann als Schreibergehilfe in eine
Kanzlei. Nur zwei Jahre hielt er es
dort aus. Die Sehnſucht nach der
Heimat, nach der Natur und Land-
arbeit ward ſo mächtig in ihm, daß
er in die häuslichen Verhältniſſe ſei-
ner Eltern — obwohl dieſelben trübe
und traurig genug waren — zurück-
kehrte und hier ſeine bäuerliche Arbeit
wieder aufnahm. Jn den wenigen
Stunden der Muſe beſchäftigte er ſich
viel mit Poeſie und Politik, ſchrieb
ab und zu kleinere Zeitungsartikel u.
übernahm im Dezember 1887 die Re-
daktion eines Lokalblattes, die er aber
ſchon Ende 1888 niederlegte, da er
ſich der herrſchenden Parteidisziplin
nicht fügen mochte u. in ſeiner näch-
ſten Umgebung bittere Anfeindungen
zu erdulden hatte. Doch wurde ihm
bald darauf ein Blatt in fernerer
Gegend offen geſtellt, dem er auch
noch heute als Redakteur angehört.
Daneben bearbeitet er nach wie vor
die Felder ſeines Vaters.

S

Fal-
lende Blätter (Ge.), 1891. – Däm-
merlicht (Ge.), 1892. – Wolken und
Sterne (Neue Ge.), 1896. – Neue Ge-
dichte, 1904.

*Borchardt, Felix,

ein Sohn des
Miniſterreſidenten und Geh. Juſtiz-
rats Siegfried B., des Verfaſſers
wertvoller juriſtiſcher Werke, wurde
am 7. März 1857 zu Berlin geboren,
widmete ſich der Kunſt und lebt als
[Spaltenumbruch]

Bor
bekannter Genre- und Porträtmaler
in Dresden. Auch als Schriftſteller
iſt er, beſonders für die Zeitſchrift
„Moderne Kunſt“ tätig.

S:

Lava-
ſtröme (Sittenroman a. d. neapolit.
high-life), 1896.

Borchardt, Georg,

pſeud. Georg
Hermann
, geb. am 7. Oktbr. 1871
in Berlin, lebt daſelbſt als Schrift-
ſteller.

S:

Spielkinder (R.), 1896. –
Modelle (Ein Skizzenbuch), 1897. –
Die Zukunftsfrohen (Neue Sk.), 1898.
– Aus dem letzten Hauſe (Neues Skiz-
zenbuch), 1899. – Die deutſche Kari-
katur im 19. Jahrhundert, 1901. –
Wilhelm Buſch (Biogr. Studie), 1902.
– Skizzen und Silhouetten (Geſamm.
Kunſtaufſätze), 1902. – Jettchen Gebert
(R.), 1906. 3. A. 1907. – Henriette
Jacoby (R., Fortſ. d. vor.), 1.–15. A.
1908. – Sehnſucht (Ernſte Plaude-
reien), 1909.

*Borchart, Elsbeth,

geboren am
3. Dezbr. 1878 zu Margonin (Prov.
Poſen) als die Tochter des dortigen
Kreisrichters, der bald darauf nach
Tuchel (Weſtpreußen), dann nach
Bütow (Pommern) und endlich als
Landgerichtsdirektor nach Ratibor
(Schleſien) verſetzt ward. Hier emp-
fing Elsbeth ihre geſamte Schulbil-
dung, beſuchte auch das Seminar,
ohne jedoch bei ihrer ſchwächlichen
Konſtitution die Abſicht zu haben, ſich
dem Lehrerinnenberufe zu widmen.
Der frühe Tod des Vaters brachte
einen Umſchwung in die Verhältniſſe.
Die Familie ſiedelte nach Berlin über,
und hier widmete ſich Elsbeth der
Muſik u. den Sprachen, begann auch,
einem inneren Drange folgend, ihre
ſchriftſtelleriſch. Verſuche ohne irgend-
einen Nebengedanken an eine Verwer-
tung derſelben. Erſt nach Jahren trat
ſie mit einer Novelle an die Öffent-
lichkeit, u. der Erfolg führte ſie dann
für immer in die Schriftſtellerlauf-
bahn hinein. Sie lebt mit Mutter u.
Schweſter noch jetzt in Berlin, das ſie
mit den Jhrigen nur zu größeren Rei-

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[296/0300] Bop Bor über und fand hier bald eine ausge- dehnte Praxis. Jndeſſen veranlaßten ihn vielfache Reibereien mit den Ärz- ten und verſchiedene Strafen auf Grund des § 367 des Strafgeſetz- buchs, ſich einen anderen Erwerbs- zweig zu ſuchen, und ſo gründete er in Fiſchbach an der Nahe eine Kraft- kaffeefabrik, die er noch heute betreibt. S: Hunsrücker Humor (Dialekt-Ge- diegde, allerhand Geſchiegde); II, 1905. *Bopp, Fritz, * am 14. Jan. 1863 zu Dielsdorf, Kant. Zürich, als der Sohn eines Bauern, beſuchte nur bis zum 13. Jahre die Volksſchule u. kam dann als Schreibergehilfe in eine Kanzlei. Nur zwei Jahre hielt er es dort aus. Die Sehnſucht nach der Heimat, nach der Natur und Land- arbeit ward ſo mächtig in ihm, daß er in die häuslichen Verhältniſſe ſei- ner Eltern — obwohl dieſelben trübe und traurig genug waren — zurück- kehrte und hier ſeine bäuerliche Arbeit wieder aufnahm. Jn den wenigen Stunden der Muſe beſchäftigte er ſich viel mit Poeſie und Politik, ſchrieb ab und zu kleinere Zeitungsartikel u. übernahm im Dezember 1887 die Re- daktion eines Lokalblattes, die er aber ſchon Ende 1888 niederlegte, da er ſich der herrſchenden Parteidisziplin nicht fügen mochte u. in ſeiner näch- ſten Umgebung bittere Anfeindungen zu erdulden hatte. Doch wurde ihm bald darauf ein Blatt in fernerer Gegend offen geſtellt, dem er auch noch heute als Redakteur angehört. Daneben bearbeitet er nach wie vor die Felder ſeines Vaters. S Fal- lende Blätter (Ge.), 1891. – Däm- merlicht (Ge.), 1892. – Wolken und Sterne (Neue Ge.), 1896. – Neue Ge- dichte, 1904. *Borchardt, Felix, ein Sohn des Miniſterreſidenten und Geh. Juſtiz- rats Siegfried B., des Verfaſſers wertvoller juriſtiſcher Werke, wurde am 7. März 1857 zu Berlin geboren, widmete ſich der Kunſt und lebt als bekannter Genre- und Porträtmaler in Dresden. Auch als Schriftſteller iſt er, beſonders für die Zeitſchrift „Moderne Kunſt“ tätig. S: Lava- ſtröme (Sittenroman a. d. neapolit. high-life), 1896. Borchardt, Georg, pſeud. Georg Hermann, geb. am 7. Oktbr. 1871 in Berlin, lebt daſelbſt als Schrift- ſteller. S: Spielkinder (R.), 1896. – Modelle (Ein Skizzenbuch), 1897. – Die Zukunftsfrohen (Neue Sk.), 1898. – Aus dem letzten Hauſe (Neues Skiz- zenbuch), 1899. – Die deutſche Kari- katur im 19. Jahrhundert, 1901. – Wilhelm Buſch (Biogr. Studie), 1902. – Skizzen und Silhouetten (Geſamm. Kunſtaufſätze), 1902. – Jettchen Gebert (R.), 1906. 3. A. 1907. – Henriette Jacoby (R., Fortſ. d. vor.), 1.–15. A. 1908. – Sehnſucht (Ernſte Plaude- reien), 1909. *Borchart, Elsbeth, geboren am 3. Dezbr. 1878 zu Margonin (Prov. Poſen) als die Tochter des dortigen Kreisrichters, der bald darauf nach Tuchel (Weſtpreußen), dann nach Bütow (Pommern) und endlich als Landgerichtsdirektor nach Ratibor (Schleſien) verſetzt ward. Hier emp- fing Elsbeth ihre geſamte Schulbil- dung, beſuchte auch das Seminar, ohne jedoch bei ihrer ſchwächlichen Konſtitution die Abſicht zu haben, ſich dem Lehrerinnenberufe zu widmen. Der frühe Tod des Vaters brachte einen Umſchwung in die Verhältniſſe. Die Familie ſiedelte nach Berlin über, und hier widmete ſich Elsbeth der Muſik u. den Sprachen, begann auch, einem inneren Drange folgend, ihre ſchriftſtelleriſch. Verſuche ohne irgend- einen Nebengedanken an eine Verwer- tung derſelben. Erſt nach Jahren trat ſie mit einer Novelle an die Öffent- lichkeit, u. der Erfolg führte ſie dann für immer in die Schriftſtellerlauf- bahn hinein. Sie lebt mit Mutter u. Schweſter noch jetzt in Berlin, das ſie mit den Jhrigen nur zu größeren Rei- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/300>, abgerufen am 23.11.2024.