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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Böt
renhausstudien), 1900. - Ausgewiesen
(Dr. a. d. 80 er Jahren), 1900. 3. A.
1906. - Prosit! (Ein rheinweinfeuch-
tes Lsp.), 1901. - Die berühmte Tra-
gödin (Künstler-R.), 1902. - Der
Nabob auf Capri (R.), 1904. - Karls-
bader Novellen und anderes, 1906. -
Germania im Ausland (Ungemüt-
liche Wahrheiten), 1906. - Drei mensch-
liche Tragikomödien [Einakterzyklus:
Wegen Preßvergehen (sep. 1895). -
Dämonen. - Die berühmte Tragö-
din.] - Germania daheim (Neue un-
gemütliche Wahrheiten), 1907. - Ma-
rianne Lenore (R.), 1907. - Freiheit
(Polit. Schsp.), 1908. - Gleichheit
(Polit. Schsp.), 1908. - Der Dorf-
könig (R.), 1908.

Böttcher, Karl Julius,

geb. am
11. Mai 1831 in Dresden als der äl-
teste Sohn des als Konrektor an der
Kreuzschule in Dresden verstorbenen
Dr. Julius B., des namhaften He-
bräers, besuchte die Kreuzschule und
studierte 1849-53 in Leipzig Theo-
logie. Nach Erstehung des ersten Exa-
mens wurde er Hauslehrer in Schnee-
berg, ging 1855, nachdem er die zweite
Prüfung bestanden, als Lehrer an
das damalige Privatseminar in Mil-
denau und wurde 1857 erster Ober-
lehrer am königl. Lehrerseminar zu
Friedrichstadt-Dresden. Aber schon
im folgenden Jahre trat er ins Pfarr-
amt zurück; er wurde Diakonus in
Reichenbach i. V., kam 1865 als Pfar-
rer nach Tannenberg bei Annaberg
und 1869 nach Riesa, gab jedoch 1872
dieses Amt auf und übernahm die
Stelle eines ersten Lehrers am Luisen-
Stift in Niederlößnitz bei Dresden.
Seit 1876 Pfarrer in Sachsenburg
bei Frankenberg, wirkte er dort bis
1895, wo ein Herzleiden ihn zwang,
seine Emeritierung nachzusuchen. Er
kaufte sich darauf in dem ihm beson-
ders lieb gewordenen Niederlößnitz
an, und hier ist er am 12. März 1898
gestorben.

S:

Glaubenslieder, 1898.

*Böttcher, Mathilde von,

als
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Böt
Jugendschriftstellerin unter dem Na-
men Tante Alice bekannt, wurde
am 28. November 1840 zu Mitau in
Kurland als die Tochter des Ober-
hofgerichts-Advokaten Karl Neu-
mann
geboren, u. diesem hochgebil-
deten und allgemein geachteten Vater
verdankt die Tochter zum größten
Teil ihre literarische, historische und
sprachliche Bildung. Jm Elternhause
verlebte sie im Kreise zahlreicher Ge-
schwister, Verwandten und Freunde
eine glückliche Kindheit. Als erwach-
senes Mädchen lernte sie auf einigen
größeren Reisen Deutschland, die
Schweiz u. Oberitalien kennen. Wäh-
rend eines Sommeraufenthaltes am
Rigaischen Strande machte sie die
Bekanntschaft des Dorpater Profes-
sors der Pathologie und Anatomie,
Dr. Arthur Böttcher u. vermählte
sich im Jahre 1863 mit ihm. Glück-
liche Jahre der Ehe, die durch fünf
Kinder gesegnet ward, folgten dieser
Verbindung, bis der Gatte 1877 an
einem Rückenmarksleiden schwer er-
krankte. Der Gebrauch der Bäder von
Öynhausen und Gastein brachte wohl
Linderung, aber keine Heilung des
Übels, und nach schweren Leiden ver-
schied der Gatte 1889. Die Witwe
lebt noch jetzt in Dorpat. Während
des Krankenlagers des Gatten be-
gann Mathilde v. B. ihre schriftstel-
lerische Tätigkeit, zunächst für die
Jugend ("Kleine Schelme", 1884. -
"Jm Morgensonnenschein", 1887),
dann aber auch auf dem Gebiet der
Novelle.

S:

Lustige Geschichten a. d.
Familienleben der baltischen Lande,
1884. - Renata (N.), 1885.

*Böttcher, Maximilian Paul
Richard,

geboren am 20. Juni 1872
zu Schönwalde (Mark Brandenburg)
als der Sohn eines wohlhabenden
Kaufmannes, wurde bis zum April
1882 durch einen Hauslehrer unter-
richtet, besuchte dann das Gymnasium
in Eberswalde, 1887-91 das Gym-
nasium zum Grauen Kloster in Ber-

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Böt
renhausſtudien), 1900. – Ausgewieſen
(Dr. a. d. 80 er Jahren), 1900. 3. A.
1906. – Proſit! (Ein rheinweinfeuch-
tes Lſp.), 1901. – Die berühmte Tra-
gödin (Künſtler-R.), 1902. – Der
Nabob auf Capri (R.), 1904. – Karls-
bader Novellen und anderes, 1906. –
Germania im Ausland (Ungemüt-
liche Wahrheiten), 1906. – Drei menſch-
liche Tragikomödien [Einakterzyklus:
Wegen Preßvergehen (ſep. 1895). –
Dämonen. – Die berühmte Tragö-
din.] – Germania daheim (Neue un-
gemütliche Wahrheiten), 1907. – Ma-
rianne Lenore (R.), 1907. – Freiheit
(Polit. Schſp.), 1908. – Gleichheit
(Polit. Schſp.), 1908. – Der Dorf-
könig (R.), 1908.

Böttcher, Karl Julius,

geb. am
11. Mai 1831 in Dresden als der äl-
teſte Sohn des als Konrektor an der
Kreuzſchule in Dresden verſtorbenen
Dr. Julius B., des namhaften He-
bräers, beſuchte die Kreuzſchule und
ſtudierte 1849–53 in Leipzig Theo-
logie. Nach Erſtehung des erſten Exa-
mens wurde er Hauslehrer in Schnee-
berg, ging 1855, nachdem er die zweite
Prüfung beſtanden, als Lehrer an
das damalige Privatſeminar in Mil-
denau und wurde 1857 erſter Ober-
lehrer am königl. Lehrerſeminar zu
Friedrichſtadt-Dresden. Aber ſchon
im folgenden Jahre trat er ins Pfarr-
amt zurück; er wurde Diakonus in
Reichenbach i. V., kam 1865 als Pfar-
rer nach Tannenberg bei Annaberg
und 1869 nach Rieſa, gab jedoch 1872
dieſes Amt auf und übernahm die
Stelle eines erſten Lehrers am Luiſen-
Stift in Niederlößnitz bei Dresden.
Seit 1876 Pfarrer in Sachſenburg
bei Frankenberg, wirkte er dort bis
1895, wo ein Herzleiden ihn zwang,
ſeine Emeritierung nachzuſuchen. Er
kaufte ſich darauf in dem ihm beſon-
ders lieb gewordenen Niederlößnitz
an, und hier iſt er am 12. März 1898
geſtorben.

S:

Glaubenslieder, 1898.

*Böttcher, Mathilde von,

als
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Böt
Jugendſchriftſtellerin unter dem Na-
men Tante Alice bekannt, wurde
am 28. November 1840 zu Mitau in
Kurland als die Tochter des Ober-
hofgerichts-Advokaten Karl Neu-
mann
geboren, u. dieſem hochgebil-
deten und allgemein geachteten Vater
verdankt die Tochter zum größten
Teil ihre literariſche, hiſtoriſche und
ſprachliche Bildung. Jm Elternhauſe
verlebte ſie im Kreiſe zahlreicher Ge-
ſchwiſter, Verwandten und Freunde
eine glückliche Kindheit. Als erwach-
ſenes Mädchen lernte ſie auf einigen
größeren Reiſen Deutſchland, die
Schweiz u. Oberitalien kennen. Wäh-
rend eines Sommeraufenthaltes am
Rigaiſchen Strande machte ſie die
Bekanntſchaft des Dorpater Profeſ-
ſors der Pathologie und Anatomie,
Dr. Arthur Böttcher u. vermählte
ſich im Jahre 1863 mit ihm. Glück-
liche Jahre der Ehe, die durch fünf
Kinder geſegnet ward, folgten dieſer
Verbindung, bis der Gatte 1877 an
einem Rückenmarksleiden ſchwer er-
krankte. Der Gebrauch der Bäder von
Öynhauſen und Gaſtein brachte wohl
Linderung, aber keine Heilung des
Übels, und nach ſchweren Leiden ver-
ſchied der Gatte 1889. Die Witwe
lebt noch jetzt in Dorpat. Während
des Krankenlagers des Gatten be-
gann Mathilde v. B. ihre ſchriftſtel-
leriſche Tätigkeit, zunächſt für die
Jugend („Kleine Schelme“, 1884. –
„Jm Morgenſonnenſchein“, 1887),
dann aber auch auf dem Gebiet der
Novelle.

S:

Luſtige Geſchichten a. d.
Familienleben der baltiſchen Lande,
1884. – Renata (N.), 1885.

*Böttcher, Maximilian Paul
Richard,

geboren am 20. Juni 1872
zu Schönwalde (Mark Brandenburg)
als der Sohn eines wohlhabenden
Kaufmannes, wurde bis zum April
1882 durch einen Hauslehrer unter-
richtet, beſuchte dann das Gymnaſium
in Eberswalde, 1887–91 das Gym-
naſium zum Grauen Kloſter in Ber-

*
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[311/0315] Böt Böt renhausſtudien), 1900. – Ausgewieſen (Dr. a. d. 80 er Jahren), 1900. 3. A. 1906. – Proſit! (Ein rheinweinfeuch- tes Lſp.), 1901. – Die berühmte Tra- gödin (Künſtler-R.), 1902. – Der Nabob auf Capri (R.), 1904. – Karls- bader Novellen und anderes, 1906. – Germania im Ausland (Ungemüt- liche Wahrheiten), 1906. – Drei menſch- liche Tragikomödien [Einakterzyklus: Wegen Preßvergehen (ſep. 1895). – Dämonen. – Die berühmte Tragö- din.] – Germania daheim (Neue un- gemütliche Wahrheiten), 1907. – Ma- rianne Lenore (R.), 1907. – Freiheit (Polit. Schſp.), 1908. – Gleichheit (Polit. Schſp.), 1908. – Der Dorf- könig (R.), 1908. Böttcher, Karl Julius, geb. am 11. Mai 1831 in Dresden als der äl- teſte Sohn des als Konrektor an der Kreuzſchule in Dresden verſtorbenen Dr. Julius B., des namhaften He- bräers, beſuchte die Kreuzſchule und ſtudierte 1849–53 in Leipzig Theo- logie. Nach Erſtehung des erſten Exa- mens wurde er Hauslehrer in Schnee- berg, ging 1855, nachdem er die zweite Prüfung beſtanden, als Lehrer an das damalige Privatſeminar in Mil- denau und wurde 1857 erſter Ober- lehrer am königl. Lehrerſeminar zu Friedrichſtadt-Dresden. Aber ſchon im folgenden Jahre trat er ins Pfarr- amt zurück; er wurde Diakonus in Reichenbach i. V., kam 1865 als Pfar- rer nach Tannenberg bei Annaberg und 1869 nach Rieſa, gab jedoch 1872 dieſes Amt auf und übernahm die Stelle eines erſten Lehrers am Luiſen- Stift in Niederlößnitz bei Dresden. Seit 1876 Pfarrer in Sachſenburg bei Frankenberg, wirkte er dort bis 1895, wo ein Herzleiden ihn zwang, ſeine Emeritierung nachzuſuchen. Er kaufte ſich darauf in dem ihm beſon- ders lieb gewordenen Niederlößnitz an, und hier iſt er am 12. März 1898 geſtorben. S: Glaubenslieder, 1898. *Böttcher, Mathilde von, als Jugendſchriftſtellerin unter dem Na- men Tante Alice bekannt, wurde am 28. November 1840 zu Mitau in Kurland als die Tochter des Ober- hofgerichts-Advokaten Karl Neu- mann geboren, u. dieſem hochgebil- deten und allgemein geachteten Vater verdankt die Tochter zum größten Teil ihre literariſche, hiſtoriſche und ſprachliche Bildung. Jm Elternhauſe verlebte ſie im Kreiſe zahlreicher Ge- ſchwiſter, Verwandten und Freunde eine glückliche Kindheit. Als erwach- ſenes Mädchen lernte ſie auf einigen größeren Reiſen Deutſchland, die Schweiz u. Oberitalien kennen. Wäh- rend eines Sommeraufenthaltes am Rigaiſchen Strande machte ſie die Bekanntſchaft des Dorpater Profeſ- ſors der Pathologie und Anatomie, Dr. Arthur Böttcher u. vermählte ſich im Jahre 1863 mit ihm. Glück- liche Jahre der Ehe, die durch fünf Kinder geſegnet ward, folgten dieſer Verbindung, bis der Gatte 1877 an einem Rückenmarksleiden ſchwer er- krankte. Der Gebrauch der Bäder von Öynhauſen und Gaſtein brachte wohl Linderung, aber keine Heilung des Übels, und nach ſchweren Leiden ver- ſchied der Gatte 1889. Die Witwe lebt noch jetzt in Dorpat. Während des Krankenlagers des Gatten be- gann Mathilde v. B. ihre ſchriftſtel- leriſche Tätigkeit, zunächſt für die Jugend („Kleine Schelme“, 1884. – „Jm Morgenſonnenſchein“, 1887), dann aber auch auf dem Gebiet der Novelle. S: Luſtige Geſchichten a. d. Familienleben der baltiſchen Lande, 1884. – Renata (N.), 1885. *Böttcher, Maximilian Paul Richard, geboren am 20. Juni 1872 zu Schönwalde (Mark Brandenburg) als der Sohn eines wohlhabenden Kaufmannes, wurde bis zum April 1882 durch einen Hauslehrer unter- richtet, beſuchte dann das Gymnaſium in Eberswalde, 1887–91 das Gym- naſium zum Grauen Kloſter in Ber- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/315>, abgerufen am 25.11.2024.