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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bra
Akademiedirektors und Professors B.
geboren. Von Kindheit schwach und
kränklich u. durch ein schweres Augen-
leiden heimgesucht, das sie dem Er-
blinden nahe brachte u. ihr alle Freude
u. Jugendlust raubte, lebte sie mehr
ein inneres Leben, und der Sinn für
Poesie entwickelte sich fast ohne äußere
Anregung bei ihr. Als nach vielen
verfehlten Kuren ihr endlich durch die
geschickte Hand d. berühmten Dr. Stil-
ling das Augenlicht zurückgegeben
wurde, suchte sie alles das, worüber
sie in ihrer langen Finsternis nach-
gedacht, auf dem Papier in Formen
zu bringen. Zwar stand ihr Vater
ihren poetischen Neigungen sehr ab-
weisend gegenüber u. untersagte ihr
jede dichtende Tätigkeit; indessen ließ
sich das Talent doch nicht völlig un-
terdrücken, und wenn sie auch fortan
keine Gedichte mehr der Öffentlichkeit
übergab, so fuhr sie dennoch fort,
alles, was sie bewegte, Glück u. Leid,
heimlich in Versen zum Ausdruck zu
bringen. Erst nach vielen Jahren ver-
anstaltete sie mit Hilfe einer Freundin
eine Sammlung u. Herausgabe ihrer
Gedichte.

S:

Herzensblüten (Ge. u.
Spr.), 1895.

*Brauer, Frieda,

bekannt unter
ihr. Mädchennamen Frieda Jung,
wurde am 4. Juni 1865 in dem Dorfe
Kiaulkehmen im Kreise Gumbinnen
(Ostpreußen) als die Tochter des dor-
tigen Lehrers geboren und wuchs in
einfachen, aber glücklichen Verhält-
nissen unter Bauern u. Tagelöhnern
auf. Jhre Schulbildung beschränkte
sich auf den Unterricht der einklassi-
gen Volksschule. Nach dem Tode des
Vaters (1881) ging sie nach Königs-
berg, um ihren verwitweten Bruder
bei der Erziehung seiner Kinder zu
unterstützen. Sie blieb zwei Jahre
dort, weilte danach kurze Zeit bei
Verwandten u. verheiratete sich 1886
mit einem städtischen Volksschulleh-
rer. Doch währte die Ehe nur ein
Jahr, und nun hieß es, sich selbst
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Bra
einen Weg durchs Leben zu bahnen.
Erst mißglückten alle derartigen Ver-
suche, auch der, als Schwester in ein
Diakonissenhaus einzutreten. Dann
fand sie Aufnahme im Kindergarten
zu Lyk, u. seit 1888 hat sie Stellungen
in vier verschiedenen Häusern inne-
gehabt, erst als Erzieherin der jün-
gern und allerjüngsten Kinder, dann
als Gesellschafterin bei einer alten
Dame und nach deren Tode bei einer
Enkelin derselben. Jm Sommer 1900
siedelte sie nach dem masurischen Dorfe
Buddern bei Angerburg über, um in
der Nähe ihrer verheirateten Schwe-
ster nunmehr als Schriftstellerin zu
wirken, da eine Reihe von Novelletten
und sonstigen Arbeiten bereits gün-
stige Aufnahme in Zeitungen u. Zeit-
schriften gefunden haben.

S:

Ge-
dichte, 1899. 7. A. 1908. - Maien-
regen, Gottessegen (Volksbuch), 1904.
- Freud' und Leid (Ostpreuß. Volks-
buch), 1905. - Festblüten (Für die
Feierstunden der Frauenhilfe), 1. Heft,
1906. - Festgedichte und Freundes-
güße, 1906. - Neue Gedichte, 1908.

*Brauer, Max,

wurde am 9. Febr.
1860 zu Deutsch-Krone in Westpreu-
ßen als der Sohn eines Justizrats
geboren, besuchte die Gymnasien zu
Deutsch-Krone, Charlottenburg und
Freienwalde a. d. Oder und widmete
sich dann in Berlin dem Studium der
Rechte. Seine Gymnasial- und Uni-
versitätsstudien wurden durch län-
gere, aus Gesundheitsrücksichten un-
ternommene Reisen in Frankreich,
Korsika, der Schweiz u. Tirol unter-
brochen. Er promovierte zum Dr. jur.
und lebte als Kammergerichtsreferen-
dar in Berlin. Oft suchte er zur Stär-
kung seiner Gesundheit ein wärmeres
Klima auf; doch nahm sein Leiden von
Jahr zu Jahr zu, und am 14. Juni
1887 starb er zu Lugano.

S:

Mein
Wanderfrühling (Lr. u. Ge.), 1883.

*Braun, Felix,

geb. am 4. Novbr.
1885 in Wien, absolvierte seine Gym-
nasialstudien daselbst und studierte

*


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Bra
Akademiedirektors und Profeſſors B.
geboren. Von Kindheit ſchwach und
kränklich u. durch ein ſchweres Augen-
leiden heimgeſucht, das ſie dem Er-
blinden nahe brachte u. ihr alle Freude
u. Jugendluſt raubte, lebte ſie mehr
ein inneres Leben, und der Sinn für
Poeſie entwickelte ſich faſt ohne äußere
Anregung bei ihr. Als nach vielen
verfehlten Kuren ihr endlich durch die
geſchickte Hand d. berühmten Dr. Stil-
ling das Augenlicht zurückgegeben
wurde, ſuchte ſie alles das, worüber
ſie in ihrer langen Finſternis nach-
gedacht, auf dem Papier in Formen
zu bringen. Zwar ſtand ihr Vater
ihren poetiſchen Neigungen ſehr ab-
weiſend gegenüber u. unterſagte ihr
jede dichtende Tätigkeit; indeſſen ließ
ſich das Talent doch nicht völlig un-
terdrücken, und wenn ſie auch fortan
keine Gedichte mehr der Öffentlichkeit
übergab, ſo fuhr ſie dennoch fort,
alles, was ſie bewegte, Glück u. Leid,
heimlich in Verſen zum Ausdruck zu
bringen. Erſt nach vielen Jahren ver-
anſtaltete ſie mit Hilfe einer Freundin
eine Sammlung u. Herausgabe ihrer
Gedichte.

S:

Herzensblüten (Ge. u.
Spr.), 1895.

*Brauer, Frieda,

bekannt unter
ihr. Mädchennamen Frieda Jung,
wurde am 4. Juni 1865 in dem Dorfe
Kiaulkehmen im Kreiſe Gumbinnen
(Oſtpreußen) als die Tochter des dor-
tigen Lehrers geboren und wuchs in
einfachen, aber glücklichen Verhält-
niſſen unter Bauern u. Tagelöhnern
auf. Jhre Schulbildung beſchränkte
ſich auf den Unterricht der einklaſſi-
gen Volksſchule. Nach dem Tode des
Vaters (1881) ging ſie nach Königs-
berg, um ihren verwitweten Bruder
bei der Erziehung ſeiner Kinder zu
unterſtützen. Sie blieb zwei Jahre
dort, weilte danach kurze Zeit bei
Verwandten u. verheiratete ſich 1886
mit einem ſtädtiſchen Volksſchulleh-
rer. Doch währte die Ehe nur ein
Jahr, und nun hieß es, ſich ſelbſt
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Bra
einen Weg durchs Leben zu bahnen.
Erſt mißglückten alle derartigen Ver-
ſuche, auch der, als Schweſter in ein
Diakoniſſenhaus einzutreten. Dann
fand ſie Aufnahme im Kindergarten
zu Lyk, u. ſeit 1888 hat ſie Stellungen
in vier verſchiedenen Häuſern inne-
gehabt, erſt als Erzieherin der jün-
gern und allerjüngſten Kinder, dann
als Geſellſchafterin bei einer alten
Dame und nach deren Tode bei einer
Enkelin derſelben. Jm Sommer 1900
ſiedelte ſie nach dem maſuriſchen Dorfe
Buddern bei Angerburg über, um in
der Nähe ihrer verheirateten Schwe-
ſter nunmehr als Schriftſtellerin zu
wirken, da eine Reihe von Novelletten
und ſonſtigen Arbeiten bereits gün-
ſtige Aufnahme in Zeitungen u. Zeit-
ſchriften gefunden haben.

S:

Ge-
dichte, 1899. 7. A. 1908. – Maien-
regen, Gottesſegen (Volksbuch), 1904.
– Freud’ und Leid (Oſtpreuß. Volks-
buch), 1905. – Feſtblüten (Für die
Feierſtunden der Frauenhilfe), 1. Heft,
1906. – Feſtgedichte und Freundes-
güße, 1906. – Neue Gedichte, 1908.

*Brauer, Max,

wurde am 9. Febr.
1860 zu Deutſch-Krone in Weſtpreu-
ßen als der Sohn eines Juſtizrats
geboren, beſuchte die Gymnaſien zu
Deutſch-Krone, Charlottenburg und
Freienwalde a. d. Oder und widmete
ſich dann in Berlin dem Studium der
Rechte. Seine Gymnaſial- und Uni-
verſitätsſtudien wurden durch län-
gere, aus Geſundheitsrückſichten un-
ternommene Reiſen in Frankreich,
Korſika, der Schweiz u. Tirol unter-
brochen. Er promovierte zum Dr. jur.
und lebte als Kammergerichtsreferen-
dar in Berlin. Oft ſuchte er zur Stär-
kung ſeiner Geſundheit ein wärmeres
Klima auf; doch nahm ſein Leiden von
Jahr zu Jahr zu, und am 14. Juni
1887 ſtarb er zu Lugano.

S:

Mein
Wanderfrühling (Lr. u. Ge.), 1883.

*Braun, Felix,

geb. am 4. Novbr.
1885 in Wien, abſolvierte ſeine Gym-
naſialſtudien daſelbſt und ſtudierte

*
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/332>, abgerufen am 26.11.2024.